Wie gehen unsere Vereine mit der Krise um?

Beim SV Spielberg hat man mit bekanntwerden der Spielpause auch sofort den Mannschaftstrainingsbetrieb komplett eingestellt.

Seit diesem Tag bekommen die Spieler für jede Woche einen Trainingsplan, den sie eigenverantwortlich umsetzen. Die Pläne beinhalten Trainingseinheiten, die im Freien umzusetzen sind sowie Workouts für zu Hause. Die Workouts wurden so zusammengestellt, dass die Spieler für die Übungen keinerlei Hilfsmittel benötigen, wodurch sichergestellt wurde, dass jeder Spieler diese Workouts umsetzen kann. Des Weiteren können die Spieler aus verschiedenen Workout- Zusammenstellungen wählen, um so individuell an ihren körperlichen Zielen arbeiten zu können.

Darüber hinaus haben die Spieler mentale Aufgaben bekommen, die bspw. das Visualisieren verschiedener Spielsituationen beinhalten.

Trainer „Effe“ Weber hierzu: „Natürlich denkt man ab und an an das Fortführen der Saison oder daran wie es generell sportlich weitergehen könnte, aber ehrlich gesagt sind diese Gedanken momentan untergeordnet. Wir alle erfahren zurzeit, dass es viel wichtigere Dinge als Fußball gibt.“

In die gleiche Richtung tendiert auch Ligakonkurrent FC Olympia Kirrlach.

„Wir halten uns an die behördlichen und kommunalen Vorgaben und haben unser Gelände entsprechend gesperrt. Selbstverständlich würden wir lieber heute als morgen wieder Normalität (und Freude am Sport) beim FC Olympia einkehren lassen - aber niemand kann beurteilen wie lange dieser Ausnahmezustand andauern wird. Auch das Ob und Wie hinsichtlich Fortsetzung der aktuellen Saison ist mit jeder weiteren Woche fraglicher. Wir stehen in regem Austausch mit Vereinsvertretern unserer Ligakonkurrenten - um deren Situation zu erfahren und gemeinsame Verhaltensweisen zu besprechen.“ so der sportliche Leiter Rainer Wirth.

Auch für die Spieler ist die aktuelle Situation natürlich neu. Der Kapitän des SV Langensteinbach, Steffen Roth, freut sich schon wieder darauf, mit seinen Mitspielern auf dem Platz zu stehen. „Aktuell sieht man denke ich, wie wichtig der Vereinssport für die Gesellschaft ist. Durch wöchentliches Training pflegen wir unsere sozialen Kontakte, welche nun deutlich zu kurz kommen. Nichts desto trotz ist die Stimmung in unserer Mannschaft weiterhin positiv. Die individuellen Trainingspläne werden sehr gut umgesetzt und die Ergebnisse an unseren Trainer Marius geschickt. Wir hoffen natürlich, dass die Saison zu Ende gespielt werden kann, nicht nur wegen unserem Tabellenplatz, sondern auch für die Vereine und Spieler. An oberste Stelle muss aber die Gesundheit jedes Einzelnen stehen.“

Herausgeber von Kicker Nordbaden und Spieler des FV Fortuna Kirchfeld, Tino Hodzic, hat zudem auch die Vereine im Blick. „Natürlich halten wir Spieler uns an die Hausaufgaben unserer Athletiktrainer, jedoch werden auf viele Vereine weitaus größere Probleme zukommen. Sollten Sportfeste ausfallen müssen, gehen hier essenzielle Einnahmen für die Vereine verloren. Hierbei geht es nicht nur um Ausgaben für den Spielbetrieb, sondern auch natürlich um Raten für Finanzierungen etc. In der Haut der Entscheidungsträger möchte glaube ich aktuell niemand stecken. Eine Annullierung der Saison wäre, bei einem Abbruch dieser Spielzeit, wohl die einzige Alternative. Dann könnte ich mit FV Fortuna Kirchfeld und dem TSV Oberweier den Klassenerhalt feiern ;-). Wie es aus kommen sollte, das Motto „Support your Local“ dürfte nach der Krise noch deutlich wichtiger für uns Alle werden."

Der Verband bittet aktuell um Geduld im weiteren Vorgehen.

„Auch wir vom Fußballkreis und dem Badischen Fußballverband wissen zum heutigen Zeitpunkt nicht, was noch alles auf uns zukommen wird. Es bleibt abzuwarten, wie die nun von der Regierung getroffenen Maßnahmen wirken und sich die Infektionszahlen entwickeln. An einen regulären Spielbetrieb ist aktuell nicht zu denken. Wir, der Fußballkreis und der Badische Fußballverband verfolgen die Lage. Abstimmungsgespräche erfolgen auf den entsprechenden Ebenen sowohl innerhalb des Badischen Fußballverbandes wie auch darüber hinaus. Weitergehende Entscheidungen, über die bis zum 19.4.2020 gehende Aussetzung des Spielbetriebs hinaus, sind zum aktuellen Zeitpunkt noch keine getroffen. Dies gilt sowohl für die Frage, wie es im Spielbetrieb weitergehen wird, für die Frage, wann die Vereine wieder in einen normalen Trainingsbetrieb und Vereinsalltag übergehen können bis hin zur Frage, wie es mit dem in diesem Jahr anstehenden Kreistag und dem Verbandstag weitergehen wird. „