2024-04-16T09:15:35.043Z

Allgemeines

Wo Sebastian Middeke seine Chance sucht

B-Juniorinnen-Trainer will Fußballlehrer werden

Meppen Zu jedem Training der Bundesliga-B-Juniorinnen des SV Meppen hat Coach Sebastian Middeke eine Strecke von 300 Kilometern zurückgelegt. Der 37-Jährige hat ab sofort eine neue Herausforderung beim Zweitligisten SV Berghofen gefunden, mit der er eine zusätzliche Hoffnung verbindet.

Middeke hört nicht auf, weil ihm der Aufwand mit den Touren vom westfälischen Olfen nach Meppen zu groß geworden wäre. „Das hat immer Spaß gemacht“, erklärt der Coach, der schon im fünften Jahr beim SVM engagiert war. Drei Jahre als Co-Trainer von Roger Müller bei den Zweitliga-Fußballerinnen, zwei Jahre bei der U 17, neben der er eine Saison lang auch noch parallel für das Nachwuchsteam U 23 verantwortlich zeichnete. Gleichzeitig ist er Inhaber und Leiter eine Sport-, Reha- und Gesundheitszentrums. Die Trennung sei ihm nicht leichtgefallen, sagt Middeke. Bei der Verabschiedung seien Tränen geflossen.
Middeke hat um kurzfristige Auflösung seines Vertrags gebeten, weil sich ihm eine vielleicht einmalige Chance bietet. Er übernimmt die Frauenmannschaft der Spielvereinigung Berghofen in der 2. Bundesliga Nord. „Das ist ein noch umfangreicheres Projekt als bei den Bundesliga-B-Juniorinnen in Meppen“, weiß Middeke, der als Fußballer für die A- und B-Junioren des SC Paderborn in der Bundesliga spielte.
Berghofen ist 2020 in die 2. Liga aufgestiegen, belegt nach drei Spielen mit sechs Punkten den vierten Platz. Aufstiegstrainer Thomas Sulewski hörte am Saisonende auf und soll in der nächsten Serie die Fußballerinnen von Borussia Dortmund in der Kreisliga übernehmen. Middeke, für den der einfache Weg zu den Dortmunder Vorstädterinnen nur gut 30 Kilometer beträgt, sagte nach Gesprächen mit dem neuen Verein und dem SVM zu. Den Meppenern ist er dankbar, dass sie ihm die Chance zum „nächsten Step“ geben. Das sei „eine unglaubliche Möglichkeit“.

Wie Victoria Gersten

Middeke vergleicht Berghofen wegen des Potenzials mit Victoria Gersten, von der die Fußballerinnen vor einem Jahrzehnt zum SVM wechselten. Ziel des SVB ist der Klassenerhalt. Middeke selbst hofft, einen Platz im Fußballlehrerlehrgang zu bekommen. Das hatte er schon bei seinem Wechsel 2016 ins Emsland zum Ziel erklärt. Über die nötigen Trainer-Lizenzen verfügt er. Jetzt erfüllt er eine weitere Bedingung: Der Deutsche Fußball-Bund schreibe vor, dass ein Teilnehmer mindestens ein Team in der 2. Frauen-Bundesliga trainieren müsse. Jetzt muss Middeke abwarten, ob er den einen der begehrten Plätze bekommt. Für ihn würde sich ein Traum erfüllen.
Birgit Niemeyer sucht für die nächste Saison einen Nachfolger. „Wir gönnen Sebastian die Chance in Berghofen“, sagt die Sportliche Leiterin im Frauen- und Mädchenbereich beim SV Meppen, die kurzfristig selbst die Traineraufgaben übernehmen und dabei von Co-Trainerin Kerstin Wilkens, Physiotherapeutin Pia Stephan, Athletikcoach Christopher Surmann und Koordinator Christof Lampe unterstützt wird. Zurzeit ist die Saison unterbrochen. Die Talente arbeiten nach vorgegebenen Plänen individuell. Einmal wöchentlich findet eine Online-Einheit statt.

Aufrufe: 05.3.2021, 06:00 Uhr
EmslandsportAutor