SC Wiedenbrück: Ein Punkt gegen neun Lippstädter

Während es auf dem Platz nicht zufriedenstellend lief, gab es in speziellen Hinsicht zumindest auf der Tribüne im Jahnstadion einen Gewinner – das Publikum. Die Zuschauer hielten sich vorbildlich an das Hygiene-Konzept, gegen das es vor einer Woche bei der 1:4-Niederlage gegen Dortmund massive Verstöße gegeben hatte. Allerdings mahnte das Personal von Ordnungsamt und Sicherheitsdienst diesmal das Befolgen der Regeln und die Einnahme der markierten Plätze konsequent an. Zusätzlich ermunterte Stadionsprecher Hans-Dieter Paschköwitz die Besucher auf originelle Weise, sich und andere vor einer Corona-Infektion zu schützen: „Wer von uns will schon zusammen mit Trumpy-Boy in Quarantäne gehen?“

Nach einer ersten Halbzeit, in der das Wiedenbrücker Anfangspressing ineffektiv blieb und die Lippstädter zunehmend mehr vom Spiel hatten, verdichtete sich das Geschehen im zweiten Abschnitt. In der 50. Minute zeigte Schiedsrichter Dominik Jolk dem Lippstädter Kevin Hoffmeier die Rote Karte, nachdem er ein Dribbling von Phil Beckhoff mit einem rüden Tritt an den Knöchel unterbunden hatte. Als in der 68. Minute auch noch Cinar Sansar mit Gelbrot vom Platz musste, schien der Wiedenbrücker Siegtreffer nur eine Frage der Zeit. Die Gastgeber schafften es aber nicht, die Überzahl auszuspielen. Immer wieder unterliefen ihnen Fehlpässe und Missverständnisse, und die vielen hohen Bälle wurden nicht zur Gefahr für die Lippstädter Abwehr.

Es brauchte einen Elfmeter in der 78. Minute, um eine echte Torchance zu erhalten. Finn Heiserholt hatte Bjarne Pudel gefoult, doch Viktor Maier schoss leicht unplatziert, so dass SVL-Keeper Christopher Balkenhoff den Ball abwehren konnte. Als Maier auch seine nächste Top-Chance in der 86. Minute ausließ und eine verunglückte Flanke von ihm nur auf der Latte landete (90.+4), war das torlose Remis perfekt.