Marzlings katastrophale Chancenverwertung verbaut Aufstieg

Rund 1000 Zuschauer (845 zahlende) mussten gestern Abend in Attaching miterleben, dass der Fußball nicht immer gerecht ist. Lange Zeit beherrschten die Fußballer des SV Marzling das Aufstiegsspiel zur Kreisliga – vergaben allerdings unfassbare Chancen. Mit drei Toren binnen acht Minuten wurden sie dafür in der letzten Phase der Partie bitter bestraft.

Nachdem Allershausen bereits von Eichenried zum Absteiger gemacht worden war, sah Attaching gestern das Aufeinandertreffen zweier Teams in völliger Aufstiegseuphorie. Die Fans lieferten sich auf der komplett besetzten schattigen Tribüne ein ausgeglichenes Duell – und so war es auch auf dem Platz. Dort hatten die Marzlinger in der torlosen ersten Halbzeit leichte Vorteile, weil sie zielstrebiger nach vorne spielten und so zu einem Chancenplus in den ersten 45 Minuten kamen.

Tobias Duffner vom SVM war so etwas wie die tragische Figur der ersten Hälfte: Während die Eichenrieder Tormaschine Wolfgang Föhringer quasi nicht stattfand, erarbeitete sich der Chefangreifer der Rot-Weißen immer wieder seine Möglichkeiten. Bereits in der 3. Minute hatte Duffner eine Großchance, und in der 19. Minute streifte sein zweiter Abschluss die Latte. Dazwischen sorgten die Eichenrieder mit einem Abseitstor (12.) für Emotionen. Mit zunehmender Spieldauer bekam der SVM die eigenen Nerven und die Partie jedoch besser in den Griff. Deshalb war das 0:0 zur Pause schon ärgerlich. Die Marzlinger hatten an diesem heißen Sommertag immerhin viel investiert und liefen weite Wege.

Nach dem Seitenwechsel hatte Eichenried die ersten beiden Szenen, die Torgefahr war allerdings überschaubar. Eine Hundertprozentige vergab dann wieder Marzling durch Thomas Mäuer (55.). Kurz darauf scheiterten noch Deniz Sökülmez und einmal mehr Tobias Duffner völlig freistehend vor dem Torwart. Nach einer Stunde war es fast ein Geschenk für die Eichenrieder, dass sie nicht schon hoffnungslos im Hintertreffen waren. Und bald darauf war es abermals Duffner, der in der 65. Minute die vierte große Möglichkeit ausließ.

So wurden die Marzlinger am Ende für ihr Festival der vergebenen Chancen bestraft. In der 81. Minute reichte dem Erdinger Kreisklassen-Vize eine Ecke, um auf die Kreisliga-Straße einzubiegen: Nach dem Eckstoß war der Ball fast schon im Toraus, wurde aber noch einmal ins Zentrum gebracht, wo sich die Marzlinger in dieser Szene völlig ungeordnet präsentierten. Der eingewechselte Patrick Lommer kegelte den Ball im gefühlten Zeitlupentempo via Innenpfosten ins Gehäuse. Einen Angriff später hatten sich die Marzlinger Überlegungen in punkto Schlussoffensive schon erledigt: Andreas Ostermair legte beim nächsten Angriff das 2:0 nach – damit war die Sache gegessen. Das dritte Tor war nur noch ein Fall für die Statistik – denn da machten sich die traurigen SVM-Fans bereits in Scharen auf den Heimweg.

Statistik:
SV Marzling: Mergenthaler – Baumgartner, Ziegltrum, von Dehn – T. Soller (65. P. Arevalo-Hölscher), Gaudermann – Sökülmez, Siebler – Mäuer (57. Haas), Ehler – Duffner.
SV Eichenried: Hofmeister – Krause, Henneberger, Fischer, Arzberger (18. Scheidl/86. Edlfurtner) – Adam, A. Ostermair – Uscharewitz, Reinschmidt (57. Lommer), F. Bies – Föhringer.
Tore: 0:1 Lommer (81.), 0:2 A. Ostermair (84.), 0:3 Adam (89.).
Gelbe Karten: Fischer, Scheidl, Uscharewitz.
Schiedsrichter: Christian Russer (TSV Kösching).
Zuschauer: 845 zahlende Fans.