2024-04-16T09:15:35.043Z

Analyse

Gelassenheit und viel gute Laune

Warum der SV Kicklingen-Fristingen in der Kreisliga Nord zu den Geheimfavoriten zählt, sich aber keineswegs unter Druck setzen lässt

Ohne eine einzige Niederlage hat der SV Kicklingen-Fristingen in der vergangenen Saison die Meisterschaft in der Kreisklasse Nord II errungen und startet nun als Aufsteiger in der Kreisliga Nord. Los geht‘s am Samstag mit dem Derby beim SV Holzheim. Als letztes Team beim Kick-off-Check 2019 nimmt die Donau- und Wertinger Zeitung die Truppe aus dem Dillinger Stadtteil etwas genauer unter die Lupe.

Hin & weg

Vom FC Lauingen haben gleich zwei Neue den Weg in die Bertenau gefunden. Michael Przyklenk soll die Abwehr, Julian Eberhard das Mittelfeld verstärken. Für das offensive Mittelfeld wurde Manuel Schlesak vom oberbayerischen Kreisligisten TSV Siegsdorf verpflichtet. Und vom eigenen Nachwuchs, der JFG Riedberg, rückt Daniel Lehmann nach. Verlassen hat den SVK zwar kein einziger Spieler, doch die Tatsache, dass mit den erfahrenen Innenverteidigern Rainer Grimminger (Karriereende) und Dominik Veh (pausiert) sowie mit Steffen Wiedemann (ebenfalls Karriereende) gleich drei Routiniers nicht mehr zur Verfügung stehen, ist der Kader quantitativ nicht größer geworden. Zumal auch Simon Dirr (pausiert) aus der Kaderliste gestrichen worden ist.

Coach & Co

Nach dem souveränen Aufstieg gab es keinen Grund, bei den Verantwortlichen etwas zu verändern. Chefcoach Peter Piak wird auch in seinem zweiten Jahr in Kicklingen vom spielenden Co-Trainer Jonas Manier unterstützt. Um die zweite Mannschaft (A-Klasse West III) kümmert sich Tobias Fuchsluger, um die Torhüter Dieter Kraus. Sportlicher Leiter Peter Reschnauer ist für das Management zuständig, als Betreuer fungieren Dominik Jung und Peter Hintermeier.

Plus & Minus

Von Vorschusslorbeeren anderer Vereine, welche den SV Kicklingen als Geheimfavoriten handeln, hält Peter Reschnauer wenig. „Unser Vorteil ist, dass wir auch in der Kreisliga breit aufgestellt sind und eine gute Offensive haben“, so der 51-Jährige. Gleichzeitig betont er allerdings, dass sich in der Defensive nach dem Ausscheiden von Rainer Grimminger und Dominik Veh erst wieder neue Hierarchien entwickeln müssen. „Hinten sind wir noch nicht so sattelfest wie gewünscht“, gibt Reschnauer offen zu. Das Durchschnittsalter des Kaders von 25,75 Jahren sei hingegen bestens.

Glücks- & Sorgenkinder

Peter Reschnauer überlegt lange, wen er als Glückskind bezeichnen soll. Doch es fällt ihm kein einzelner Spieler ein. „Glückskinder sind wir eigentlich alle, weil wir jetzt wieder in der Kreisliga spielen dürfen. Dies war zuletzt in der Saison 2014/2015 der Fall. Als Sorgenkinder gelten momentan die angeschlagenen André Gebauer und Michael Przyklenk, die es vermutlich bis zum Auftaktspiel am Samstag in Holzheim nicht in den Kader schaffen dürften.

Test & Taktik

Testspielergebnisse sind für Peter Reschnauer alles nur „Makulatur“. Ihn juckt es wenig, ob ein Spiel gewonnen oder verloren wird. Für den SVK waren hohe Siege wie zum Beispiel gegen Großkötz (7:1) und verdiente Niederlagen wie gegen den FC Günzburg (2:4) ebenso dabei wie enge Duelle gegen Donaualtheim (1:3) und Reisensburg (4:2). Taktisch ist der Aufsteiger sehr flexibel. Trainer Piak wechselt zwischen einem 4-1-4-1- und einem 4-4-2-System. Die wichtige Sechserposition besetzt dabei meistens Routinier Rene Günzel.

Wunsch & Wirklichkeit

Nein, nur mit dem Klassenerhalt gibt man sich beim SV Kicklingen nicht zufrieden. „Wir wollen eine sorgenfreie und verletzungsfreie Saison spielen“, wünscht sich Peter Reschnauer. Wenn Außenstehende sein Team als Geheimfavorit handeln, könne er nichts dagegen machen. Reschnauer: „Was außerhalb unseres Vereins gesprochen wird, lässt sich von uns nicht beeinflussen.“ Für ihn persönlich ist das Auftaktspiel in Holzheim etwas ganz Besonderes: Bevor er im Sommer 2017 als neuer Sportleiter nach Kicklingen zurückkehrte, trainierte Reschnauer drei Jahre lang den SV Holzheim. Den Wechsel von der Trainerbank auf den Managerstuhl hat er bisher nicht bereut. Zumal der SV Kicklingen für den Dillinger eine Art Herzensangelegenheit sei. Schließlich ist Sohnemann Timo dort einer von drei Torhütern und sind einige aus der Verwandtschaft voll im Vereinsleben integriert.

Prognose

Wer weiß, vielleicht machen es die Kicklinger dem SC Paderborn nach, der von der dritten Liga bis in die Bundesliga durchmarschierte. Bei der Konkurrenz wird der Aufsteiger jedenfalls hoch gehandelt. Eine Art Geheimtipp also, mehr aber auch nicht.

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Aufrufe: 01.8.2019, 10:07 Uhr
Wertinger Zeitung / Günther HerdinAutor