2024-04-24T13:20:38.835Z

Interview
Mario Zukolo (v.li.) und dessen "Co" Rolf Lamprecht erklärten nach vereinsinternen Unstimmigkeiten ihren Rücktritt. F: Meier
Mario Zukolo (v.li.) und dessen "Co" Rolf Lamprecht erklärten nach vereinsinternen Unstimmigkeiten ihren Rücktritt. F: Meier

Zukolo-Rücktritt: »Eine notwendige Konsequenz«

»Ich hatte den Eindruck, dass die A-Jugend im Verein wichtiger ist als die Erste Mannschaft«

Sehr geheimnisvoll verlief der Abschied von Coach Mario Zukolo zum Ende der vergangenen Woche. Kurz vor der Ligapartie gegen die SpVgg Selbitz verkündete der 37-jährige Übungsleiter ohne Angabe von Gründen seinen Rücktritt vom Traineramt beim Nord-Bayernligisten. Mit ihm verließen auch Co-Trainer Rolf Lamprecht, sowie Torwarttrainer Holger Denzler den Verein. Nun äußert sich Zukolo im FuPa-Interview zu seinem überraschenden Abgang.
Herr Zukolo, Ihr plötzlicher Rücktritt vom Traineramt beim SV Memmelsdorf kurz vorm Heimspiel gegen die SpVgg Selbitz kam sehr überraschend. Was waren denn nun die Gründe für Ihren Rückzug?
Mario Zukolo (37): Die Entscheidung, als Trainer vom SVM zurückzutreten, war für mich eine notwendige Konsequenz auf die doch andauernden Unstimmigkeiten zwischen dem Trainergespann und dem A-Jugendtrainer. Mit mir sind auch Co-Trainer Rolf Lamprecht und Torwarttrainer Holger Denzler zurückgetreten.

Zukolo: »Ich hatte den Eindruck, dass die A-Jugend im Verein wichtiger ist als die Erste Mannschaft.«

Können Sie diese Unstimmigkeiten konkretisieren?
Ich hatte den Eindruck, dass die A-Jugend im Verein wichtiger ist als die Erste Mannschaft. Man hat zwar immer wieder versucht aufeinander zuzugehen, konnte jedoch nie eine gemeinsame Linie finden, um weiter erfolgreich in die Zukunft zu gehen. Hierbei vermisste ich auch immer wieder einen ehrlichen Umgang mit uns Trainern.

Und als die Spieler mal knapp wurden, wollten Sie vergeblich auf A-Junioren zurückgreifen!?
Der Kader der 1. Mannschaft ist mit Sicherheit nicht groß, jedoch hat die Mannschaft sehr viel Potenzial und ist in ihrer Entwicklung noch lange nicht am Ende, vor allem wenn man auch auf das große Talent der A-Jugendlichen schaut. Aufgrund des kleinen Kaders wollten wir immer wieder Jugendspielern die Chance geben, in der Ersten Mannschaft zu spielen, um sich weiterzuentwickeln, was sich als sehr schwierig bis unmöglich herausstellte.

Zukolo: »Ich wollte noch vieles mit meinen Jungs erreichen.«

Und diese vereinspolitischen Unstimmigkeiten haben Sie schließlich zum Rückzug bewogen.
Es gibt wohl keinen Verein von der Kreisklasse bis zur Bundesliga, bei dem ein A-Jugendspieler, der für die Erste Mannschaft eine Verstärkung darstellt und zudem auch gerne für sie spielen würde, dort nicht spielen darf. Dies war letztendlich der ausschlaggebende Grund für unseren Rücktritt. Für mich ist es natürlich schon sehr schwer gewesen, diesen Schritt zu machen, da ich vor der letzten Saison eine sehr junge, talentierte Mannschaft zusammengestellt habe, und noch vieles mit meinen Jungs erreichen wollte.

Und Ihre persönliche Zukunft? Gibt's schon erste Überlegungen?
Jetzt werde ich erst mal versuchen abzuschalten, dann geht’s im Winter mit der Familie in den Urlaub und danach wird man sehen. Dass der Fußball zu meinem Leben dazugehört, ist ganz klar. In welcher Hinsicht ich jedoch dem Fußball verbunden bleibe, ist offen und darüber mache ich mir momentan auch keine Gedanken. Ich wünsche der Mannschaft alles Gute für die Zukunft, und werde als Memmelsdorfer natürlich auch weiterhin die Spiele des SVM verfolgen.

Aufrufe: 017.10.2012, 12:12 Uhr
Dirk MeierAutor