2024-03-27T14:08:28.225Z

Ligabericht
Robuster Zweikampf zwischen Tobias Weiß (TSV) und Kehlens Samuel Hack. Niklas Kesenheimer
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SV Kehlen gewinnt zum Auftakt das Derby in Eschach

Fußball-Landesliga: Beim 1:0-Sieg ist der eingewechselte Alexander Bernhard Torschütze

Kehlen / sz - Einen Einstand nach Maß haben Kehlens Landesliga-Fußballer in die neue Saison 2017/18 gefeiert. Mit einem knappen 1:0-Sieg holten sich die Steinmaßl-Schützlinge die ersten drei Punkte der Saison. Torschütze des Tages war der eingewechselte Alexander Bernhard. Einen Aufreger gab es laut Pressebericht in der Schlussminute des Spiels, als ein Zuschauer ins Spielfeld rannte und ein zweites Kehlener Tor verhinderte.

Regelrecht überschlagen haben sich die Ereignisse in der Nachspielzeit. Zunächst vergab Eschach den Ausgleich, als Tobias Weiß aus 18 Metern an den Außenpfosten schoss (94.). In der 96. Minute überrannte Kehlens Johannes Beier die Eschacher Abwehr einschließlich dem aufgerückten Torhüter und schob den Ball ins vermeintlich leere Tor. Der Torschrei der Kehlener Anhänger blieb jedoch auf den Lippen hängen, denn ein Zuschauer rannte ins Spielfeld und schlug den Ball von der Torlinie ins Feld zurück. Schiedsrichter Christoph Zürn konnte das "Tor" regelkonform nicht anerkennen, beendete das Spiel dann aber unmittelbar nach dieser Szene. Damit blieb es beim knappen 1:0-Sieg für die Gäste.

Temporeiches Spiel

Zuvor sahen die Zuschauer ein gutes und temporeiches Spiel mit vielen Torchancen. Die erste davon besaß der Gastgeber: bereits in der 5. Minute scheiterte Florian Locher an SVK-Torhüter Maximilian Divy, im Nachschuss parierte dieser gegen Michael Fäßler.

Kehlen befreite sich allmählich von der Eschacher Anfangsoffensive. Die beste Gelegenheit für die Gäste hatte Nick Feyer, als er in der Schlussminute der ersten Hälfte alleine vor dem Tor auftauchte, den Ball aber über die Latte setzte.

Die Anfangsviertelstunde nach der Pause gehörte deutlich dem SV Kehlen, der immer mehr zu seiner spielerischen Linie fand. In der 54. Minute klärte ein Eschacher Spieler einen Schuss auf der Torlinie, den Nachschuss parierte Torhüter Dennis Hagenmaier prächtig. Kehlen konnte aus dieser Überlegenheit aber kein zählbares Kapital schlagen. Zudem verstärkte Eschach ab der 58. Minute mit der Einwechslung der Stürmer Pascal Ungemach und Tobias Weiß die Offensive – und kam nun seinerseits zu Gelegenheiten für den Führungstreffer. Benedikt Böning setzte einen Kopfball nach einer Ecke knapp neben das Tor (65.), vier Minuten später wurde sein Flachschuss von Torhüter Divy pariert.

Das Tor des Tages fiel in der 73. Minute: Alexander Bernhard zog von der rechten Seitenauslinie eine Flanke vors Tor. Der Ball senkte sich aber ins lange Toreck und überraschte den falsch postierten Torhüter Hangenmaier. In der Folge drängte Eschach auf den Ausgleich, Kehlen hatte mit Kontermöglichkeiten mehrmals den zweiten Treffer auf dem Fuß. Zunächst schoss Kehlens Haris Nasic an den Pfosten (83.), in der 88. Minute parierte Divy einen Schuss des Eschachers Florian Locher aus kurzer Distanz.

Kehlens Trainer Michael Steinmaßl war erleichtert über diesen Auftaktsieg, zumal er seine Elf auf mehreren Positionen verändern musste. Mit dem Jokertor durch den 35-jährigen Alexander Bernhard bewies er zudem ein gutes Händchen. Die nächste Aufgabe steht nun am Dienstagabend beim Pokalspiel in Weingarten an. Spielbeginn ist um 19 Uhr.

TSV Eschach - SV Kehlen 0:1 (0:0). Tor : 0:1 Alexander Bernhard (73.). Zuschauer: 250. Schiedsrichter: Christoph Zürn (Wangen).

SV Kehlen: Divy – Samuel Hack (84. Schleier), Rieber, Scheuböck, Blaser (90./3. Knöpfler), Lang, Beier, Feyer (78. Nasic), Aggeler (65. Alexander Bernhard), David Bernhard, Paris.

Was passiert nach so einer Situation?

Die Schiedsrichter Nikolaus Stetter, Andreas Reichle und Klaus Bösch sagten übereinstimmend, dass der Zuschauer nicht zum Spiel gehört und deshalb die Partie mit einem Schiedsrichterball fortgesetzt werden muss. Der Unparteiische muss den Vorfall im Spielberichtsbogen aber notieren, dann geht es an die Spruchbehörde. Diese entscheidet, wie hoch die Geldstrafe für den betroffenen Verein ist oder ob der TSV Eschach in diesem Fall eine Platzsperre bekommt. Ein Wiederholungsspiel hätte es nur gegeben, wenn es 0:0 gestanden hätte.

Aufrufe: 013.8.2017, 18:54 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor