2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Martin Wagner - mit Regionalliga-Meisterschale – ist Kapitän der betrogenen Meppener. Foto: Leißing
Martin Wagner - mit Regionalliga-Meisterschale – ist Kapitän der betrogenen Meppener. Foto: Leißing

Abbacher Profi schäumt nach Skandal-Tor

Gegenspieler von Martin Wagners Meppen erzielt in der 3. Liga „das unfairste Tor des Jahres“. Emsland-Messi ist fassungslos.

Verlinkte Inhalte

Wutentbrannt rannte Martin Wagner dem Übeltäter hinterher, bis in dessen eigene Hälfte. Der Bad Abbacher Fußball-Profi des Drittliga-Klubs SV Meppen war kaum zu beruhigen, der Schiedsrichter stoppte ihn mit Gelb. Der „Emsland-Messi“ hatte aber allen Grund sich aufzuregen. Im Pflichtspiel seines Teams bei Carl Zeiss Jena erzielte Sören Eismann für die Hausherren einen Treffer, der bereits als das „unfairste Tor des Jahres“ bezeichnet wird.

Ausgerechnet an Wagners 31. Geburtstag trug sich am Samstag eine Spielszene zu, die deutschlandweit für Schlagzeilen und reichlich Kritik sorgte. Die Meppener führten bei Jena mit 2:0. In der 57. Minute ging die heiß diskutierte Szene mittelbar vom Bad Abbacher aus, der mit seinem Verein heuer in die dritte Liga aufgestiegen war, freilich konnte er für das Folgende nichts.

Wagner rasselte in einem Zweikampf mit Gegenspieler Julian Günther-Schmid zusammen. Es war kein Foul, aber der Jenaer Kicker blieb liegen. Der Ball spritzte zu Meppens Spieler Nico Granatowski, der das Leder stoppte und die Hand hob, um zu signalisieren: „Schiri, bitte unterbrich mal!“ Wohlgemerkt: für eine Behandlungspause eines Gegenspielers. Jenas Sören Eismann interessierte die faire Geste nicht. Er nahm Granatowski den Ball ab, zog mutterseelenalleine aufs Meppener Tor zu und erzielte den Anschlusstreffer.

„Mir fehlen dafür einfach die Worte – so etwas habe ich in meiner ganzen Fußballerlaufbahn noch nicht erlebt. Eismann behauptet, er hätte nichts gehört und gesehen“, schimpft Wagner. Dem Treffer folgten Rudelbildung, Wortgefechte und die Gelbe Karte für den erbosten Spielführer der Gäste-Elf.

Für Wagner hätte Jena das unfaire Tor – das korrekt war, weil der Schiri die Partie nicht unterbrochen hatte – sofort korrigieren können, indem man den Ball bei der nächsten Gelegenheit in den eigenen Kasten befördert. „Wir haben den Gegner dazu aufgefordert, aber es kam keine Reaktion.“ Die Hausherren erzielten noch den 2:2-Ausgleich – durch Eismann.


Spieler entschuldigt sich spät

Erst am Sonntagabend zeigte der Spieler ein Einsehen. „Ich kann nur sagen, dass ich die Situation sehr bedauere. Ich möchte mich bei all denen, für die ich mit meinem Verhalten gegen den Fair-Play-Gedanken verstoßen habe, entschuldigen“, wird er zitiert.

Wagner, der seit 2013 in Meppen spielt und derzeit mit dem SV auf Rang zehn der Dritten Liga steht, bleibt verärgert: „Hier wird Fair-Play mit Füßen getreten, wir werden uns das merken.

Aufrufe: 018.9.2017, 20:00 Uhr
Martin RutrechtAutor