2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Da ist das Ding: Groß war der Jubel beim SV Mietingen nach dem Sieg im Finale des Bezirkspokals gegen die SF Schwendi. Foto: Volker Strohmaier
Da ist das Ding: Groß war der Jubel beim SV Mietingen nach dem Sieg im Finale des Bezirkspokals gegen die SF Schwendi. Foto: Volker Strohmaier
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Meister Mietingen macht Double perfekt

Fußball, Bezirkspokal: Der SVM siegt im Finale gegen die SF Schwendi mit 2:0

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Dettingen / - Der SV Mietingen hat das Double perfekt gemacht. Im Endspiel des Fußball-Bezirkspokals, das vom Ausrichter Dettingen vorzüglich organisiert war, besiegte der Landesliga-Aufsteiger die SF Schwendi in einer von beiden Seiten sehr intensiv geführten Partie am Ende verdient mit 2:0. Kapitän Dominik Burry durfte um Punkt 19.07 Uhr unter tosendem Jubel den Siegerpokal von Bezirksspielleiter Hubert Übelhör in Empfang nehmen.

Pünktlich um 17 Uhr liefen beide Mannschaften Hand in Hand mit Einlaufkindern aus dem eigenen Lager ein. Der Bezirksvorsitzende Alois Hummler bat vor dem Anpfiff um eine Gedenkminute für den im Januar verstorbenen Bezirkspokalleiter Willi Gerster. Die Partie begann wie erwartet, der Meister hatte in der eigenen Hälfte die nötige Ruhe und schaltete dann ab der Mittellinie schnell um. Zum frühen Führungstreffer benötigte der Favorit aber eine Standardsituation. Nach einem Freistoß von Felix Stumm stahl sich Torjäger Robin Ertle (11.) im Rücken der SF-Abwehr davon und konnte aus einem Meter zum 1:0 für den SVM abstauben. Diese Situation bemängelte SF-Coach Stefan Wiest dann auch nach der Partie: "Da haben wir einfach geschlafen, das darf so nicht passieren." Nur zwei Minuten später verpasste Ertle eine Hereingabe des starken Ben Rodloff nur knapp. Nach 20 Minuten zog sich der SVM etwas zurück, die Sportfreunde fanden ins Spiel. Tobias Mayr verzog bei der ersten guten Möglichkeit der SF aus halblinker Position, der aufgerückte Alexander Mayr brachte bei einem Freistoß von Kapitän Felix Koch keinen Druck hinter seinen Kopfball. Bei einer kleinen Serie von Eckbällen und Freistößen, fast ausnahmslos getreten von Koch, war die Mietinger Abwehr nicht zu überraschen. Nach gutem Zuspiel von Serkan Tokmak in die Spitze vergaß Christian Ehe den Rückpass und zog das Leder über den Mietinger Kasten. SF-Keeper Fabian Ammann hatte bei einem Distanzschuss von Christian Glaser aus 20 Metern kurz vor der Pause wenig Mühe.

Mayer lässt Mietingen jubeln

Nach dem Seitenwechsel war die Partie nach einem Zusammenprall zweier Spieler, wie schon in Halbzeit eins, kurz unterbrochen. Sowohl SVM-Akteur Maex Mast und Amann waren zusammengeprallt, konnten aber weiterspielen. Die Zuschauer sahen nun einen deutlich griffigeren SVM, Rodloff jagte das Leder aus acht Metern über den Kasten, einen satten Flachschuss von Stumm aus 22 Metern parierte Ammann. Nach prächtigem Zuspiel schloss Mayer zwar sauber ab, der Treffer fand aber wegen Abseits keine Anerkennung. Zehn Minuten später dann doch grenzenloser Jubel im Mietinger Lager: Roland Mayer (69.) nutzte ein Missverständnis in der Schwendier Abwehr aus zehn Metern entschlossen zum 2:0 aus. Kurz zuvor hatte sich SVM-Coach Reiner Voltenauer noch über zwei fahrlässig vergebene Konterchancen seiner Elf geärgert. Christian Ehe hatte fast im Gegenzug aus aussichtsreicher Position den Anschluss auf dem Fuß, auf der Gegenseite vergab Rodloff nach starkem Zuspiel von Marcel Rolser den möglichen dritten Treffer. Die Sportfreunde agierten in der Schlussphase mit drei Spitzen, für Benjamin Friedrich war nach einem Solo SVM-Keeper Dominik Gertler Endstation, Robin Ertle traf kurz zuvor für den SVM nur Aluminium. Nach dem Schlusspfiff des souverän leitenden Schiedsrichters Daniel Rühling waren die Mietinger Anhänger nicht mehr zu halten und feierten ihre Mannschaft mit minutenlangen Sprechchören.

Mietingens Trainer Reiner Voltenauer war nach der Partie überglücklich und sprach von seinem bisherigen Karrierehöhepunkt als Trainer: "Ich bin sehr stolz, dass ich Teil dieser Erfolgsgeschichte sein darf. Wir sind gut ins Finale gekommen, haben das Heft nach 20 Minuten etwas aus der Hand gegeben. Ich war dann froh, dass wir in die Halbzeit konnten und haben dann die richtige Reaktion gezeigt. Wir haben uns den Pokalsieg dann richtig verdient." SVM-Abteilungsleiter Christian Dobler strahlte ebenfalls. " Jetzt wo es vorbei und geschafft ist, fühlt es sich einfach nur toll an. Es ist ein besonderer Tag für uns." Torschütze Roland Mayer war nach der Partie sichtlich gerührt: "Unglaublich, 32 Jahre nach dem letzten Pokalsieg darf ich dabei sein und dann auch noch als Torschütze." Stefan Wiest, Trainer der SF Schwendi, sagte: "Wir waren in der Anfangsphase nicht wach und mussten einen frühen Rückstand hinnehmen, was wir eigentlich vermeiden wollten. Danach haben wir es bis zur Pause aber sehr ordentlich gemacht. Nach der Pause war Mietingen einfach besser, deshalb ist die Enttäuschung nicht ganz so groß, weil ich dem verdienten Sieger gratulieren muss. Das Finale war toll für uns, wir wollen das wieder." SF-Kapitän Felix Koch übermittelte Glückwünsche an den Sieger: " Wir wussten, dass wir einen perfekten Tag brauchen, den haben wir heute leider nicht erwischt."

Aufrufe: 030.5.2019, 21:43 Uhr
Schwäbische Zeitung / Gerhard KirchenmaierAutor