2024-04-19T07:32:36.736Z

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Symbolbild mit Aussagekraft: Das Flutlicht blieb am Freitagabend auch in Kehlen aus. Weil sich ein Gastspieler mit Covid-19 infiziert hat, musste der SVK das Derby gegen den TSV Eschach kurzfristig absagen.
Symbolbild mit Aussagekraft: Das Flutlicht blieb am Freitagabend auch in Kehlen aus. Weil sich ein Gastspieler mit Covid-19 infiziert hat, musste der SVK das Derby gegen den TSV Eschach kurzfristig absagen. – Foto: Foto: Christoph Hardt/Imago Images
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Corona-Fälle: Landesliga-Derby und Kreisliga-Duell abgesagt

Eigentlich wollten der SV Kehlen und der TSV Eschach am Freitagabend um wichtige Punkte in der Landesliga kämpfen. Nach einem positiven Corona-Befund fällt das Spiel aber aus – ebenso die Partie Schnetzenhausen/Fischbach gegen Lindau.

Kehlen/Lindau / sz - Eigentlich war alles angerichtet: Derby, Freitagabend, Flutlicht. Im Landesligaduell zwischen dem SV Kehlen und dem TSV Eschach sollte es um wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg gehen. Doch das Flutlicht blieb aus. Wenige Stunden vor dem geplanten Anpfiff vermeldete der SV Kehlen die Spielabsage. Grund: Ein Corona-Fall im Umfeld des Vereins.

"Wir hatten am Montag einen Trainingsgast, der am Mittwoch dann positiv getestet wurde", erklärt Josef Kesenheimer aus dem Vorstand des SV Kehlen. Der Gastspieler sei weder zuvor, noch danach auf dem Vereinsgelände gewesen. Am Donnerstag wurden die Kehlener erstmals über den positiven Test informiert, am Freitagmittag kam die Nachricht, dass nach Rückverfolgung der Kontakte auch eine Ansteckung in der Mannschaft nicht ausgeschlossen werden kann. "Wir haben uns nichts Schuldhaftes zukommen lassen", betont Kesenheimer.

Nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt und dem Württembergischen Fußballverband (WFV) sei dennoch schnell die Entscheidung gefallen, sowohl das Spiel der ersten Mannschaft gegen Eschach, als auch das der zweiten gegen den VfL Brochenzell III in der Kreisliga B abzusagen. "Es wurde uns klar gesagt, dass wir im Fall einer weiteren Infektion haften. Da war für uns sofort klar, dass wir nicht spielen werden."

Dass es nun ausgerechnet das Derby gegen den TSV Eschach trifft, ist für die Kehlener besonders bitter. "Wir hatten schon eine stattliche Anzahl an Zuschauern, die sich über unser Formular für das Spiel angemeldet hatten", sagt Josef Kesenheimer, der aber realistisch bleibt. "Ich habe damit gerechnet, dass diese Fälle irgendwann eintreten werden. Dass es aber nun uns als einen der ersten trifft, hätte nicht sein müssen."

Dabei ist das Landesligaderby nicht das einzige Amateurfußballspiel an diesem Wochenende, das Corona zum Opfer fällt. Auch das Duell zwischen der SGM Fischbach/Schnetzenhausen gegen die SpVgg Lindau in der Kreisliga A2 wurde am Freitagmittag wegen eines positiven Befunds abgesagt. Ein Spieler der Lindauer wurde unter der Woche im Rahmen einer betrieblichen Vorsorgeuntersuchung positiv auf Covid-19 getestet, war zuvor aber in Kontakt mit Teilen der Mannschaft. "Wir machen ihm überhaupt keinen Vorwurf", sagt Marian Dlugosch, zweiter Vorsitzender der SpVgg Lindau. "Der Spieler hat überhaupt nichts gemerkt, hat keine Symptome, war in keinem Partyurlaub oder in einem Risikogebiet." Dass er dann zum Training erscheine, sei doch völlig selbstverständlich.

Für die Spielvereinigung hat der Fall dennoch Konsequenzen. Mit der Absage des Spiels gegen SGM Fischbach/Schnetzenhausen kommt die SpVgg in der ohnehin eng getakteten Saison schon früh in Zugzwang. Ob das Derby gegen den TSV Schlachters am kommenden Wochenende stattfinden kann, wird sich erst Anfang der nächsten Woche zeigen. Am Montag wird die komplette Lindauer Mannschaft inklusive Betreuer auf Corona getestet, am Dienstag werden die Ergebnisse erwartet. "Wir hoffen natürlich, dass kein weiterer Spieler betroffen ist und wir gegen Schlachters spielen können", sagt Dlugosch. "Aber wir werden uns natürlich an alle Regeln halten."

So wird es auch der SV Kehlen handhaben. Am Freitagabend war noch völlig unklar, wie es für die Mannschaft von Trainer Bernd Reich weitergeht. "Wir halten uns strikt an das Vorgabenprotokoll", erklärt Josef Kesenheimer, der hofft, dass das Team schon bald wieder auf den Platz zurück kann und nicht in Quarantäne muss.

Aufrufe: 011.9.2020, 16:44 Uhr
Schwäbische Zeitung / Martin DeckAutor