Neue Ziele für den Meister - TSV will ungeschlagen bleiben

Nach dem historischen 10:2-Sieg am vergangenen Sonntag gegen den TuS Holzkirchen II ist der Bezirksliga-Aufstieg des TSV Brunnthal endgültig in Stein gemeißelt. Trotzdem hat die Betzler-Elf noch vier Spiele zu bestreiten und will diese mit für die restliche Saison neu gesteckten Zielen "nicht auf die leichte Schulter nehmen." Des Meisters erster Auftritt wird am morgigen Samstag beim abstiegsbedrohten SV Miesbach stattfinden.

"Wenn man Meister ist, geht alles viel, viel leichter", offenbarte ein hörbar entspannter Matthias Betzler im Vorgespräch im Hinblick auf den 23. Spieltag, womit Brunnthals laufbegeisterter Trainer aber eher sein persönliches Training beschrieb. Tatsächlich plagen den frischgebackenen Meistercoach erhebliche Personalsorgen: Hinter den Einsätzen der gegen Holzkrichen verletzt ausgewechselten Thomas Klaß, Jonas Betzler und Maximilian Kornbichler stehen dicke Fragezeichen. "Ob sie spielen können, wird sich erst nach dem Aufwärmen zeigen." Durch die personelle Ungewissheit "wird es Planänderungen geben." Diese werden sich aber nicht auf das Spielsystem, "sondern auf die vakanten Positionen" niederschlagen. "Der ein oder andere, der diese Saison nicht so viel gespielt hat, wird seinen Einsatz bekommen."

Aus der zweiten Mannschaft, deren Abstieg in die B-Klasse nur Stunden nach dem Meisterstück der ersten Garde feststand, werden neben Korbinian Spar - der mit fünf Treffern aktuell beste Schütze des Teams ist - Stefan Franzlik, Sebastian Fürst und Moritz Praetz mit nach Miesbach reisen. "Wir haben bisher immer die Erfahrung gemacht, dass, egal wer eingesetzt wurde, die Jungs ihre Aufgaben gut erfüllt haben", zeigt sich Betzler zuversichtlich ob der Verstärkungen. "Zwei gute Trainingseinheiten", davon eine zusammen mit der Reserve, leitete der Trainer in dieser Woche. "Sowohl die erste als auch die zweite Mannschaft haben richtig gut Gas gegeben."

Den kommenden Gegner, der aktuell zwei Zähler vor der SG Hausham auf Abstiegsrelegationsrang zwölf postiert ist, will der TSV "absolut ernst nehmen. Die brauchen jeden Punkt und werden sich voll reinhängen. Im Hinspiel haben sie aus einem 0:2-Rückstand kurzzeitig ein 2:2 gemacht." Zwar endete die Partie damals 9:2 zugunsten Brunnthals, trotzdem "wissen wir, dass es keine leichte Aufgabe wird." Vor allem, da nach dem feststehenden Titel neue Ziele gesteckt wurden: Noch nie schaffte es ein Meister aus der Zugspitz-Kreisliga, ungeschlagen in die nächsthöhere Spielklasse zu marschieren. In der Kreisliga 1 mussten der TuS Geretsried in der Spielzeit 2005/06 und der Lenggrieser SC anno 2012/13 jeweils eine Niederlage hinnehmen. "Wir sind guter Dinge, die Serie auszubauen."

Neben Fabian Porr, dem die Torjägerkrone mit aktuell 29 Toren nicht mehr zu nehmen sein wird, soll auch dem Torkonto von Jakob Klaß, dass Stand jetzt 21 Buden aufweist, noch der ein oder andere Treffer gutgeschrieben werden. Noch liegt er zwei Treffer hinter Lenggries´ Maximilian Scheck, der bei 23 Einschüssen liegt, jedoch aufgrund einer Verletzung diese Saison wohl nicht mehr eingreifen kann. Trotzdem, stellt Betzler klar, "werden wir in den kommenden Spielen nicht speziell nur den beiden die Bälle zuspielen. Der Mannschaftserfolg geht weiterhin vor, wer die Tore macht ist nicht das wichtigste Thema. Aber natürlich wäre es schön, wenn Fabi und Joko am Ende der Saison ganz vorne stehen."

Das Rahmenprogramm um das um 14 Uhr stattfindende Spiel sieht aber trotzdem anders als sonst aus: Mit einem Weißwurstfrühstück startet die Mannschaft im Brunnthaler Vereinsheim in den Tag. Zweiter Programmpunkt ist ein Mannschaftsfoto mit den neuen Trikots, bevor der TSV-Tross dann in die Kreisstadt aufbricht. Nach der Rückkehr an die Jahnstraße wird "Ernsti" Unterreitmaier die Spieler, Funktionäre sowie Lebensgefährtinnen und Edelfans mit seinem legendären Rollbraten verwöhnen, bevor dann die Bar eröffnet und das Vereinsheim in eine bis in die Morgenstunden bebende Disco, aus deren Boxen die legendäre Oldies-Playlist erklingt, verwandelt wird. "Außer Aufstehen und ins Bett gehen braucht sich morgen keiner viel vornehmen."