2024-04-19T07:32:36.736Z

Pokal
Fiebert ihrem Pokaleinsatz beim SV Meppen gegen den Erstligisten USV  Jena entgegen: Torhüterin  Jessica Bos.  Foto: Doris  Leißing
Fiebert ihrem Pokaleinsatz beim SV Meppen gegen den Erstligisten USV Jena entgegen: Torhüterin Jessica Bos. Foto: Doris Leißing

Meppens Torhüterin Jessica Bos beweist Stehvermögen

Schwierige Aufgaben reizen die 23-Jährige

„Es ist super, dass ich Sonntag spiele!“ Jessica Bos ist begeistert, dass sie im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen den Erstligisten USV Jena in der heimischen MEP-Arena wieder zwischen den Pfosten steht. Die 23-Jährige ist eine von drei ungefähr gleich starken Torhüterinnen beim SVM und mit Kathrin Klimas gemeinsam die Nummer zwei hinter Katharina Hackmann.

Doch diese schwierige Konstellation meistert das Trio gut. Warum es so reibungslos klappt, kann die Spielerin nicht genau erklären. „Das spornt uns an. Es macht einfach Spaß, gemeinsam zu trainieren. Uns verbindet eine wirkliche Freundschaft“, betont Bos. Alle profitierten davon.

Dabei war die Situation im Sommer nicht gerade leicht für Bos. Sie hatte in der vergangenen Serie überwiegend in der Rückrunde immerhin zehn Einsätze und hegte Hoffnungen, dass sie die neue Nummer eins werden würde. Nach der Entscheidung vom neuen Trainer Tommy Stroot für die 17-jährige Hackmann, die schon einige Nachwuchs-Länderspiele absolviert hat, war Bos natürlich zunächst enttäuscht. Aber aufgesteckt hat sie nicht. „Ich arbeite weiter, um den Trainer zu überzeugen.“ Dass er Vertrauen zu ihr habe, belege der zweite Einsatz im DFB-Pokal. Sie war auch beim klaren 10:0 in Bad Oldesloe dabei.

Für zusätzliche Motivation sorgt das Torwarttraining mit Ex-Profi Stefan Wessels. „Es macht Spaß, mit ihm zu arbeiten.“ Und der ist bei dem enormen Aufwand nötig. Wenn sie nicht mit der Zweitliga-Elf unterwegs ist, steht sie bei der Reserve im Tor. Die ist Oberliga-Spitzenreiter. Die vielen Derbys reizen die Spielerin. Dort kann sie sich empfehlen.

Stehvermögen hat Bos bei einer langwierigen Verletzung bewiesen. Sie war mit 16 Lenzen von Neubörger nach Gersten gewechselt. Bei einem Autounfall zog sie sich einen vierfachen Beinbruch zu und musste drei Jahre pausieren. Aber sie kämpfte sich wieder heran, kehrte über BW Papenburg zurück zum Zweitligisten.

Dabei verfügt Bos über Erfahrung auch auf dem Feld. Jahrelang war sie parallel Stürmerin und Torhüterin. „Aber im Tor bin ich etwas stärker“, stellt sie selbstbewusst fest. Vielleicht ist es sogar ein Vorteil, dass sie ahnt, wie Angreiferinnen ticken. „Aber in der 2. Liga sind die Spielerinnen so gut, da reicht es nicht. Da muss man sich auf seinen Instinkt verlassen.“ Das gilt erst recht für das Pokalduell gegen den Erstligisten Jena. Doch Bos ist sicher, dass der SVM eine Chance hat. „Wir schaffen das“, strahlt sie Optimismus aus und tippt auf ein 7:5 im Elfmeterschießen. Dann kann sie sich richtig auszeichnen . . .

Aufrufe: 014.11.2013, 18:30 Uhr
Uli MentrupAutor