2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Veli Ümit (links) und Germania Windeck bekommen es mit dem Spitzenreiter Deutz zu tun; der FV Bad Honnef kann am Sonntag wieder auf Gürsel Boztas bauen. Fotos: Bröhl
Veli Ümit (links) und Germania Windeck bekommen es mit dem Spitzenreiter Deutz zu tun; der FV Bad Honnef kann am Sonntag wieder auf Gürsel Boztas bauen. Fotos: Bröhl

Die Rückkehr des Routiniers

Mit Benjamin Lüßem soll es in Mondorf wieder aufwärts gehen

Verlinkte Inhalte

TuS Mondorf 1920 - SC Borussia Lindenthal-Hohenlind (So 15:00)

Schiedsrichter: Thomas Scheffel (TuS Pützchen)

Eigentlich hatte sich Benjamin Lüßem schon mit dem Gedanken abgefunden, nicht mehr Fußball zu spielen. Doch knapp zehn Monate nach seinem letzten Einsatz für den TuS Mondorf feierte der Abwehrakteur am Sonntag sein Comeback: In Schlebusch (1:3) brachte Trainer Jürgen Hülder den Routinier zu Beginn der zweiten Halbzeit für Innenverteidiger Martin Sistig. „Das war schon ein sehr emotionaler Augenblick für mich”, sagt Lüßem. Schließlich habe er selbst lange Zeit nicht mehr daran geglaubt, noch mal auf den Rasen zurückzukehren.

Am 11. Dezember 2016 hatte der mittlerweile 34-Jährige sein bis dato letztes Spiel bestritten — und zwar in Neunkirchen-Seelscheid. Danach fasste Lüßem einen Entschluss: sich erst einmal um seine Gesundheit zu kümmern. „Ich bin die gesamte Hinrunde mit einem dicken Knie aufgelaufen und wurde einfach nicht richtig fit”, so Lüßem.

Es folgten zwei Operationen am linken Knie. Drei Monate nach einer im Januar durchgeführten Knorpeltransplantation durfte Lüßem immerhin seine Krücken ablegen. An eine Fortsetzung seiner aktiven Laufbahn verschwendete er zu diesem Zeitpunkt aber keine Gedanken und übernahm stattdessen im Sommer den Posten als Co-Trainer. Doch irgendwann juckten wieder die Füße. „Ich habe erst angefangen, montags bei den Altherren mitzukicken und in der Sommervorbereitung dann auch das eine oder andere Trainingsspiel bei der Ersten mitgemacht”, so Lüßem.

Ernsthafte Comeback-Überlegungen reiften aber erst nach dem Mondorfer Fehlstart. „Jürgen und ich waren der Meinung, dass ich der jungen Mannschaft mit meiner Erfahrung guttun kann”, sagt Lüßem, der nun als spielender Co-Trainer fungieren wird. Gerade nach dem Abgang von Hendrik Lohmer — den 32-Jährigen zog es nach seinem Kreuzbandriss zu seinem Heimatverein BSV Roleber (A-Liga) — soll der Heißsporn die emotionale Komponente ins Mondorfer Spiel zurückbringen. Neben dem Platz wird Lüßem nach wie vor Abteilungsleiter Martin Krämer bei der Zusammenstellung des Kaders unterstützen.

Um für ein weiteres Jahr in der Landesliga planen zu können, steht noch viel Arbeit für den TuS an. In der anstehenden Partie gegen Mitaufsteiger Borussia Lindenthal-Hohenlind (So., 15 Uhr) soll zumindest ein Anfang gemacht und der erste Saisonsieg eingefahren werden. Trotz der bislang mageren Ausbeute (sieben Spiele, zwei Punkte) übt man sich im Mondorfer Lager in Gelassenheit: „Wir sind alarmiert, brechen aber nicht in Panik aus”, sagt Lüßem, der nach wie vor an den Klassenerhalt glaubt: „Nach sieben Spieltagen schon aufzugeben, wäre ja eine Bankrotterklärung. Wir können mithalten, waren bislang aber zu blauäugig. In der Bezirksliga wurden Fehler noch eher selten bestraft, in dieser Klasse fast immer.”



TSV Germania Windeck - Sportvereinigung Deutz 05 (So 15:00)

Schiedsrichter: Bilal Bodabouz (Volmershoven)

Das bekamen auch die Windecker Akteure in Nümbrecht (2:5) zu spüren. „Wir haben uns die Gegentore fast alle selbst eingeschenkt”, sagt Trainer Marcus Voike. Er hadert aber auch mit den Schiedsrichterentscheidungen. In Nümbrecht sei seiner Elf bereits zum wiederholten Mal ein Elfmeter verwehrt worden. Das Foul an Veli Ümit habe man „aus 100 Metern Entfernung sehen und hören können. Ich glaube nicht, dass die Referees etwas gegen uns haben, aber im Moment wird nahezu alles gegen uns gepfiffen.” Dem Duell mit dem Tabellenführer SV Deutz (So., 15 Uhr), dem Ex-Verein seines Mittelfeldakteurs Florian Buchholz, blickt der Coach trotzdem optimistisch entgegen. Schließlich habe man in drei Heimspielen noch kein einziges Gegentor kassiert. An das vierte Zu-Null-Spiel in Folge in der Weco-Arena glaubt Voike allerdings nicht: „Gerade vorne sind die Deutzer hervorragend besetzt. Wenn sie Ernst machen, können sie in dieser Saison durchmarschieren.”

Dass es für die Windecker bislang nur zu Rang acht reicht, liegt nicht zuletzt an den vielen Ausfällen. Der japanische Mittelfeldakteur Ryo Kato ist erst in der Rückrunde spielberechtigt, während für Torjäger Marvin Reitz die Hinrunde nach einer Knieverletzung bereits beendet ist. Hinzu kommen drei Rote Karten. „Für ganz oben reicht es nur, wenn wir komplett sind — in der Breite sind andere Teams besser besetzt als wir”, so Voike. Auf eines davon trifft man am Sonntag.

Duo kehrt zurück

SC Fortuna Köln II - FV Bad Honnef (So 15:15)

Schiedsrichter: Dennis Schräder (DJK Kürten)

Der FV Bad Honnef peilt im Spiel bei Fortuna Köln II den ersten Auswärtssieg in dieser Saison an. Für den HFV spricht die größere Erfahrung – und die Tatsache, dass Abwehrspieler Gürsel Boztas (22) nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder zur Verfügung steht.



FC Viktoria Köln II - SV Lohmar (So 13:30)

Schiedsrichter: Martin Parkop (SC Widdig)

Der SV Lohmar tritt bei Viktoria Köln II an und wird dabei nicht zuletzt versuchen, Cemal Kaldirim auszuschalten. „Das ganze Spiel läuft über ihn, außerdem tritt er brutal gefährliche Standards“, warnt der Lohmarer Sportliche Leiter Ralf Winiarz. Kyojin Kim ist aus dem Urlaub zurück und dürfte wieder als Rechtsverteidiger beginnen.



TuS 05 Oberpleis - SV Schlebusch (So 15:00)

Schiedsrichter: Thomas Linn (Untereschb.)

Der TuS Oberpleis empfängt den SV Schlebusch und sinnt dabei auf Revanche. In der Vorsaison musste man sich in der Basalt-Arena mit 2:5 geschlagen geben und unterlag auch im Rückspiel deutlich (1:5). Mit Philipp Germscheid und David Glöckner kehrt ein Offensiv-Duo zurück.

Aufrufe: 012.10.2017, 21:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor