2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
F: Czepera
F: Czepera

"Momentan habe ich einen Lauf"

SV Memmelsdorf Spieler Markus Beiersdorfer (23) im FuPa-Interview +++ im gestrigen Nachholspiel erzielte er den Siegtreffer kurz vor Schluss +++ der Flügelspieler profitiert von seiner verletzungsfreien Zeit

Der jüngste 2:1 (1:1) Auswärtserfolg am gestrigen Mittwochabend bei Aufsteiger Lichtenfels bescherte dem SV Memmelsdorf nicht nur den dritten Sieg in Folge, sondern zugleich den Sprung auf Tabellenplatz fünf. Abermals setzten sich die Memmelsdorfer in einem Spiel knapp durch und bestätigten so ihre ansteigende Form und verbesserte Nervenstärke. Kulminationspunkt der Partie war die 87. Minute, als Markus Beiersdorfer den 2:1- Endstand markierte. Für den linken Mittelfeldspieler ist es der fünfte Treffer in dieser Saison, mit welchem er seine letztjährigen Werte übertrumpft.

Herr Beiersdorfer, im gestrigen Nachholspiel gegen Lichtenfels behielt der SV Memmelsdorf mit 2:1 die Oberhand. Sie steuerten mit dem Treffer kurz vor Schluss den Sieg bei. Besser hätte es nicht laufen können, oder?

Beiersdorfer: In der Tat, besser hätte es aus unserer Sicht nicht laufen können. Schaut man sich den Spielerverlauf gegen Lichtenfels an, sind wir mit dem Treffer kurz vor Abpfiff als glücklicher Sieger vom Platz gegangen. Vielleicht war es das Glück des Tüchtigen, denn wir haben seit langer Zeit einen erfolgreichen Lauf. Gerade dann, wenn es spielerisch nicht optimal funktioniert, sind solche dreckigen Siege immer noch die schönsten.

Woher kommt das Abgezockte der Mannschaft, die insbesondere die engen Spiele im Jahr 2017 für sich entscheiden konnte?

Beiersdorfer: Ich würde sagen, dass wir inzwischen richtig gut eingespielt sind. Wir haben unser System endgültig gefunden, sowohl defensiv als auch offensiv. Mit dem 4-2-3-1, dem hohen Pressing, wo wir den Gegner schnell anlaufen und so frühe Ballgewinne erzielen, den offensiven Bewegungsabläufen sowie Automatismen passt es in letzter Zeit einfach. Das ist wohl der Hauptgrund, wieso wir die engen Spieler zuletzt für uns entscheiden konnten. Darüber hinaus stimmen Moral und Stimmung innerhalb der Mannschaft.

Der SVM hat 2017 bislang eine weiße Weste und steht folgerichtig auf Platz fünf. Geht das Punktesammeln so weiter, kann man doch noch auf den Relegationsplatz schielen.

Beiersdorfer: Natürlich wollen wir so viele Punkte wie nur möglich sammeln. Das Hauptaugenmerkt liegt jedoch auf den nächsten zwei Derbys gegen Forchheim und Coburg, die wir unbedingt gewinnen wollen. Zwölf Punkte aus vier Derbys klingt nicht nach einer schlechten Ausbeute. Danach erwartet uns mit Kleindrinderfeld direkte Konkurrenz und dann muss man schauen, wie wir stehen.

Markus Beiersdorfer (23)

Jetzt erwartet man im nächsten Oberfrankenderby kriselnde Cobuger, die jedoch immer für eine Überraschung gut sind. Wie wird die Partie angegangen?

Beiersdorfer: Für uns sind diese Spiele immer die schwierigen, da wir das Spiel gestalten müssen. Voraussichtlich werden wir in dem Spiel mehr Ballbesitz haben, was bereits gegen Lichtenfels nicht einfach war. Des Weiteren hat Coburg mit Daniel Sam einen Stürmer vorne drin, der uns in der Vergangenheit oftmals Probleme bereitet hat. Mitunter operiert Coburg deswegen mit langen Bällen. Wir müssen in jedem Fall mit der nötigen Motivation in das Derby gehen, um unsere Serie aufrechtzuerhalten.

Ihre persönliche Tore-Marke aus der letzten Saison konnten Sie bereits knacken. Wie zufrieden sind Sie mit sich selbst in dieser Spielzeit?

Beiersdorfer: Momentan habe ich einen Lauf und es kann meinetwegen so weitergehen. Das liegt vor allem daran, dass ich endlich wieder komplett fit bin und seit September an keiner Verletzung laboriere. Im Umkehrschluss bedeutet dies mehr Trainingseinheiten und mehr Spielpraxis. Die Tore und Siege unterstützen mich da mental, denn ständige Verletzungen werfen einen natürlich vollumfänglich zurück, sowohl spielerisch als auch vom Kopf her. Dem gehe ich aber mittlerweile auch mit einem persönlichen Training entgegen.

Acht Spieltage vor Schluss ist eines sicher: Die 40-Punktermarke ist geknackt, der Klassenerhalt schon längst in trockenen Tüchern. Der Aufstieg trotz der steigenden Form ist schwer. Betreiben Sie Kaffeesatzleserei: Wo steht der SV Memmelsdorf am Ende der Saison?

Beiersdorfer: Auf jeden Fall im oberen Tabellendrittel. Mit dem Lauf im neuen Jahr haben wir schon gezeigt, dass wir in der Landesliga oben mitspielen können. Insbesondere in der Hinrunde haben wir bereits in den Topspielen unter Beweis gestellt, dass wir uns im Vergleich zum letzten Jahr gegen die starken Teams nicht schlecht schlagen. Und ehrlich gesagt, wollen wir nicht schon wieder im Niemandsland versinken und dort herumdümpeln, wie in den Spielzeiten davor. Das gilt es im Endspurt zu vermeiden. Falls der Lauf so bestandhält, werden wir eventuell noch oben ein Wörtchen mitreden.

Aufrufe: 06.4.2017, 16:16 Uhr
Kai HeermannAutor