2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
Ganz später Barthelmesauracher Jubel: Sandro Klaus hat soeben zum 3:3 getroffen. (F: Klink)
Ganz später Barthelmesauracher Jubel: Sandro Klaus hat soeben zum 3:3 getroffen. (F: Klink)

Klaus entreißt Kammerstein den Derbysieg

FuPa-Video: Barthelmesaurach holt in der Schlussphase 0:3-Rückstand auf

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16 Jahre nach ihrem letzten Aufeinandertreffen in einem Pflichtspiel lieferten sich der SV Kammerstein und der Lokalrivale aus Barthelmesaurach einen wahren Krimi. Acht Minuten trennten den gastgebenden SVK von einem klaren Triumph, ehe die Molnar-Elf eine furiose Aufholjagd startete.

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Der Wachmacher im Lokalderby gehörte den Gästen. Schwab kombinierte sich im Zusammenspiel mit Kraft sehenswert in den Strafraum, traf aber nur den rechten Pfosten (6.). Auf der Gegenseite legte sich der durchgebrochene Spachmüller die Kugel zu weit vor (9.), ehe Beyer aus spitzem Winkel knapp vorbeischoss (11.). Es war ein unterhaltsamer Start eines Spiels, auf das die Region 16 Jahre lang hatte warten müssen. Barthelmesaurach zeigte mehr Initiative und war um Spielkontrolle bemüht, Kammerstein setzte auf gefährliche Konter über den schnellen und stets anspielbaren Marin.

Als erstes auf ging der Plan der Hausherren. Beyer passte auf den startenden Marin, der die Kugel gekonnt annahm und seine beiden Bewacher Klaus und Götz wie artig flankierende Schulbuben aussehen ließ, bevor er SVB-Keeper Lehner umkurvte, um schließlich lässig einzuschieben - 1:0 (12.).

Das Bemühen, den schnellen Ausgleich zu markieren, war den Gästen in der Folge nicht abzusprechen. Wirklich zwingend wurde die Molnar-Elf aber selten. Glück hatte Kammerstein, als Referee Lechner ein Foul von Stefan Ringel nicht als Notbremse wertete und nur Gelb zeigte (15.). Nahe dran am 1:1 war Barthelmesaurach nach einer knappen halben Stunde, als Kraft und Schug gegen einen verbliebenen Verteidiger zum Konter ansetzten. Ungenauigkeiten verhinderten aber, dass SVK-Keeper Huber überhaupt eingreifen musste (29.).

Ein Blackout von Gästeverteidiger Niedermann bescherte Kammerstein dann kurz vor der Pause sogar das 2:0. Nach einer Hereingabe von rechts zuckte plötzlich Niedermanns Hand zum Ball. Schiri Lechner blieb keine andere Wahl - Strafstoß. Marin trat an und verwandelte eiskalt (44.). Nicht nur wegen seiner beiden Treffer war der SVK-Torjäger auf dem besten Weg zum Spieler des Spiels.

Nach dem Wechsel änderte sich zunächst wenig. Der Kreisligaabsteiger offenbarte Mängel in der Defensive, Kammerstein nutzte sie aus. Hinten rechts bekamen die Gäste wiederholt den Ball nicht weg, Marin dafür aber ans Spielgerät. Der Angreifer brachte sich in Position und hob die Kugel in die Mitte, wo der ohnehin schon hoch aufgeschossene Spachmüller noch ein paar Zentimeter sprang und zum 3:0 einköpfte (52.).

Barthelmesaurach schien geschlagen und musste wiederholt befürchten richtig unter die Räder zu geraten. Zwei weiteren Kammersteiner Treffern schenkte der Unparteiische nämlich keine Anerkennung. Erst soll Beyer Schlussmann Lehner gefoult haben, bevor er den Ball ins Tor drückte (63.), 17 Minuten später hatte Lechner eine Abseitsposition erkannt, als Marin das vermeintliche 4:0 erzielte (80.). Zwei Entscheidungen, die höchst strittig waren.

Dazwischen war es der eingewechselte Endres, der für Barthelmesaurach zwei exzellente Gelegenheiten liegen gelassen hatte (66., 79.). Dass die Gäste dennoch nicht als Verlierer vom Platz gehen mussten, hatten sie einer furiosen Schlussphase zu verdanken. Molnar hatte umgestellt, hinten jegliches Risiko in Kauf genommen und Mann und Maus mit offensiven Aufgaben bedacht. Dicke Chancen kreierte seine Elf jetzt zwar auch nicht am Fließband, über Ballbesitz kam der SVB aber immer wieder zu Standards.

Ein Eckball war es, der Schugs Kopf und von dort den Weg ins Tor fand - 3:1 (82.). Auf dieselbe Weise traf Klaus 60 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit. Spätestens jetzt hatten die Hausherren butterweiche Knie. Und so kam es, wie es kommen musste. Ein letzter Freistoß segelte in den Kammersteiner Sechzehner, Getümmel, und plötzlich lag die Kugel im Tor. Klaus drehte jubelnd ab, ganz Barthelmesaurach folgte ihm. Augenblicke später war Schluss. Und die 350 Zuschauer wussten, was sie in den letzten 16 Jahren verpasst hatten.

Aufrufe: 018.8.2014, 06:01 Uhr
Bastian EberleAutor