2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Pflegt kommunikative Ader zu den Spielern: Trainer-Altmeister Achim Euler. 	Foto: Salernitano
Pflegt kommunikative Ader zu den Spielern: Trainer-Altmeister Achim Euler. Foto: Salernitano

Zauber der ehrlichen Arbeit entfachen

Achim Euler nach achtjähriger Pause zurück in der Coachingzone beim SV Italia +++ Mission Kreisoberliga-Verbleib

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Wiesbaden. Er kann‘s nicht lassen: Achim Euler ist zurück auf der Fußball-Bühne. Ad hoc. Von null auf hundert, als wäre er nie weg gewesen. Um beim Kreisoberligisten SV Italia als Trainer mit unfassbarem Erfahrungsschatz jene Werte zu vermitteln, die seine mit Erfolgen gepflasterte Vita seit jeher prägen: Teamgeist, Taktik und eine kommunikative Ader im Umgang mit den Spielern. Der 69-Jährige, der seit 40 Jahren in Erbenheim lebt, leitete am vergangenen Freitag eine einzige Einheit, um zwei Tage später einen traumhaften Einstand zu feiern.

Sofortiger Euler-Effekt in Erbenheim: 5:3-Sieg nach 0:3

Ein Comeback, das kein Regisseur hätte besser inszenieren können. 0:3 lagen die Azzurri in der Partie beim SV Erbenheim, der zur Garde seiner Ex-Vereine zählt, zur Pause zurück. Euler reagierte, beorderte Altmeister Salvatore Napoli (40) in den Sturm, mit Spielführer Daniele Vargiu (36) einen weiteren Routinier ins Zentrum der Dreier-Abwehrkette und setzte Diego Mantaldo auf Erbenheims starken Spielertrainer Serdar Barin an. Packte dazu seine neuen Schützlinge bei der Ehre. Nach der Devise: „Wir können es besser, wollen nicht spielen wie Memmen, sondern wie echte Kerle.“

Die Botschaft drang offenbar in alle Gehörgänge. Dazu griffen die Umstellungen. Italia kickte wie verwandelt, drehte die Partie im Handumdrehen, gewann mit zwei Napoli-Toren noch mit 5:3. „An diesem Erfolg hat Rosario Battaglia großen Anteil. Er hat mir entscheidende Informationen gegeben“, sagt Euler mit Blick auf den Italia-Insider, der nach dem Abschied von Pasquale Iannelli vorübergehend die Regie übernommen hatte, nun als Co-Trainer an Bord bleibt. Um mit Euler die Mission Liga-Verbleib zu managen.

Auch am Dienstag im AKK-Derby bei Kastel 06 schien ein Coup möglich. Eulers Elf führte 3:2, ehe 06-Premiumjoker Kevin Krämer per Doppelpack Kastels 4:3 perfekt machte. Wobei die Italiener eigentlich eine ordentliche Leistung boten, aber aufgrund individueller Patzer leer ausgingen. Das für die Azzurri spielfreie Wochenende bietet nun die Chance, an Stellschrauben zu drehen. Eulers Rückkehr in die Coachingzone hat ihren Ursprung im ersten Engagement bei Italia, das zwischen 1989 und 1991 durch zwei Vizemeisterschaften geprägt war. Etliche seiner damaligen Schützlinge, darunter der heutige Club-Vize Germano Salernitano, Leo Basile, Pasquale D‘Onofrio, Toni Fiusco und Giuseppe Oriana sind dem SVI unverändert verbunden. Unter ihnen kam die Idee auf, bei Euler anzuklopfen. Der nach Gesprächen mit Vereinschef Pino Esposito und Salernitano grünes Licht gab. „Aus Verbundenheit zu Italia, aus Leidenschaft zum Fußball“, sagt der aus dem Ruhestand ins Rampenlicht zurückgekehrte Coach, der 2009 als Erbenheimer Coach seine Laufbahn eigentlich beendet hatte.

„Bin kein Zauberer, kann nur ehrliche Arbeit leisten“

Acht Jahre später geht Euler seine neue Herausforderung mit Elan und ungebrochener Energie an. Das Potenzial für einen Platz abseits der Abstiegszone sei allemal vorhanden sagt er und ergänzt: „Ich bin aber kein Zauberer, kann nur ehrliche Arbeit leisten. Dazu zählen Gespräche mit allen Spielern. Es gilt, sie zu stärken und ihnen zu vermitteln, dass sie wichtig sind.“ Der einstige Hessenliga-Spieler des SV Wiesbaden, der als Achtjähriger bei Hanau 03 mit dem Kicken begann, scheint allemal in der Lage, als Deutscher bei den Azzurri südländische Euphorie zu entfachen.



Aufrufe: 02.11.2017, 20:00 Uhr
Stephan NeumannAutor