2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
Klein-Winternheims Mark Schäfer (links), der hier in einem Testspiel gegen RWO Alzey grätscht, fehlt dem SV urlaubsbedingt. Ein schwerer Verlust für den Bezirksligisten.	Archivfoto: hbz/Henkel
Klein-Winternheims Mark Schäfer (links), der hier in einem Testspiel gegen RWO Alzey grätscht, fehlt dem SV urlaubsbedingt. Ein schwerer Verlust für den Bezirksligisten. Archivfoto: hbz/Henkel

Brisantes Duell mit Türkgücü

SV Klein-Winternheim muss auf wichtige Leistungsträger verzichten – und möchte Fehlstart vermeiden

KLEIN-WINTERNHEIM. Eine solche Abreibung hatte Boris Rump in seinen mittlerweile sieben Jahren beim SV Klein-Winternheim noch nicht erlebt. Mit 1:8 ging sein Team zum Auftakt der Fußball-Bezirksliga bei der TuS Marienborn unter. „Das hätte auch gut und gerne zweistellig ausgehen können“, will Rump im Nachhinein nichts beschönigen. Der SV-Trainer weiß genau, dass seine Männer einfach einen rabenschwarzen Tag erwischt hatten. Entsprechend ratlos war der 38-Jährige nach dem Spiel. „Da ist uns einfach alles missglückt“, sagt Rump, der die Klatsche aber längst abgehakt hat.

Schließlich präsentierten sich die Klein-Winternheimer schon wenig später in deutlich besserer Verfassung. Im Verbandspokal bei Türkgücü Mainz siegte die Rumpf-Elf nach hartem Kampf und kam eine Runde weiter. Und musste nur zwei Tage später erneut in der Liga antreten. Wegen des Kellerwegfests hatte der SV Guntersblum sein Heimspiel vorverlegt. Zeit zur Regeneration blieb Klein-Winternheim kaum. „Das war alles andere als glücklich. Der Verband ist da auch überhaupt nicht auf uns eingegangen“, kritisiert Boris Rump die fragwürdigen Ansetzungen.

In Guntersblum die Chancen nicht genutzt

Dennoch machte sein SV in Guntersblum ein ordentliches Spiel. Doch weil die Haybach-Elf ihre Chancen nicht nutzte, stand am Ende eine unnötige 0:1-Niederlage. Was dazu geführt hat, dass der SV Klein-Winternheim derzeit Vorletzter in der Bezirksliga-Tabelle ist. Einer Tabelle, die allerdings erst wenig Aussagekraft hat, wie Rump urteilt. „Natürlich sind zwei Spiele mit zwei Niederlagen absolut nicht befriedigend. Aber wir dürfen es auch nicht dramatisieren“, ist der 38-Jährige um Sachlichkeit bemüht.

Zumal die Klein-Winternheimer derzeit auf zwei absolute Schlüsselspieler und Leistungsträger verzichten müssen. Mark Schäfer, der es bei Eintracht Frankfurt fast in den Bundesliga-Kader geschafft hätte, weilt noch im Urlaub. Und Sebastian Klein, jahrelang beim VfB Bodenheim in der Verbandsliga aktiv, hat sich kurz vor Rundenbeginn beim Verbandsgemeinde-Turnier einen doppelten Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen. „Das merkt man einfach. Diese Stützen zu ersetzen, ist nicht leicht. Aber wir müssen es hinkriegen“, nimmt Boris Rump seine Mannschaft in die Pflicht.

Um einen kompletten Fehlstart zu vermeiden, sollte in der nächsten Partie unbedingt Zählbares her. Auch ohne Schäfer und Klein. Es geht ausgerechnet gegen Türkgücü (Sonntag, 15 Uhr). Jenen Gegner, den der SV im Pokal bereits geschlagen hat. Und der in der Tabelle aktuell das Schlusslicht ist. „Klar, das ist ein richtungsweisendes Spiel. Jedes weitere Spiel, das man verliert, macht die eigene Lage nicht besser“, weiß Rump um die Brisanz. Bei Türkgücü erwartet die Klein-Winternheimer ein kleiner Platz und eine hitzige Atmosphäre auf der Mombacher Bezirkssportanlage. „Das wird ein heißer Tanz dort“, schaut Boris Rump voraus.

Spätestens wenn der SV Klein-Winternheim personell aus dem Vollen schöpfen kann, erhofft sich der Trainer von seinem Team wieder bessere Resultate. „Wenn wir komplett sind, sind wir absolut in der Lage, die Liga zu halten“, ist Rump überzeugt.

In der vergangenen Saison belegte der SV als Aufsteiger einen starken fünften Platz. Große Abgänge hatte der Klub danach nicht zu verzeichnen. Auch deshalb bleibt Rump optimistisch. „Wir müssen ans Limit gehen. Dann werden wir auch Spiele gewinnen“, ist er sicher. Für die bodenständigen Klein-Winternheimer wäre der erneute Klassenerhalt zweifellos ein großer Erfolg.

AUFSTEIGER SV ITALCLUB WILL DIE KURVE KRIEGEN

Keine Punkte zum Start – doch von Frust ist bei Bezirksliga-Aufsteiger Italclub Mainz keine Spur- Vor der Partie gegen den SV Guntersblum (Fr., 19.30) spricht Giovanni Cianciotti jedoch von einem „enorm wichtigen Spiel.“

Den Saisonstart will der sportliche Leiter aber nicht überdramatisieren. „Wir hätten in Saulheim durchaus mehr verdient gehabt und auch gegen Marienborn wäre ein Unentschieden verdient gewesen“, meint Cianciotti. Zweimal fehlte bislang das nötige Quäntchen Glück und etwas die Aufmerksamkeit. „In Saulheim haben wir den Start völlig verschlafen. Die zweite Hälfte war dann sehr gut“, blickt Cianciotti zurück. Gegen Marienborn habe man hingegen gut mitgehalten und sei nur durch eine fragwürdige Entscheidung des Linienrichters in Rückstand geraten. Danach musste der Italclub öffnen und wurde so zum 1:3 ausgekontert.

In Guntersblum gilt es nun erstmals Zählbares mit nach Hause zu nehmen. „Die Moral und das Mannschaftsgefüge sind stark“, sagt Cianciotti. Außerdem sollte die Rückkehr von Trainer Hasan Celebi, der zuletzt mehrere Wochen im Urlaub war, nochmals für Schwung sorgen. Zudem ist der gesamte 22-Mann-Kader komplett.

So oder so sei man in der Bezirksliga angekommen, legt sich der sportliche Leiter fest. Selbst wenn nach dem dritten Spiel noch keine Punkte auf dem Konto sein sollten, glaubt Cianciotti nicht, dass der Italclub zum Kanonenfutter wird: „Die Gegner müssen und werden uns ernstnehmen. Da bin ich sicher.“

Aufrufe: 025.8.2016, 21:00 Uhr
Andreas RiechertAutor