2024-04-25T14:35:39.956Z

Spiel der Woche
Kell und Reinsfeld lieferten sich ein emotionales und torreiches Derby.
Kell und Reinsfeld lieferten sich ein emotionales und torreiches Derby.

Denkwürdiges Derby

450 Zuschauer erleben zehn Tore und zwei Platzverweise beim 5:5 zwischen Kell und Reinsfeld.

Es war ein echtes Spektakel zur Keller Kirmes: 450 Zuschauer sahen am Samstag zwischen dem bis dato noch punktlosen Vizemeister SV Kell und dem Überraschungstabellenführer TuS Reinsfeld ein temperamentvolles, intensives und emotional geführtes Derby. Am Ende stand ein gerechtes 5:5. In der Schlussminute sahen der Keller Max Weiland und Reinsfelds Tobias Kolling Rot.

Im dritten Derby im dritten Saisonspiel gab es für den SV Kell endlich den ersten Punkt. Dennoch zeigte sich Coach Marco Justinger nur bedingt zufrieden. „Klar haben wir ein 4:2 noch aus der Hand gegeben. Nach dem Führungstor von Reinsfeld kurz vor Schluss können wir mit dem Punkt aber noch froh sein. Es war ein Riesenspektakel auch für die vielen Zuschauer. Meine Mannschaft hat Charakter, Einstellung und Bereitschaft gezeigt. Jetzt haben wir endlich den ersten Punkt, auch wenn der auf den ersten Blick zu wenig ist.“

In der vierten Minute geht´s los


Das Torfestival nahm zeitig seinen Lauf: Bereits nach drei Minuten fand der Ball vom Kopf von Christopher Mai aus nach einem Freistoß von Philipp Nalbach den Weg ins Tor – 0:1 (3.). Keine drei Minuten später folgte die Keller Antwort. Niklas Becker fasste sich nach feinem Solo ein Herz und glich mit einem 18-Meter-Schuss ins Eck zum 1:1 aus. Und wieder zeigte sich die Keller Abwehr bei einer Standardsituation unsortiert und gestattete Reinsfeld nach Eckball von Moritz Michels durch Benny Schirra die abermalige Führung – 1:2 (18.). Thomas Eibels Schuss wurde wenig später gerade noch zur Ecke abgefälscht. Kell hatte Probleme mit den Standards der Gäste. Die Justinger-Elf riss die Partie wenig später an sich und drehte das emotional und rassig geführte Spiel. Nach langem Freistoß von Kapitän Jonas Hans schaltete Jens Justinger am schnellsten und stocherte die Kugel zum erneuten Ausgleich in die Maschen. In der 27. Minute wurde Carsten Bach im Sechzehner umgerempelt. Schiri Bernd Hurth zeigte sofort auf den Punkt und der Gefoulte traf zur 3:2-Pausenführung.

Auch die zweite Hälfte war packend


Auch nach dem Wechsel blieb das Derby torreich, temperamentvoll und intensiv. Nur 50 Sekunden nach Wiederbeginn fand Johannes Huwer die Lücke und schlenzte den Ball ins rechte Eck – 4:2 (46.). Der Angriff des SV Kell mit Bach und Huwer blieb griffig und spritzig und ging dorthin, wo es wehtat. Reinsfeld wurde nach einer Stunde zwangsläufig aktiver und investierte deutlich mehr in seine Offensive. Noch konnte SVK-Keeper Timo Philippi einen Hammer von Tobias Kolling aus dem Winkel kratzen, beim 4:3-Anschlusstreffer von Michels und vor allem dem 4:4-Ausgleichs-Freistoß-Traumtor von Nils Hemmes war er aber machtlos. Drei Minuten vor Schluss wurde Hemmes im Strafraum unsauber abgegrätscht – auch hier gab Hurth Elfmeter. Michels sorgte mit der 5:4-Gästeführung für frenetischen Jubel beim TuS. Doch die Dramaturgie dieses denkwürdigen Derbys gab noch mehr her: nur eine Minute danach stand Abwehrspieler Jan Ames goldrichtig und bugsierte die Kugel zum 5:5 ins Reinsfelder Netz. Zu allem Überfluss handelten sich Max Weiland (SV Kell) und Tobias Kolling (Reinsfeld) nach einer Rangelei in der Nachspielzeit jeweils den roten Karton ein. „Das war ein sehr intensives Derby von beiden Mannschaften. In der ersten Halbzeit war Kell tonangebend, in der zweiten dann wir. Kompliment an meine Elf, die mit großer Moral und vorbildlicher kämpferischer Einstellung ein überragendes Spiel gemacht hat. Mit dem super Start bin ich natürlich sehr zufrieden“, fand auch Reinsfelds Coach Edwin Michels treffende Worte. (L.S.).

Aufrufe: 027.8.2017, 10:39 Uhr
Lutz SchinköthAutor