2024-04-23T06:39:20.694Z

Analyse
So sehr sich Stätzlings Maxi Heiss (links) gegen den Meringer Julius Drevs auch einsetzt – am Ende hatten die Meringer zum Landesligastart mit 4:1 die Nase vorn. 		F.: kolbert-press
So sehr sich Stätzlings Maxi Heiss (links) gegen den Meringer Julius Drevs auch einsetzt – am Ende hatten die Meringer zum Landesligastart mit 4:1 die Nase vorn. F.: kolbert-press

Mering freut sich, Stätzling leckt die Wunden

Für den MSV beginnt die Saison mit dem Derbysieg optimal

Das war einmal ein Auftakt in die Saison der Landesliga Südwest. Gleich der erste Spieltag wartete mit Resultaten auf, die so sicher nicht auf dem Zettel der meisten Fachleute standen. Aindling ging in Ichenhausen mit 1:5 baden, der haushohe, erklärte Titelfavorit Türkspor Augsburg leistete sich eine 1:2-Heimniederlage gegen Gilching und auch Bayernliga-Absteiger Gundelfingen, von vielen zum Favoritenkreis gerechnet, kam gegen Aufsteiger Cosmos Aystetten trotz Überzahl nicht über ein 2:2 hinaus.

Sicher, man darf die Ergebnisse zu Saisonstart nicht überbewerten, doch sie könnten ein Fingerzeig dafür sein, wie ausgeglichen die Liga sein könnte. So sieht es auch Stätzlings Trainer Alex Bartl. „Natürlich haben mich diese Ergebnisse überrascht und sie bekräftigen mich in meiner Ansicht, dass der Klassenerhalt heuer noch schwerer zu erreichen sein dürfte als im letzten Jahr“, meinte der FCS-Coach.

Der hatte zum Auftakt gleich mit einer 1:4-Niederlage in Mering fertigwerden müssen – doch auch diese deutliche Pleite wollte er nicht überbewerten. „Wir haben uns mit vielen individuellen Fehlern immer wieder selber in die Bredouille gebracht. Allerdings hat mich auch die Reaktion der Mannschaft nach dem 0:3 beeindruckt, darauf können wir aufbauen“, so Bartl. Der Stätzlinger Trainer sah sein Team auch als ein „bisschen zu brav“ auftreten. „Mering war einfach abgezockter und cleverer, aber das hatte ich ja vorher schon gesagt, dass das ein Team mit Qualität ist“, erklärte der 38-Jährige. Bartl sah sein Team zumindest phasenweise mit dem MSV auf Augenhöhe: „Wir haben ganz ordentlich mitgespielt, aber im letzten Drittel leisteten wir uns zu viele Fehler und Fehlpässe – aber wir waren in jedem Fall nicht um drei Tore schlechter als Mering.“

Beim MSV indes herrschte natürlich eitel Sonnenschein. „Man weiß ja vor einer Saison nie genau, wo man steht – vor allem, wenn man wie wir ja auch so eine Umstrukturierung vornehmen musste“, sagte Merings Co-Trainer Christian Cappek. Man habe durch den Weggang von Müller und Rodenwald schon „an Klasse verloren“, aber dafür an mannschaftlicher Geschlossenheit gewonnen, so Cappek. „Im letzten Jahr hat man gespürt, dass das Klima im Team nicht gut war, das haben wir verbessert und das ist auch das Entscheidende“, erklärte der Meringer Teammanager.

Der Sieg gegen Stätzling sei enorm wichtig und auch völlig verdient gewesen. „Wir hatten die gut im Griff, und ein 3:0 zur Pause muss man ja auch erst einmal hinbringen. Und ob das 1:0 etwas glücklich nach einem Standard fällt, ist unerheblich“, sagte Cappek. Der lobte sein Team auch für das Verhalten nach der Pause. Es sei verständlich, dass nach einer so klaren Halbzeitführung ein paar Prozent an Konzentration verloren gehen würden. „Nach dem 1:3 wurde es ein bisschen kribbelig, aber wir haben es gut verteidigt und schließlich mit dem vierten Tor alles klar- gemacht und verdient gewonnen“, erklärte der Meringer.
Auch Cappek war von manchen Ergebnissen am ersten Spieltag überrascht – und er zog auch seine Schlüsse daraus. „Türkspor hat sicher individuell die besten Spieler, aber man sieht, was mit mannschaftlicher Geschlossenheit möglich ist. Wir wissen, dass wir in jedem Spiel 100 Prozent bringen müssen, wenn wir bestehen wollen“, meinte Cappek.

Lange nachkarten können die beiden Teams sowieso nicht, denn schon am morgigen Mittwoch stehen die nächsten Spiele auf dem Programm. Stätzling erwartet dann die SpVgg Kaufbeuren, Mering muss zum TSV Aindling – ganz sicher keine leichten Aufgaben.

Aufrufe: 018.7.2017, 10:40 Uhr
Friedberger Allgemeine / Peter KleistAutor