„Wie viele Möglichkeiten brauchen wir denn noch?“, stöhnte Fatmir Vata. „Wir müssen gegen einen biederen Gegner klar gewinnen, aber am Ende sogar noch über einen Punkt froh sein.“ Der FCG-Coach klopfte bei diesem Seufzer gedanklich Berkay Yilmaz auf die Schulter. Denn in der 89. Minute hatte der FCG-Keeper einen Schuss von Leon Enzmann zur Ecke gelenkt und in der 90. einen Kopfball von Alexander Enke so gerade noch abgewehrt. Zuvor war von den Gäste nur zweimal etwas zu sehen gewesen. in der 57. Minute nutzte Enzmann einen Aussetzer der FCG-Deckung zum 1:1 und in der 68. schoss Arif Et gefährlich.
In Erinnerung bleiben wird den 300 Zuschauern vom Tabellenzehnten aus Dortmund deshalb wohl nur Muhammed Acil. „Der Torwart war der beste Mann“, spendete auch Vata Lob. Tatsächlich war höchst eindrucksvoll, wie Acil den Freistoß von Simon Schubert (83.), den Distanzschuss von Jannis Flaskamp (80.) oder die Penaltysiatuion von Cinar Sansar (67.) entschärft hatte.
Aber es war nicht nur der Torwart, der den hoch verdienten zweiten Treffer nach dem 1:0 (10.) durch Schubert im Weg stand. „Bei den Jungs merkt man jetzt halt, dass sie nicht mehr hundertprozentig bei der Sache sind und wissen wollen, wie es weitergeht“, kommentierte Vata jene Szenen, in denen ein kleines bisschen Konzentration mehr gefehlt hatte. Oder noch ein bisschen Fitness mehr wie bei Lars Schröder, der in der 61. Minute vergebens in eine Gemicibasi-Flanke grätschte. „Aber ich bin ja froh, dass sich unser Kapitän nach seiner langen Verletzungspause überhaupt wieder zur Verfügung gestellt hat, denn mit Kaptan und Andzouana fehlten eh zwei wichtige Leute“, stellte Vata fest. Aber fehlende Motivation und Einsatzfreude sei ja eh nicht das Problem seiner Truppe, so der Coach. „Alle haben versprochen, bis zum Schluss zu bleiben, aber wann ist Schluss und wie?“ Da war es wieder, das Thema Nummer eins im Heidewald.
Schiedsrichter: Christopher Schütter (PTV Werl) - Zuschauer: 305