2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Im Angriff lief es nicht – zur Enttäusch von Hachings Stürmer Stephan Hain und Trainer Claus Schromm.  Robert Brouczek Robert Brouczek
Im Angriff lief es nicht – zur Enttäusch von Hachings Stürmer Stephan Hain und Trainer Claus Schromm.  Robert Brouczek Robert Brouczek

Enttäuschend: Bei Haching steht die Null

Drittes Heimspiel in Folge ohne Sieg

Schwach gespielt, einen Punkt gewonnen. Beim 0:0 gegen den SV Meppen enttäuschte die SpVgg Unterhaching über 90 Minuten auf ganzer Linie, kann nach 15 Spieltagen in der Dritten Liga aber dennoch eine beeindruckende Bilanz vorweisen.

Unterhaching – Ein 0:0 ist im Fußball das fadeste aller Ergebnisse, und doch kann man einiges herauslesen. Die SpVgg Unterhaching verbuchte am Samstag bereits das vierte torlose Remis aus den letzten sechs Drittliga-Partien. Keine grandiose Bilanz, dennoch ist vieles positiv: Die Hachinger stehen nach wie vor auf einem Aufstiegsplatz, weil die Konkurrenz – am Wochenende etwa Ex-Tabellenführer Halle – regelmäßig patzt und eben nicht einmal einen Punkt gewinnt. Platz drei ist eine bemerkenswerte Zwischenbilanz nach 15 von 38 Spieltagen. Und es gibt noch zwei Top-Werte: Nur eine Niederlage, das schaffte bisher kein anderes Team. 14 Gegentore sind ebenfalls ein Bestwert unter allen 20 Mitbewerbern.

Dennoch gingen die Zuschauer am Samstag mit einem eher schlechten Gefühl nach Hause. Und das ist die Kehrseite der Medaille im Herbst 2019. Der SpVgg gelingen keine überzeugenden Auftritte mehr, am Samstag war es eher erstaunlich, dass die Hachinger erneut ohne Niederlage blieben. Denn, das musste auch Cheftrainer Claus Schromm am Ende zugeben: „Das war heute ein glücklicher Punkt.“

Vor allem in der ersten Halbzeit brachten die Gastgeber kein Bein auf den Boden, gingen sehr glücklich ohne Gegentreffer in die Halbzeitpause. „Ja, das war Glück, dass es 0:0 stand“, sagte Kapitän Dominik Stahl, „in der ersten Halbzeit haben wir das wirklich schlecht gemacht.“ Schromm sagte zur ersten Hälfte: „Mit dem 0:0 nach 45 Minuten konnten wir sehr gut leben. Wir müssen uns bei unserem Keeper Nico Mantl bedanken und bei den Meppener Stürmern, dass sie ihre Großchancen nicht reingemacht haben.“

In der 19. Minute hatte Rama den Ball übers Hachinger Tor gelupft, kurz danach rettete Mantl in höchster Not gegen Guder, wieder nur Minuten später köpfte Undav an den Pfosten. Vorangegangen waren jeweils haarsträubende Ballverluste, Schromm tobte da längst in seiner Coaching Zone, wie man es sonst selten sieht. Ein Kopfball von Florian Dietz in der 9. Minute und ein Schuss des 21-Jährigen bei seinem Startelf-Debüt inklusive Nachschuss von Sascha Bigalke in der 44. waren die einzigen Szenen der SpVgg.

Nach dieser schwachen Halbzeit konnte es nur besser werden, wurde es auch. Aber mehr als Moritz Heinrichs 15-Meter-Schuss (49.) und ein Kopfball von Stahl in der Schlussphase (82.) sprang in der Offensive wieder nicht heraus. Meppen kam zwar auch nur noch einmal gefährlich vors Hachinger Tor (Düker, 50.), dennoch ging unterm Strich nach 90 Minuten der Gast aus Meppen als gefühlter Sieger vom Platz.

„Eine sehr durchwachsene erste Halbzeit, in der zweiten haben wir es besser gemacht“, zog Schromm sein Resümee, „aber ein Sieg für uns wäre heute nicht verdient gewesen. Wir haben den Lucky Punch ja nicht mal auf dem Fuß gehabt. Gratulation an Meppen, das war ein hochverdienter Punktgewinn und eine sehr starke Leistung.“ Sein Gegenüber Christian Neidhart war zurecht stolz auf sein Team: „Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Wenn man so viele Möglichkeiten liegenlässt, verliert man oft am Ende noch. Aber das wäre heute nicht verdient gewesen.“ Hachings Kapitän Dominik Stahl war selbstkritisch: „Wir erleben gerade nicht unsere beste Phase in der Saison.“ Aber auch das Positive strich er – zurecht – heraus: „Wir haben immerhin was mitgenommen. Wieder zu Null gespielt, das ist in dieser Häufigkeit auch nicht selbstverständlich.“

Aufrufe: 010.11.2019, 16:56 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Christian AmbergAutor