2024-04-23T13:35:06.289Z

Halle
Der SC Parchim II, als bester zweiter der Vorrunden dabei, unterlag im ersten Duell gegen den SV Karow mit 0:1. Thomas Zenker
Der SC Parchim II, als bester zweiter der Vorrunden dabei, unterlag im ersten Duell gegen den SV Karow mit 0:1. Thomas Zenker

Herzschlagfinale im Titelkampf

1:1-Remis des SV Karow in letzter Sekunde gegen Empor Grabow macht FC Rastow zum Futsal-Kreismeister Westmecklenburg

„Super-Stimmung, spannender Turnierverlauf, 41 Tore und der Endrunde angemessene Fairness – dafür allen Beteiligten herzlichen Dank“, fasste Hallensprecher Detlef Krause kurz vor der Siegerehrung das Finalturnier der Männer im Futsal-Wettbewerb des KFV Westmecklenburg zusammen.

Ja, spannend war es bis in die Schlusssekunden der Meisterschaft. Im letzten Duell erwies sich der SV Karow als „Zünglein an der Waage“, wer von den bis dahin ungeschlagenen Mannschaften die Futsal-Krone mit nach Hause nehmen würde. Nach dem Last-Minute-Tor zum 1:1 von Markus Schümann gegen die BSG Empor Grabow kannte der Jubel im Rastower Fanblock keine Grenzen. Nur ein Sieg hätte der BSG zum Titelgewinn gereicht. Nach dem Remis kam sie wie der FC Rastow auf elf Zähler, allerdings nur mit einem Vier-Tore-Plus. Die Rastower hatten 12:2 Treffer auf dem Konto und wurden so nicht unverdient zum Überraschungssieger der Endrunde. Der Herbstmeister der Kreisliga Mitte (29 Punkte, 58:7 Tore) aus Grabow wurde vor dem Turnier als Favorit gehandelt und dieser Rolle als neuer Hallen-Vizemeister auch über weite Strecken gerecht.

Der spätere Turniersieger ließ gleich zum Turnierauftakt beim 1:1 Punkte liegen. In dieser Partie erzielte David Hess für den SSV Blau Weiß Dobbertin den ersten Treffer dieser Endrunde. Enrico Richter konnte für Rastow ausgleichen. Empor untermauerte danach mit dem 3:1-Sieg gegen den einzigen Kreisoberligisten der Finalrunde, Hagenower SV II, seine Titel-Ambitionen. Der SC Parchim II, der als „Lucky Loser“, also als bester zweiter der Vorrunden in das Turnier rutschte, zog nach nur mäßiger Leistung gegen den SV Karow mit 0:1 den Kürzeren.

In der zweiten Spielrunde zeigten die Dobbertiner gegen den Favoriten eine beherzte Leistung. Die Grabower hatten Chancen ohne Ende, aber immer wieder verhinderte ein Dobbertiner Bein den Einschlag. Letztlich sorgte der erste Strafstoß des Nachmittags, ein Zehnmeter nach dem vierten Foul, für die Entscheidung. Florian Matuschek, der im ersten Duell der Grabower alle drei Treffer erzielte, traf in der Schlussminute erneut. Kurz danach scheiterte der 20-Jährige vom Punkt am SSV-Keeper Nils Petersen, es blieb beim 1:0. Nach dem 3:0 des FC Rastow gegen Karow stand auch das erste Eigentor in der Statistik. Für die zweite Parchimer 0:1-Niederlage sorgte der Hagenower Torschütze Leon Ahrens. Hoffnung auf die Torjäger-Kanone durfte sich danach Markus Schümann machen. Beim 3:1-Sieg seiner Karower gegen Dobbertin, die Blau-Weißen gingen mit 1:0 in Front, sorgte er mit einem Hattrick für den Endstand. Die torreichste Partie der Endrunde lieferten sich im Anschluss der SC Parchim II und Empor Grabow. Zweimal lagen die Lokalmatadore zurück, zweimal gelang der Ausgleich (2:2). Stefan Baran und Matuschek mit seinem sechsten Treffer brachten die Grabower auf die Siegerstraße. Hannes Hinzpeter gelang per Freistoß direkt durch die Empor-Mauer nur noch der 3:4-Anschluss. Der FC Rastow erreichte ausgerechnet gegen den Kreisoberligisten Hagenow II mit 5:0 den höchsten Sieg des Turnieres, bevor die Parchimer gegen Dobbertin (1:0) ihren einzigen Sieg verbuchten.

Im letzten Spiel vor der Schlussrunde trafen Grabow und Rastow, die beiden Teams, die sich mittlerweile als Titelaspiranten ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten, gegenüber. Nicht nur die Kicker, auch die beiden Fan-Blöcke lieferten sich jetzt lautstark singend, hüpfend und klatschend ein Duell. Trotz richtig guter Chancen auf beiden Seiten wollte kein Treffer fallen und die Partie war mehr und mehr taktisch geprägt, bloß keinen Fehler machen. Das Schiedsrichtergespann musste einmal kurz unterbrechen, weil zwei Empor-Anhänger es nicht lassen konnten, den Rastower Fanblock „zu besuchen“. Ordner, Spieler und Verantwortliche beider Kontrahenten sorgten gemeinsam schnell wieder für Ruhe. Die Begegnung endete torlos – Titelkampf weiter offen.

Der Hagenower SV II holte in der letzten Runde durch zwei Treffer von Marcel Rudolf gegen Dobbertin drei Zähler, die am Ende zum versöhnlichen Bronzerang reichten. Die Rastower erhöhten mit einem 3:1-Erfolg gegen den SC Parchim II ihr Punktekonto auf elf Zähler und führten die Tabelle vor dem letzten Turnierspiel an. Empor Grabow hatte nur einen Punkt weniger und noch das Spiel gegen Karow vor sich. Mit einem Sieg sollte der Pott eingetütet werden und tatsächlich gelang Stefan Baran in der vierten Spielminute die Grabower Führung. Doch Empor ging danach etwas der Spielfaden verloren und zwei Minuten vor Schluss zeigte die Tafel des dritten Schiedsrichters das vierte Foul an: Zehnmeter-Strafstoß für den SV Karow. Unter dem Jubel der Fans parierte Ole Mock den Schluss von Schümann. 40 Sekunden vor dem Ende wiederholte sich das Geschehen. Diesmal schoss der Karower vom Punkt knapp neben das Tor. Es waren noch 14 Sekunden auf der Uhr, da verstummten die Gesänge der Empor-Fans. Schümann schloss den letzten Angriff des SVK zum 1:1 ab, schoss damit den FC Rastow zum Futsal-Titel und sich selbst in das Duell gegen den Grabower Matuschek um die Torjäger-Krone. Beide hatten sechs Treffer auf dem Konto. In den ersten beiden Runden blieben die Schützen gegen den Dobbertiner Keeper erfolglos, in der dritten trafen beide. Danach parierte der Nils Petersen, von den Mannschaften als bester Torwart der Endrunde gewählt, gegen Matuschek und Schümann verwandelte.

„Die Konstellation vor dem letzten Spiel war mir egal. Ich gebe immer mein Bestes für mein Team und nur das zählt“, war der Karower letztlich zufrieden mit den vierten Rang seiner Jungs und nahm die Torjäger-Trophäe von Staffelleiter Frank Tiede entgegen.

Aufrufe: 023.1.2017, 13:00 Uhr
Thomas ZenkerAutor