2024-04-25T14:35:39.956Z

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Gefährlich als Torschützin und als Vorbereiterin: Maike Berentzen (l.) war an insgesamt 17 Treffern des SV Meppen beteiligt. Foto: Leißing
Gefährlich als Torschützin und als Vorbereiterin: Maike Berentzen (l.) war an insgesamt 17 Treffern des SV Meppen beteiligt. Foto: Leißing

„Der Sprung ist nicht mehr so groß“

Reisinger zieht positive Bilanz für SVM-Frauenfußball

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Eine positive Bilanz der vergangenen Saison zieht die Sportliche Leiterin Frauenfußball des SV Meppen, Maria Reisinger. Während die Zweitliga-Frauen im Mittelfeld landeten, stieg das Nachwuchsteam als Meiter der Oberliga in die Regionalliga auf. Die Bundesliga-B-Juniorinnen standen als Vizemeister im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. Das Gesamtergebnis passt.

Der Klassenunterschied zwischen der Zweitliga- und der Nachwuchsmannschaft ist nach dem Aufstieg der Talente in die Regionalliga auf eine Klasse verringert worden. Die B-Mädchen schieden im DM-Halbfinale nur wegen der Tordifferenz gegen den späteren Titelträger Bayern München aus. Immerhin stand ein 1:0-Heimspielerfolg für die Emsländerinnen zu Buche.

„Das sind unsere Ausbildungsmannschaften. Unser Unterbau ist gestärkt“, stellt Reisinger fest. Gerade die B-Mädchen, die über weitere Nationalspielerinnen und zusätzliche Talente im Blickpunkt des DFB verfügen, könnten sich jetzt über die Regionalliga noch besser empfehlen. „Der Sprung ist nicht mehr so groß.“ Erste und Zweite trainieren weiter parallel, B-Mädchen werden weiter dazu eingeladen. „Wir rücken näher zusammen. Der nächste Schritt wird immer kleiner. Wir setzen nach wie vor auf Durchlässigkeit."

Beim Nordic-Cup der U-16-Juniorinnen in Finnland kamen die Zwillinge Jasmin und Sarah Jabbes im Nationaltrikot zum Einsatz. Jasmin Jabbes schoss sogar einen Treffer beim 4:0 im Spiel um Platz drei gegen Island. Der DFB hat Patrizia Janssen und Emma Richter im Blick. Torhüterin Juli Kassen ist fester Bestandteil der U 15. „Da haben wir in diesem Jahr richtig zugelegt. Das tut uns gut, das bestätigt unsere Arbeit“, strahlt Maria Reisinger.

Für die Zweitligafrauen, die in der Endabrechnung den siebten Platz belegt haben, war die Saison 2016/17 als Vorbereitung auf die jetzt beginnende Qualifikation zur eingleisigen 2. Bundesliga geplant. Die Erkenntnis: Nur mit unseren Eigengewächsen, deren Anteil im Kader bereits bei mehr als 50 Prozent liegt, geht es nicht. Also kommen zur neuen Serie einige externe Neuzugänge. „Wir brauchen anderen Stallgeruch, blicken also über den Tellerrand hinaus“, erläutert Reisinger. „Das heißt nicht, dass wir es unseren eigenen Spielerinnen nicht zutrauen, aber wir brauchen zusätzliche Impulse und ein Stück mehr Erfahrung.“

Erschwerend kommt nach Einschätzung von Reisinger hinzu, dass die Meppener Talente in vielen Auswahlmaßnahmen beim Niedersächsischen Fußball-Verband und beim Deutschen Fußball-Bund gefragt sind und damit zusätzlich gefordert werden. Die Belastungen sind groß. In Trainingseinheiten habe der SVM gemerkt, dass einige Spielerinnen „einfach kaputt waren. Deswegen vergrößern wir den Kader.“

Die vergangene Zweitliga-Saison war für Reisinger lehrreich. In der Hinserie spielten die jungen Fußballerinnen gut, sie wirkten unbekümmert und frisch. Die spielerische Qualität war groß. Das Team sammelte an den Spieltagen zwei bis sechs satte 13 Zähler, rückte auf Platz drei vor. Danach lief es nicht mehr so gut, etliche Spielerinnen fielen verletzt aus. Doch tiefer als Platz sieben rutschte der SVM in der Tabelle nicht. Er geriet nicht in Abstiegsgefahr.

Tiefpunkt war das vorletzte Spiel beim VfL Wolfsburg II, als es nach wenigen Minuten 0:4 stand. Am Ende hieß es 0:6. „Das hat uns echt weh- getan, aber jetzt wissen wir, wo wir ansetzen müssen“, erinnert sich Reisinger. Zum Saisonfinale gegen Gütersloh allerdings gewann das Team von Roger Müller mit einer überzeugenden Vorstellung gegen Gütersloh 4:0. Der zweite Dreier überhaupt gegen einen Konkurrenten, der in der Abschlusstabelle vor Meppen platziert war.

Verletzungen haben das Team zurückgeworfen. Den Ausfall von Mittelfeldspielerin Elisa Senß nach elf Partien mit einem Kreuzbandriss steckte der SVM nicht so leicht weg. Den Part von Senß übernahm Nele Schomaker. „Aber sie hat Zeit gebraucht, dann einen Riesenschritt gemacht. Sie musste mehr Verantwortung übernehmen, als sie von außen in der Zentrale rückte“, erklärt Reisinger. Dauerbrenner waren Kapitänin Sarah Schulte, die junge Verteidigerin Pia Liening-Ewert und ihre erfahrenen Mitspielerin Sarah Meiners. Als Torschützin und Vorbereiterin spielte Maike Berentzen eine wichtige Rolle. Sie war immerhin an 17 Treffern beteiligt, acht schoss sie selbst. Häufiger trafen Katharina Prinz und Franziska Gieseke (je 10).

Am heutigen Samstag beginnen die Zweitliga-Fußballerinnen in Meppen mit der Vorbereitung auf die neue Saison.

Aufrufe: 015.7.2017, 08:00 Uhr
Uli MentrupAutor