Vier Jahre dauerte das jüngste Abenteuer Kreisklasse für den SVK. Vier Jahre Abstiegskampf pur stecken hinter Kumreut, das jede Saison als vorrangiges Ziel den Klassenerhalt ausgerufen hatte. Nachdem man also über einen längeren Zeitraum hinweg nur Außenseiter war, ist man naturgemäß nun in der A-Klasse plötzlich wieder Favorit. Eine ungewohnte Situation, auf die man sich erst einstellen müsse, wobei Daniel Heinzl generell tiefstapelt.
"Wir sehen uns nicht als Aufstiegsaspirant. Dafür ist unsere Personaldecke einfach zu dünn. Wir haben durchaus Qualität im Kader, der allerdings nicht breit genug ist", gibt sich der 41-Jährige realistisch. Leichte Spiele werde es auch in der untersten Spielklasse nicht geben, weiß der erfahrene Funktionär und warnt bereits jetzt seine Spieler vor Überheblichkeit gegen scheinbar schwächere Gegner. "Wir dürfen nicht von oben herab agieren."
Diese Gefahr bestünde auch gar nicht, ist Heinzl überzeugt. Einerseits sei der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft dahingehend gefestigt, dass man sich gegenseitig pusht. Andererseits bekommt der SVK nach dem Abstieg doch ein relativ neues Gesicht. Andreas Rötzer wechselt nach Hintereben, Josef Groß, Dominik Dittrich und Kevin Strunz beenden ihre Karriere. Ob Hauke Wallerath verletzungsbedingt noch einmal auflaufen wird, ist noch fraglich.
Kompensiert werden diese Abgänge von Stammspielern durch vier Jugendspieler, die in den Kader aufrücken. Darüber hinaus konnte mit Peter Teske ein Spieler reaktiviert werden. "Bei den Jugendspieler muss man erst mal abwarten, wie sie sich im Herrenbereich zurecht finden", betont Daniel Heinzl in diesem Zusammenhang. "Nichtsdestotrotz bin ich davon überzeugt, dass wir vorne mitspielen können - auch wenn wir keinen Zwang haben, auf den ersten beiden Plätzen zu landen."
Zwischen den Zeilen liest man heraus, dass der SV Kumreut gar nicht mal so unzufrieden ist mit dem Gang zurück in die A-Klasse. Einerseits ist die diesjährige Kreisklasse Freyung noch einmal stärker als letzte Saison - der SVK wäre wohl wieder krasser Außenseiter gewesen. Andererseits ist die A-Klasse Grafenau aus Sicht von Heinzl sehr attraktiv. "Eine schöne Liga mit kurzen Entfernungen", freut sich der 41-Jährige und schiebt hinterher: "Gerade in diesen Nachbarduellen wollen wir mit Erfolgserlebnissen Selbstvertrauen tanken nach schwierigen Jahren."
Zur Vorsaison-Glückseeligkeit kommt hinzu, dass mit der kurzfristig eingeführten Reserverunde der A-Grafenau eine für Kumreut hervorragende Lösung gefunden werden konnte. "Da muss man die Verantwortlichen - allen voran Kreisspielleiter Heyne - auch mal loben. Es ist erfreulich, dass derart auf die Wünsche der Vereine eingegangen wird." Die geringe Anzahl an zweiten Mannschaften sei auch kein größeres Problem, hier könne man sich mit Freundschaftsspielen weiterhelfen. "Gerade in kleinen Vereinen ist es doch wichtig, dass Erste und Zweite eng miteinander verbunden sind", unterstreicht Heinzl. "Und deshalb ist es super, wenn beide Teams hintereinader und am selben Spielort spielen."
Der kurzfristige Erfolg - eine mögliche Rückkehr in die Kreisklasse - ist beim SV Kumreut zunächst zweitrangig. Es gilt, sich nach dem Abstieg neu zu ordnen und Perspektiven zu schaffen. Das haben sich die Verantwortlichen um Daniel Heinzl auf die Fahnen geschrieben. "Die Sicherung der Eigenständigkeit ist das Hauptziel", macht Heinzl deutlich. Sicher, sein Team möchte möglichst alle Spiele gewinnen, doch in einem Amateurverein gehe es auch um mehr als nur den nackten Erfolg, weiß Heinzl..