2024-05-17T14:19:24.476Z

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– Foto: Werner Scholz

Spelle widerspricht dem SV Meppen

Warum der Oberligist für den alten NFV-Pokal-Modus stimmt

Spelle Der Niedersachsenpokal sorgt weiter für Ärger. Während der SV Meppen und sechs Regionalligisten empört sind, dass es nach zwei Jahren beim zweigeteilten Modus bleibt, erklärt Oberligist SC Spelle-Venhaus, warum er mit der Regelung zufrieden ist.
Spelles Fußballchef Jürgen Wesenberg war selbst bei einer Online-Sitzung dabei. „Das war definitiv kein abgekartetes Spiel“, erklärt er zum Vorwurf, den der Präsident des SV Drochtersen/Assel, Rigo Gooßen, erhoben hatte. „Man wollte gar nichts ändern“, wird er in der Presseerklärung der sieben Clubs zitiert. Auch Wolfgang Lange vom TSV Havelse, Sprecher der niedersächsischen Regionalliga-Vereine, sprach von reiner Zeitverschwendung. Neben diesen beiden Clubs drängten auch der Lüneburger SK Hansa, SSV Jeddeloh, BSV Rehden, der VfB Oldenburg sowie Drittligist SV Meppen auf die Rückkehr zum Modus mit nur einem Wettbewerb.

„Offen diskutiert“

Wesenberg, wie der Sprecher der Oberligisten Thorsten Tunkel von der SVG Göttingen dabei, erläutert, es sei offen diskutiert worden. „Die Standpunkte wurden dargelegt.“ Nach der Konferenz habe das NFV-Präsidium entschieden. „Das muss man akzeptieren.“ Es sei schwierig, es allen Vereinen recht zu machen. „Ich kann es nicht nachvollziehen, dass von einem abgekarteten Spiel gesprochen wurde.“ Nachvollziehen könne er, dass Clubs, die eine Änderung wollten, nicht zufrieden seien.
NFV-Präsident Günter Distelrath bestätigte nach der Sitzung, dass es weiter einen Wettbewerb der Amateure gebe, in dem die Oberligisten und die vier Bezirkspokalsieger in fünf Runden mit Endspiel einen Sieger ermitteln, der am DFB-Pokal-Wettbewerb teilnimmt. Die Dritt- und Regionalligisten küren in vier Runden und Endspiel den Sieger und zweiten NFV-Teilnehmer am DFB-Pokal.
„Wir haben für diesen Modus plädiert, um mal die Chance zu haben, in den DFB-Pokal zu kommen“, erklärt Wesenberg das Interesse der Oberligisten. „Man profitiert davon, je weiter man kommt. Wir waren im Halbfinale und haben daher Geld bekommen. Das hatten wir in den Jahren zuvor nicht“, sagt Fußballobmann Markus Schütte. Für Atlas Delmenhorst, der als erster Oberligist von der Regelung profitiert habe und gegen den Nachbarn Werder Bremen antrat, sei es sicher „ein Ereignis, das die nie vergessen werden“. Trotz des Spiels ohne Zuschauer beim FC Augsburg sei das auch für Eintracht Celle ein Riesenhighlight gewesen, ist der Emsländer sicher.

Nach Informationen des „Delmenhorster Kreisblattes“ hatten die drei Regionalligaaufsteiger Atlas, VfV Hildesheim und HSC Hannover gegen eine Veränderung des Pokalmodus gestimmt. „Für die Oberligisten ist es eine Riesensache, dass der Pokalwettbewerb so bleibt“, stellt Schütte fest.
Niedersachsen verfüge über den Luxus, dass sich zwei Mannschaften für den DFB-Pokal qualifizieren könnten, betonte Wesenberg. Den Spellern behagt ein neuer Kompromiss nicht: Beim Tag der Amateure, an dem das Fernsehen die Endspiele der Verbände überträgt, werden ab sofort im Wechsel die Partien der beiden niedersächsischen Pokalstränge gezeigt. „Da gibt es nur ein Spiel“, hätte Spelle den Vorrang der klassentieferen Teams befürwortet. Schließlich heiße es Finaltag der Amateure.

„Warum sind Profis dabei?“

Zudem fragt sich Wesenberg, warum Profis aus der 3. Liga in dem Wettbewerb mitmischten, egal, ob sie aus Osnabrück, Meppen oder Braunschweig kämen. Die Drittligisten seien Favorit und sollten sich im Normalfall im Wettbewerb behaupten. Dem SVM gelang das seit dem Zweitligaabstieg 1998 nur zweimal. Zudem hätten die Drittligisten eine doppelte Chance, sich zu qualifizieren, im NFV-Pokal und in der Liga. Doch dort kommen nur die Teams der ersten vier Plätze in den DFB-Pokal. Wesenberg erinnert an eine kuriose Situation der vergangenen Saison: Eintracht Braunschweig, als Zweiligaaufsteiger im DFB-Pokal, verzichtete auf das Halbfinale im NFV-Pokal. Davon profitierte der TSV Havelse, der sich im Endspiel gegen Rehden durchsetzte.
Aufrufe: 014.12.2020, 15:32 Uhr
EmslandsportAutor