Leiwen-Köwerich vergibt ersten Matchball

Bitburg. Er war so etwas wie der tragische Held des Tages: Nach gut einer Stunde brachte Andreas Neuerburg, erstmals nach zweiwöchiger Sperre wieder im Einsatz, seine Bitburger mit einem Treffer Marke „Tor des Monats“ in Führung. Dann vergab der 28-jährige Goalgetter reihenweise beste Torgelegenheiten, um dem taumelnden Spitzenreiter Leiwen-Köwerich frühzeitig den Knockout zu versetzen. So sicherte ein Kopfball des aufgerückten Timo Toppmöller (82.) nach einem Eckball den Moselanern doch noch den einen Punkt, der jetzt ein „finale furioso“ gegen die SG Ruwertal am kommenden Samstag verspricht.
Zwei Punkte mehr als der letzte übrig gebliebene Titelrivale SV Dörbach, der seine „Hausaufgaben“ beim 4:1 über Ellscheid gemacht hatte, haben die Moselaner nun. Es ist also angerichtet für das finale Shoot-out der Bezirksliga-Saison.

„Wir spielen unser Spiel, so wie wir es gewohnt sind.“ SVLK-Trainer Helmut Freischmidt hatte sich vor dem Duell Dritter gegen Erster um Normalität bemüht und diese Marschrichtung schien zunächst aufzugehen. Die Moselaner waren dominant, hatten die bessere Spielanlage, kreierten Chancen. Xavier Alsina-Fonts traf mit einem fulminanten Schuss, das Lattenkreuz, nachdem FCB-Keeper Andreas Pax gerade noch die Finger an den Ball bekam.

Das einzige Manko zeigte Torwart Sebastian Dahm lautstark von hinten heraus auf: „Männer, wir müssen jetzt auch mal einen rein machen.“ Doch schon in dieser Phase zeigte sich, dass der Spitzenreiter in der Rückwärtsbewegung zeitweise ungeordnet war. Bitburg besaß gute Konterchancen durch Floß (23.) und Neuerburg (17.), vergab diese abert. Dennoch hätte die Freischmidt-Truppe quasi mit dem Pausenpfiff in Führung gehen können: Doch Alsina-Fonts war von der plötzlichen Großchance selbst so überrascht, dass er sie ungenutzt liegen ließ.
Im Bemühen, sich die eigenen Titelchancen im letzten Heimspiel der Saison zumindest noch theoretisch zu sichern, gaben die ganz in Rot gekleideten Bitburger nach der Pause mächtig Gas. Und Andreas Neuerburg war es schließlich, der das Leder nach einer Ecke von Arthur Schuss mit links volley ins Netz hämmerte. Ein Treffer mit Signalwirkung. Im Bemühen um einen möglichst raschen Ausgleich verloren die Gäste quasi von einer Minute auf die andere jegliche Ordnung in der Defensive. Vor Sebastian Dahm tauchten Neuerburg & Co. in Minutenabständen freistehend auf – und versiebten ein ums andere Mal.
Doch die alter Fußballer-These, dass das Auslassen klarster Torchancen sich irgendwann einmal rächen würde, bewahrheitete sich auch in diesem Fall. Nach einem Freistoß von Heiko Schmitt (82.) stieg der nach vorn beorderte Timo Toppmöller am höchsten und markierte mit seinem „Goldköpfchen“ den 1:1-Endstand. „Wir hatten es in der Hand. Aber wir haben unsere Chancen einfach nicht genutzt, als wir den Gegner fast schon am Boden hatten“, beklagten die beiden Bitburger Trainer Ewertz und Schneider das endgültige Aus im Titelrennen des Aufsteigers.
FC Bitburg: Andreas Pax – Simon Floß, Andreas Neuerburg, Frank Valerius (70. Friedrich Vollmer), Jens Seidel, Arthur Schütz, Dennis Wadych, Pascal Alff, Tobias Maier, Michael Alff (46. Maximilian Ludwig), Jannik Rings
SV Leiwen-Köwerich: Sebastian Dahm - David Krickel, Marco Unnerstall, Heiko Schmitt, Daniel Alsina-Fonts, Timo Toppmöller, Xavier Alsina-Fonts (78. Michael Scholtes), Nils Engemann, Dominik Klotten, Christian Schmitt, Pascal Lex
Tore: 1:0 (60.) Neuerburg, 1:1 (82.) Toppmöller
Schiedsrichter: Jens Schneider (Trier)
Zuschauer: 250