2024-05-10T08:19:16.237Z

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Und wieder vorbei: Rückkehrer Jascha Fiesel bereitete den SCP-Verteidigern immer wieder Probleme. Derek Schuh
Und wieder vorbei: Rückkehrer Jascha Fiesel bereitete den SCP-Verteidigern immer wieder Probleme. Derek Schuh

Spielabbruch gibt weiter Rätsel auf

Unverständnis bei den Vereinen

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Ravensburg / ar/at - In der Kreisliga B (Staffel 2) kam es am vergangenen Sonntag im Spiel zwischen dem SV Karsee und dem SV Schmalegg zu einem Spielabbruch. Vorausgegangen war ein strittiger Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Sedat Dogan (Markdorf/Schiedsrichtergruppe Friedrichshafen), der zum 2:2-Ausgleich für den SV Schmalegg führte. Nach wütenden Protesten des SVK sprach der Unparteiische zunächst mehrere Platzverweise aus, ehe er das Spiel abbrach und das Spielfeld verließ.

Gegenüber der SZ wollte sich Staffelleiter Erwin Schgör am Montag noch nicht eindeutig zu den Vorfällen äußern. Aus seiner Sicht handle es sich nicht um einen Spielabbruch im eigentlichen Sinne, da der Schiedsrichter die Vorfälle bislang nicht gemeldet habe. Der Abbruch sei vom SV Karsee gemeldet worden. Offen sei, ob der Unparteiische die Partie regelgerecht beendet habe. Schgör gab jedoch an, dass der genaue Hergang der Ereignisse auch für ihn noch teilweise unklar sei: ,,Bislang konnte kein Kontakt zum Schiedsrichter hergestellt werden, seine Stellungnahme steht noch aus." Von dieser Stellungnahme hinge dann auch das weitere Vorgehen ab.

Mit Unverständnis reagierte Klaus Hirsch, Trainer des SV Schmalegg, auf den Spielabbruch: ,,Das Spiel war umkämpft, aber zu keinem Zeitpunkt unfair. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum der Schiedsrichter so kurz vor Schluss abbrach. Zur Schiedsrichterleistung während des Spiels möchte ich mich nicht äußern." Auch Matthias Specker, Abteilungsleiter des SV Karsee, sieht es ähnlich: ,,Aus meiner Sicht wurden in diesem Spiel zwei Elfmeterentscheidungen unberechtigterweise gegen uns getroffen. Nach dem zweiten Elfmeterpfiff kam es zu Protesten unsererseits, die vom Schiedsrichter mit mehreren Platzverweisen geahndet wurden." Zudem habe der Schiedsrichter mit seiner Entscheidung, zehn Minuten nachspielen zu lassen, für Verwunderung gesorgt. Er begründete dies den Spielern gegenüber mit der Vielzahl der Wechsel während des Spiels.

Der Unparteiische verließ nach den geschilderten Vorfällen umgehend das Sportgelände und gab nach SZ-Informationen gegenüber einigen Zuschauern an, beleidigt worden zu sein. Für eine Stellungnahme gegenüber der SZ war er bislang nicht zu erreichen.

Keinen Spielabbruch und keine Rote Karte gab es fünf Klassen höher beim Oberliga-Derby zwischen dem FV Ravensburg und dem SC Pfullendorf, das der FV souverän mit 3:0 für sich entschied. Schiedsrichter Andreas Rinderknecht fiel kaum auf beim erstmaligen Aufeinandertreffen der beiden Teams in einem Verbands-Punktspiel, was immer für eine starke Leistung spricht. Zwar musste der Unparteiische siebenmal den gelben Karton aus der Hose ziehen (fünfmal Gelb gegen Ravensburg, zweimal gegen Pfullendorf), dennoch war es ein absolut faires Spiel.

Aufatmen also bei FV-Coach Wolfram Eitel und seinem Team, das nach vier sieglosen Spielen wieder einen Dreier einfahren konnte und sich auf Platz neun der Tabelle verbesserte. In der Vorwoche hatte es noch Pfiffe von der Tribüne gegeben und harte Kritik nach dem 0:0 gegen Kehl. Erstmals in der Amtszeit von Eitel in Ravensburg. Davon ließ sich der Fußballlehrer aber nicht wirklich beeindrucken: ,,Die schwerste Situation dabei war, wegen der Oberschwabenschau ins Stadion zu kommen", sagte Eitel auf der Pressekonferenz nach dem Spiel, ,,weil es aufgrund der Verkehrslage etwas enger war als sonst, aber diese Woche waren die Straßen ja wieder frei, es hat alles gepasst." Da hatte er die Lacher auf seiner Seite.

Zumindest ein Lächeln dürfte dem Trainer auch die Leistung von Jascha Fiesel und Jona Boneberger auf der linken Seite aufs Gesicht gezaubert haben. Rückkehrer Fiesel und 2:0-Torschütze Boneberger setzten unermüdlich Akzente nach vorne, der SCP bekam die beiden nie in den Griff. ,,Ich mache das aber nicht nur an Jascha fest", sagte Eitel, ,,es war die Leistung der gesamten Mannschaft, von allen 19 Spielern, die im Kader waren." Auch Harun Toprak sei auf der rechten Seite um sein Leben gelaufen, ,,jeder hat sich heute in den Dienst der Mannschaft gestellt". Das wird auch am kommenden Samstag wieder nötig sein, wenn der FV zum Tabellenführer nach Spielberg fährt.

Aufrufe: 027.10.2014, 18:17 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor