2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
– Foto: Lars Schröer

„Wir hatten noch nie so viele Chancen“

SVM-Frauen verlieren trotzdem

Meppen Ist das bitter. Die Bundesliga-Fußballerinnen des SV Meppen haben ihr großes Ziel im Heimspiel gegen den SC Freiburg nicht erreicht. Sie mussten sich 0:1 geschlagen geben. Die Enttäuschung über das Ergebnis nach dem letzten Hinrundenspiel war riesengroß.
Und das völlig unnötig. Denn die Gastgeberinnen vergaßen in 90 intensiven Minuten nur, sich zu belohnen. Sie verfügten über ein Chancenplus, zogen ein beeindruckendes Powerplay auf, standen aber am Ende mit leeren Händen da. Sie verpassten den ersten Heimsieg und den Sprung von den Abstiegsrängen.

„Unfassbar“

„Unfassbar“ war das Meppener Wort zum Spiel. Denn das Resultat spiegelt die 90 Minuten nicht wider. „So schwer ist es nicht, dieses Ergebnis zu erklären“, meinte Trainer Theo Dedes. Im Fußball werde man oft bestraft, wenn man seine Chancen nicht nutze. Aber die Niederlage sei einfach schade. „Denn das war eine der besten Leistungen der laufenden Saison. Wir hatten noch nie so viele Chancen.“ Und dennoch nutzte die Mannschaft keine einzige davon. Vier glasklare hatte Trainer Roger Müller mindestens ausgemacht.
Agnieszka Winczo und zweimal Maike Berentzen tauchten allein in der zweiten Halbzeit frei vor dem Tor auf, konnten Keeperin Lena Nuding, die den Ball einmal an die Torlatte lenkte, aber nicht überwinden. Die Torfrau reagierte auch bei Schüssen von Thea Fullenkamp und erneut Winczo glänzend.

Warum seine Spielerinnen die Chancen nicht nutzten, das konnte auch Dedes nicht erklären. „Agnieszka Winczo und Maike Berentzen haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie vor dem Tor cool sind. Dieses Mal waren sie es nicht. So ist das Leben der Stürmerinnen. Sie müssen weiter an sich arbeiten, kaltschnäuziger werden, nicht so viel überlegen.“

Meppener Powerplay

Der Coach blickte aber auch auf das Positive, das sein Team mitnehmen müsse: „Die Ausstrahlung und die Mentalität der Mannschaft, der Ehrgeiz, es war alles da, es fehlte nur das Tor.“ Beeindruckend war das Meppener Powerplay fast die gesamte Distanz. Die Mannschaft gab Vollgas, scheute keinen Zweikampf und eroberte durch unbändigen Willen viele Bälle schon im Mittelfeld. Sie hatte den Schwung vom ersten Saisonsieg vor drei Wochen beim SC Sand offenbar konserviert. Auch das Trainerteam war überrascht, dass es gelang, den Druck so lange so hoch zu halten. „Sie haben einfach immer weitergemacht.“
Je näher die Pause kam, desto besorgter wirkte Gästecoach Daniel Kraus: „Hört mal. Was ist mit euch?“, hallte es durch die leere Hänsch-Arena.
Doch neun Minuten vor dem Abpfiff der Schock für Meppen nach einer Einwurf-Situation. Der Ball wurde nach einem Schuss der eingewechselten Lina Bürger noch ins SVM-Tor abgefälscht. Das war bitter, aber es passte irgendwie. Nach dem Abpfiff saß Lisa-Marie Weiss enttäuscht am Boden. Sarah Schulte und Thea Fullenkamp versuchten sich zu trösten.

Freitag gegen Duisburg

Dedes glaubt nicht, dass es schwer werden könnte, die Spielerinnen wieder aufzubauen. „Die wissen selbst, dass sie sehr gut gespielt haben.“ Das hätten sie schon einige Male erlebt in dieser Saison. Dedes bezeichnete die Niederlage als super ärgerlich. „Aber ich habe gelernt, dass so etwas im Fußball passieren kann. Ich achte auf die Entwicklung der Mannschaft.“ Die sei positiv. Aber natürlich brauche der SVM Punkte. Mit einem Zähler hätte er den Abstiegsrang verlassen. Jetzt hoffen die Emsländerinnen auf den ersten Heimsieg am Freitag ab 19.15 Uhr gegen Schlusslicht MSV Duisburg.

Aufrufe: 014.12.2020, 15:35 Uhr
EmslandsportAutor