2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht

Gala-Auftritt Richtung Meisterschaft

Lövenich-Widdersdorf III gewinnt mit zehn Mann 1:0 in Weiß

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Auch ein auf dem Papier knapper Auswärtssieg kann ein Gala-Auftritt sein. Dies bewies Lövenich-Widdersdorf III mit einer extrem starken Leistung im Spiel beim engagierten TSV Weiß II. Lövenich-Widdersdorf fuhr mit einem großen Spielerkader zum schweren Auswärtsspiel nach Weiß. In der Startformation ergaben sich einige Umstellungen gegenüber dem letzten Ligaspiel. Vor Spielbeginn genügte ein Blick in die Gesichter der Spieler von Lövenich-Widdersdorf um zu erkennen, dass das Team heiß auf diese Partie war.

Bei herrlichem Sonnenschein begann das Spiel verhalten. Beide Teams versuchten in den Anfangsminuten ihren jeweiligen Spielrhythmus zu finden. Doch bereits nach wenigen Spielminuten ergab sich für Konstantinos Nicou eine erste Tormöglichkeit nach einer wunderbaren Flanke von rechts.

Prägend für den weiteren Verlauf der gesamten Partie dann die 12. Spielminute. Nach einem langen Ball von Weiß verließ Marcel Metje das Tor, um den Ball außerhalb des Strafraumes zu klären. Er kam einen Moment zu spät oder auch nicht … der Weiß-Stürmer fädelte geschickt ein … und Marcel Metje sah Rot wegen einer Notbremse. Spieler Marcel Caspers, keineswegs ein ausgebildeter Torwart, stellte sich ins Tor und hielt bis in die Nachspielzeit hinein alles, was zu halten war. Ein kleiner Plausch mit beiden Keepern findet sich am Ende dieses Spielberichts.

Wer nun erwartet hätte, dass die Partie deutliche Vorteile für den TSV Weiß bringen würde, der sah sich getäuscht. Lövenich-Widdersdorf wirkte nicht geschockt. Im Gegenteil: Kurz nach dem Platzverwies verwandelte Goalie Simon Hefke in der 19. Spielminuten einen berechtigten Foulelfmeter, nachdem Tim Froberg im Strafraum von den Beinen geholt wurde.

In der Folgezeit bis zum Schlusspfiff verteidigte Lövenich-Widdersdorf diesen Eintor-Vorsprung nicht nur mit Herz und Leidenschaft, sondern erarbeitete sich immer wieder herausragende Torchancen, die leider alle versiebt wurden.

Alle Mannschaftsteile überzeugten durch die Bank!

Vorne wirbelten Simon Hefke und Dennis Kunz, der wohl sein bestes Saisonspiel ablieferte. Beide Stürmer arbeiteten aber auch super mannschaftsdienlich nach hinten.

Das Mittelfeld M. Bergrath / T. Froberg / K. Nikou / J. Böggemann scheute keinen einzigen Laufweg und Zweikampf. Wunderbar die enorme Passsicherheit und Spielintelligenz der Mittelfeldakteure. Das Team vom TSV Weiß konnte sich im Mittelfeld in keiner Phase des Spiels entfalten und kam zu keiner einzigen glasklaren Torchance im gesamten Spielverlauf.

Hinten stand die Verteidigung von Lövenich-Widdersdorf wie eine unüberwindbare Mauer. Zweikämpfe wurden fair und giftig geführt. Extrem hoch die Konzentration über die gesamten neunzig Minuten. Die Verteidigung spielte zudem eine extrem starke Partie bei der Spieleröffnung Richtung Mittelfeld.

Bleibt noch zu erwähnen, dass sich auch die eingewechselten Spieler nahtlos in das Gesamtgefüge der Mannschaft einbrachten.

Kleine Randnotiz aus subjektiver Sicht: Müsste ich einen Spieler des Tages wählen, so wäre es in dieser Partie für mich Florian Thiemann gewesen. Der Abwehrrecke verlor keines seiner Kopfballduelle, keinen Zweikampf am Boden, überzeugte durch intelligentes Stellungsspiel und seine Schnelligkeit bei sich anbahnenden Gefahrensituationen. Zudem fanden alle seine Anspiele Richtung Mittelfeld den Mann.

Fazit des Spiels:

Meisterschaft, Wir kommen!!!

Wenn es noch einer Bestätigung bedurft hätte, dass Lövenich-Widdersdorf verdientermaßen der Meisterschaft entgegenstrebt, dann ist es dieses Match gewesen. Glücklich aus Sicht vom Lövenich-Widdersdorf wohl ein wenig der Umstand, dass Niklas Kaulmann, der schnelle und beste Stürmer vom TSV Weiß, bereits nach 33. Spielminuten verletzt ausgewechselt werden musste. Mit ihm über 90 Minuten wäre es für das dezimierte Team des Spitzenreiters sicherlich etwas schwerer geworden.

Kleiner Kritikpunkt die Vielzahl der vergebenen Torchancen. Der Meisterschafts- und Aufstiegsaspirant hätte das Spiel mit einem zweiten Treffer viel eher entscheiden können und gar müssen.

Torwartplauderei mit Marcel Metje nach dem Spiel

Marcel, wie hast Du die Situation beim Platzverweis gesehen?

Marcel Metje: Ich kam raus, war auch aus meiner Sicht früher am Ball und habe ihn nicht getroffen. Der Spieler hat geschickt eingefädelt und der Schiri hat`s nicht gesehen. Gut, dass wir gewonnen haben und abhaken. Das Spiel gegen Rheinsüd ist jetzt das große Ziel und dann werden wir nächste Woche sehen, wo wir stehen.

Aber eigentlich seid ihr doch durch … zumindest in Stotzheim droht wenig Gefahr

Marcel: Wir wollen es gegen Rheinsüd auf eigenem Platz klarmachen. Dann gibt es eine große Sause und dann geht es mit dem Team ab nach Mallorca. Das haben wir uns dann auch verdient. Es ist ein geiler Zusammenhalt in der Mannschaft. Ich habe schon ein paar Tage auf dem Kerbholz, aber einen solchen Zusammenhalt habe ich noch nie erlebt. Das ist wie eine zweite Familie hier.

Torwartplauderei mit Marcel Caspers nach dem Spiel

Marcel, eigentlich bist Du Feldspieler … hast heute aber zum zweiten Mal in dieser Saison im Tor gespielt und eine tolle Leistung abgeliefert. Wie hast Du dich gefühlt, als Du reinkamst?

Marcel Caspers: Also, ich war schon ganz schön aufgeregt. Ich dachte erst, der Schiri hat das Foul im Strafraum gesehen und ich müsste jetzt direkt einen Elfmeter halten. Gottseidank war es nur ein Freistoß, den ich parieren konnte. Danach hatte ich eigentlich nicht viel zu tun. Die Mannschaft hat das super gemacht. Wir haben vor allem nach hinten ein tolles Spiel gemacht mit zehn Mann.

Hast Du Torwart-Gene … ?

Marcel: Das weiß ich nicht, keiner meiner Vorfahren war Torwart. Aber ich habe früher in meiner Jugend aus Spaß ab und zu im Tor gestanden. Ich war fokussiert und habe mein Bestes gegeben. Hatte vielleicht auch Glück, dass nicht die allergefährlichsten Schüsse aufs Tor kamen.

Jetzt seid ihr ja eigentlich fast durch …

Marcel: Ich denke, wir können euphorisch in die letzten beiden Saisonspiele gehen. Wir müssen natürlich konzentriert bleiben. Das Spiel kommende Woche gegen Rheinsüd wird der Knaller. Wenn wir wieder so schönes Wetter haben, dann wird es doppelt hart bei diesen Wetterbedingungen. Aber wir nehmen die Energie mit ins nächste Spiel und werden uns das Ding holen.

Aufrufe: 022.5.2017, 12:04 Uhr
Günter HüppelerAutor