2024-05-02T16:12:49.858Z

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0:42 verloren: "Das war für uns keine Demütigung"

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Wenn eine Mannschaft ein Spiel klar verliert, ist es immer schwer einen Spielbericht zu verfassen, der dem ganzen gerecht wird. So ist es auch der Fall beim Spiel in der Kreisliga Wesermarsch der Frauen zwischen dem SV Kleinensiel und dem TSV Abbehausen II. Bekanntlich siegten die Gäste mit 42:0.

„Für uns war das Ergebnis keine Demütigung“, stellt Nicole Schuprien klar. Die etatmäßige Torfrau und stellvertretende Vorsitzende des Vereins ist zusammen mit Svenja Kock die einzige noch verbliebene Spielerin des SV Kleinensiel, die den Neuanfang im Januar mitgestaltet hat. Die restlichen Spielerinnen schlossen sich dem SV Phiesewarden an und bildeten dort eine Mannschaft. Das Team aus Kleinensiel, das erst ab März zusammen trainiert, hatte sich natürlich das erste Pflichtspiel etwas anders vorgestellt. Nicht dass man mit einem Sieg gerechnet hätte, man war sich im vorhinein darüber im klaren, gegen die Landesligareserve zu verlieren. Man rechnete auch mit einer deutlichen Niederlage. „Im Endeffekt geht es uns erst einmal darum, den Spaß am Spiel zu haben und als Team zu funktionieren,“ führt Schuprien aus. „Wir machen auch dem TSV Abbehausen keinen Vorwurf, dass er mit mehreren Spielern aus der Landesliga angetreten ist oder nach der klaren 16:0-Pausenführung nicht einen Gang runtergeschaltet hat“, so Schuprien weiter. „Für uns war in diesem Spiel wichtig, dass wir Katrin Scholze einen großen Gefallen tun konnten.“ Die geistig und körperlich beeinträchtigte Spielerin bat in der Pause darum, ins Tor gehen zu dürfen. „Sie war auch die einzige, die nach dem Spiel in der Kabine geweint hat“, erinnert sich Nicole Schuprien. „Aber bei ihr waren es Freudentränen, dass sie ihren Wunsch erfüllt bekommen hat, im Tor zu stehen.“ Alle anderen Spielerinnen freuten sich darüber, ihr erstes Pflichtspiel bestritten zu haben. „Wir haben nach dem Spiel in der Kabine uns und unseren Trainer Horst Meyer gefeiert, denn wir haben es in nur sechs Monaten geschafft eine Mannschaft zu werden und gleich zwei beeinträchtigte Spielerinnen zu integrieren. Das ist wichtiger und wertvoller als jedes Tor auf dem Platz.“

Und so werden sich die Frauen des SV Kleinensiel auch am nächsten Samstag beim Spiel in Sande wieder auf dem Platz stellen und einfach versuchen ihr Bestes zu geben. Manchmal ist es dann doch egal, wie das Spiel endet. Solange man Spaß und Freude bei seinem Hobby hat, kann man auch mit klaren Niederlagen leben. Und dann macht es doch Spaß, einen Spielbericht zu verfassen. Und es ist auch ganz einfach…..

Aufrufe: 020.8.2017, 11:11 Uhr
Volkhard PattenAutor

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