2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Der Memmelsdorfer Trainer Rolf Vitzthum. Foto: F: Will
Der Memmelsdorfer Trainer Rolf Vitzthum. Foto: F: Will

„Insgesamt einen Schritt nach vorne gemacht“

SV Memmelsdorf Trainer Rolf Vitzthum im FuPa-Interview

Der 48-jährige Übungsleiter ist mit dem Abschneiden seiner Mannschaft sehr zufrieden. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten hat sich der SV Memmelsdorf in seinem zweiten Jahr als Landesligist stabilisiert und sukzessive an das obere Tabellendrittel herangepirscht. Am Ende rangieren die Oberfranken auf Tabellenplatz fünf und konnten damit das ausgeschriebene Saisonziel erreichen.

Herr Vitzthum, wenn Sie die Saison grob überschlagen, überwiegt der positive oder negative Teil?

Vitzthum: Unser Ziel war es in den Bereich zu kommen, in welchem wir am Ende eingelaufen sind. Insofern überwiegt das Positive.

Und das wäre?

Vitzthum: Wir haben uns spielerisch verbessert und haben meiner Meinung nach insgesamt einen Schritt nach vorne gemacht. Die Mannschaft ist reifer geworden, was unter anderem durch die guten Charaktere bedingt wurde. Zwar mussten wir einige Abgänge verkraften, doch die Neuzugänge waren sowohl spielerisch als auch menschlich optimal. Spezifisch negativ nennen könnte man lediglich die fehlende Konstanz. Es gab zwei bis drei Wochen, in denen kein Ergebnis und keine Leistung gestimmt haben, was daran lag, dass wir nach wie vor eine sehr junge Truppe sind. Auf der anderen Seite hat diese junge Mannschaft jedoch bewiesen, welches Potential in ihr steckt. Gegen Schweinfurt II haben wir meines Erachtens unsere beste Saisonleistung abgerufen, die Partie dennoch mit 0:2 verloren.

Insbesondere die Leistungen gegen die Spitzenteams müssen Ihnen gefallen haben.

Vitzthum: Sicherlich, das kommt dazu. Wir haben alles in allem an Qualität gewonnen. Selbstverständlich mussten wir Abgänge hinnehmen, aber die haben uns nicht umgeschmissen. Viel mehr haben wir mit den neuen Spielern einen Fortschritt erzielen können.

Welches Spiel bleibt Ihnen besonders in Erinnerung.

Vitzthum: Es gab kein Spiel in der Saison welches wir spektakulär gedreht haben, als dass man behaupten könnte noch am Lebensende darüber zu berichten. Spielerisch war ja absurderweise die 0:2- Pleite gegen Schweinfurt am besten, wo wir phasenweise beste Möglichkeiten ausgelassen haben. Auch die Partie gegen Forchheim war nicht schlecht. Enttäuschend war für mich lediglich die Zuschauerresonanz bei den Derbys gegen Bamberg. Wirklich schade, dass nicht mehr gekommen sind. Es ist wohl ein Bamberger Spezifikum.

Ärgert Sie im Nachhinein immer noch der Spielplan, welcher für Ihre Mannschaft alle vier Aufsteiger zum Saisonbeginn vorsah?

Vitzthum: Nein, letzten Endes hat es sich nicht bewahrheitet, dass die Aufsteiger nur von ihrer Euphorie profitiert haben. Alle waren konstant gut und haben sich im Laufe der Saison hervorragend etabliert. Lichtenfels hat sich beispielsweise immens gesteigert. Beim 1:1 in der Hinrunde waren wir noch sehr dominant, den 2:1- Auswärtserfolg haben wir hingegen mit einer Portion Glück eingefahren. Röllbach war im Hinspiel schwach. Im Rückspiel aber deutlich stärker. Ärgerlich war, dass wir durch zwei extravagante Schiedsrichterentscheidungen gegen uns, die meiner Ansicht nach Konzessionselfmeter waren, die Partie verloren haben.

F: Will
F: Will

Jetzt scheint sich Ihre Mannschaft nach und nach eingefunden zu haben. Nach Tabellenplatz zehn im letzten Jahr und dem diesjährigen fünften Platz kann die logische Konsequenz eigentlich nur der Aufstieg sein.

Vitzthum: Ja klar, nach zehn und fünf muss jetzt Tabellenplatz eins folgen. Nein, Spaß beiseite. Wir wollen in der folgenden Saison das bestätigten, was wir diese Saison erbracht haben. Ein siebter Platz beispielsweise wäre auch noch kein fataler Rückschritt. Zunächst müssen wir den Kader auf ein paar Positionen punktuell ergänzen und dann schauen wir, wie sich die Saison entwickelt. Insbesondere im Sturm sind wir dünn besitzt. Ein adäquater Spieler wäre das i-Tüpfelchen unserer Kaderplanung. Ansonsten wollen wir schlichtweg peu a peu nach vorne kommen.

Was hat Sie in dieser Saison positiv überrascht?

Vitzthum: Lichtenfels hat sich nach meinem Empfinden überraschend gut verbessert, auch die Leistung von Schweinfurt II darf nicht kleingeredet werden. Dass sie es so durchgezogen haben, obwohl Forchheim ein solches Potential hat, ist durchaus erstaunlich. Abtswind bleibt das Murmeltier. Erwischst du sie an einem schlechten Tag, kannst du böse unter die Räder kommen. Ohne speziell Namen zu nennen, kann anhand der Statistik festgestellt werden, dass einige Spieler meiner Mannschaft einen Schritt nach vorne gemacht haben. Und bis auf das eine Spiel gegen Kleinrinderfeld, wo wir vier Tore kassiert haben, war die Defensive in diesem Jahr sattelfest. Ein großer Faktor war Neuzugang Florian Dörnbrack, der jederzeit einen großen Rückhalt darstellte.

Aufrufe: 025.5.2017, 13:35 Uhr
Kai HeermannAutor