2024-03-28T15:56:44.387Z

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F: Reineke
F: Reineke

Bökendorf dreht Rückstand im Spitzenspiel

Frauenfußball: Starker Auftritt des SVB gegen Borussia Bocholt. Die elf Zähler Differenz in der Tabellernwaren auf dem Platz nicht zu erkennen. Carla Oelmann trifft beim 2:1-Sieg doppelt

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Der Tabellendritte der Damen-Regionalliga West empfing den Zweiten: was rein tabellarisch nach Spitzenspiel klingt, wurde durch die Tatsache relativiert, dass der Zweite Bocholt vor Spielbeginn ganze elf Punkte mehr auf dem Konto hatte als der Dritte Bökendorf. Dass am Ende dennoch ganz viel Spitzenspiel drin war in den 94 Minuten, das lag vor allem am SV Bökendorf. 2:1 hieß es am Ende für die Gastgeber, und das völlig verdient.

Bereits im Vorfeld der Partie war aus dem Bocholter Lager zu vernehmen, was man vom Bökendorfer Geläuf hielt. Offensichtlich sind die bereits am Vorabend angereisten Gäste Besseres gewohnt als einen gewöhnlichen – nicht mehr, aber auch nicht weniger – Dorfplatz mitten im November. Aber lenken wir den Blick aufs Sportliche. Die Gäste eröffneten die Partie mit einem Sololauf von Alina Stallmann über die linke Bahn, der schlussendlich mit einem Schuss an die Bökendorfer Querlatte endete. Die Antwort des SV ließ nicht lange auf sich warten: nach 12 Minuten wird Carla Oelmann zentral vor dem Tor freigespielt, setzt die Kugel aber knapp über den Kasten. Bökendorf hielt überraschend gut dagegen im Duell mit dem bis auf eine Pleite gegen Ligaprimus Arminia Bielefeld bislang so furios durch die Liga pflügenden Gegner. Die elf Zähler Differenz in der Tabelle waren auf dem Platz nicht zu erkennen. Im Gegenteil, die besseren Möglichkeiten hatte Bökendorf. In der 20. Minute durch Oelmann, deren Schuss nach Hereingabe von Sarah Mönnekes aber pariert wird, und durch Mönnekes (28.), die aus guter Position zunächst an Bocholts Torhüterin Wigger scheitert, dann nochmals an den Ball kommt und es per Hereingabe versucht, diese aber geklärt wird. Es hätte zu diesem Zeitpunkt schon der eine oder andere Treffer mehr sein können für die Bökendorferinnen, vielleicht sogar müssen. Die Quittung fing sich Bökendorf in der 32. Minute: wieder geht es nach einem Abwurf von Wigger schnell über die linke Seite, Rike Tolckmitt und Pamela Jahn lassen sich ausspielen und Stallmann jagt den Ball aus spitzem Winkel unters Dach – 0:1.

Bökendorf schüttelte sich kurz, brauchte einen kurzen Moment um wieder ins Spiel zu finden. War dann aber wieder voll da. Mönnekes köpft eine Kuhlmann-Flanke knapp über das Tor (36.). Und in der letzten Minute der ersten Hälfte erzielt Oelmann nach Fehler von Ridder mit einem strammen Schuss den Ausgleich. Mit einem verdienten 1:1 ging es in die Kabinen. Kurz nach dem Seitenwechsel dann die große Chance zur Führung für Bökendorf. Eine Hereingabe von Mönnekes drückt Marina Heidebrecht Richtung Tor, die auf der Torlinie postierte Ann-Sophie Vogel blockt den Ball mit der Hand und Schiedsrichter Dolch entscheidet auf Elfmeter Bökendorf und Rote Karte für Vogel. Oelmann tritt an, doch Wigger pariert den Strafstoß. Bökendorf wollte den angezählten Zustand des Gegners nun ausnutzen. Oelmann spielt Lena Kuhlmann frei, die frei vor Wigger auftaucht, jedoch an Bocholts Nummer eins scheitert (51.). Fünf Minuten später geht Mönnekes an Wigger vorbei, lässt sich ein bisschen zu weit abdrängen, kann den Ball aber gerade noch vor der heraneilenden Ridder zur Mitte ablegen, wo Carla Oelmann nur noch einschieben muss – da war es endlich, das umjubelte und verdiente 2:1. Auf dem Weg zum Siegtreffer: Bökendorfs Sarah Mönnekes (l.) geht hian Bocholts Torhüterin Lara Wigger vorbei und legt dann auf die mitgelaufene Carla Oelmann ab, die zum 2:1 einnetzt.

Im Anschluss verlegte sich Bocholt vermehrt auf lange Bälle und Bökendorf ließ sich zeitweise zu weit in die eigene Hälfte fallen. Doch echte Torgefahr konnte der Tabellenzweite im zweiten Durchgang nicht mehr entwickeln. Einem möglichen Treffer zum 2:2 in der Nachspielzeit verweigerte Schiedsrichter Dolch wegen Abseits die Anerkennung. Danach war Schluss und die Überraschung perfekt. „Wir hätten uns schon vor der Halbzeit belohnen müssen. Vor dem Spiel hätte ich einen Punkt gerne genommen, jetzt ist der Sieg umso schöner. Es hat heute richtig Bock gemacht“, freute sich eine erschöpfte Spielertrainerin Christina Drewitz nach einer starken Teamleistung.

Aufrufe: 012.11.2018, 19:39 Uhr
Christian UlrichAutor