2024-04-25T10:27:22.981Z

Ligabericht
Sie freuen sich gemeinsam; von links: Dr. Rainer Koch, Kreissieger Martin Luber, Philipp Lahm, und Kreisehrenamtsbeauftragter Karl Bauer. Foto: BFV
Sie freuen sich gemeinsam; von links: Dr. Rainer Koch, Kreissieger Martin Luber, Philipp Lahm, und Kreisehrenamtsbeauftragter Karl Bauer. Foto: BFV

Luber hat Großes geleistet in Illschwang

Der „BFV-Ehrenamtspreis“ geht an den verdienten „Macher“ – ohne ihn gäbe es das neue Sportheim seines Vereins nicht.

Der Bayerische Fußball-Verband hat Vereinsmitarbeiter mit dem „Ehrenamtspreis 2017“ ausgezeichnet. Geehrt wurde für den Fußballkreis Amberg/Weiden Martin Luber vom SV Illschwang. Präsident Rainer Koch, Ehrenamtsreferent Dieter Habermann und Ehrengast Philipp Lahm würdigten herausragende Leistungen der 24 Kreissieger. Sie dürfen im Frühjahr am mit dem Deutschen Fußball-Bund organisierten „Dankeschön-Wochenende“ teilnehmen.

„Ohne das Ehrenamt wäre der breite Fußballsport nicht möglich. Die FT Gern war immer mehr als nur ein Verein. Es war unser Freundeskreis. Das hat es speziell gemacht. Alles prägt einen. Jeder Trainer ist entscheidend und prägt den Spieler. Ich hatte einen Verein vor der Haustür, der mehr war als nur Fußball. Ich war jedes Wochenende auf dem Fußballplatz. Dort waren meine Freunde, mein Umfeld“, erklärte Weltmeister Philipp Lahm.

Wille und unvorstellbare Kraftanstrengung
Bei der 22. BFV-Ehrenamtspreisverleihung belegten Walter Sigl (TSV Röthenbach/St. Wolfgang), Marcus Baumann (SV Mosbach) und Robert Ott (FC Freienfels) die Plätze eins bis drei. Sie bekamen von Lotto Bayern Geldprämien für ihre Vereine (2500 Euro; 1500 Euro; 1000 Euro). Der DFB nimmt 15 der 24 Kreissieger außerdem in seinen „Club 100“ auf und lädt die ehrenamtlichen Vereinsmitarbeiter zu einer besonderen Ehrung im Rahmen eines Länderspiels ein. Aus insgesamt 280 Vorschlägen hatte eine Jury die jeweiligen Kreissieger und drei Gewinner der Geldpreise ausgewählt. Sie stehen stellvertretend für alle ehrenamtlichen Mitarbeiter in den 4611 bayerischen Fußballvereinen.

Martin Luber hat 2013 den Vorsitz im Bauausschuss des SV Illschwang übernommen. Mit einem ihm eigenen Willen und unter einer unvorstellbaren Kraftanstrengung, so hieß es in der Würdigung, hat er es fertig gebracht, innerhalb von dreieinhalb bis vier Jahren ein Sportheim „erster Sahne“ für den SV Illschwang – annähernd schuldenfrei – auf die Beine zu stellen.

Fürs Putzen sprang Lubers Ehefrau ein
Und: Martin Luber war es, der nimmermüde mehr oder weniger Tag und Nacht damit verbrachte, zu planen, zu organisieren – und dabei auch noch selbst täglich Stunden lang auf der Baustelle mitzuhelfen. In beispiellosen Aktionen organisierte er demnach auch noch Spenden und materielle Unterstützung von Firmen und von Privatleuten. Weil es dann einmal etwas knapper mit den Finanzen wurde, stellte er mit großem Erfolg auch noch eine „Bausteinaktion“ auf die Beine. Diese Kraft schöpfte Martin Luber, wie es hieß, auch aus seiner Familie, die ihn – wo es nur ging – nach Kräften unterstützt. Als Beispiel sei angeführt: Als er niemanden fand, der sich für das Saubermachen des Sportheims zur Verfügung stellte, bat er seine Frau um Hilfe, und diese sprang ohne Wenn und Aber sofort in die Bresche.

Auch in der Vereinsführung ist er aktiv
Martin Luber hat mit dem Bau des neuen Sportheims in Illschwang an vorderster und verantwortlicher Stelle seinem Tun und Wirken beim SV Illschwang die Krone aufgesetzt. Noch zur Vorgeschichte – auch als aktiver Sportler. Martin Luber spielte und spielt seit mehr als 20 Jahren, mit einer zweijährigen Unterbrechung, in der er beim Nachbarn DJK Ammerthal in der Landesliga gespielt hat, beim SV Illschwang. Er ist heute noch bei den AH aktiv – und wenn es sein muss, auch in der zweiten Mannschaft. Zwischendurch bekleidete er über mehrere Jahre hinweg das Amt des stellvertretenden Fußballabteilungsleiters. Nachdem die Arbeit am Sportheim jetzt doch etwas ruhiger geworden ist, hat Luber nun das Amt des Trainers bei den C-Junioren übernommen.

Philipp Lahm erzählt, woher er kommt
„Fußball ist die Sportart Nummer eins und als solche auch für Ehrenamtliche attraktiv. Aber wir dürfen uns darauf nicht ausruhen, sondern müssen uns auch ständig hinterfragen, wie ein zeitgemäßes Ehrenamt aussehen muss, damit es mit sich mit der Lebensrealität vereinbaren lässt. Aufgrund des demografischen Wandels und einer sich stetig ändernden Arbeitswelt sind bei den Interessenten für ein Ehrenamt heutzutage beispielsweise kurz- oder mittelfristige Projekte gefragter als eine unbefristete Tätigkeit“, betonte BFV-Ehrenamtsreferent Habermann.

Die Eltern von Weltmeister Philipp Lahm, Daniela und Roland, sowie seine Jugendtrainer bei der FT Gern, Günter Behr und Andreas Theilacker, erhielten im Rahmen der Ehrenamts-Gala den BFV-Sonderpreis - stellvertretend für alle Trainer, Betreuer und Vereinsfunktionäre, die mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit an der Fußballbasis oftmals den Grundstein für eine große Karriere im Profifußball legen. Ohne ihr Engagement hätte Philipp Lahm vielleicht nie den Sprung zum FC Bayern geschafft und wäre nie Champions League-Sieger oder Weltmeister geworden und auch die Auszeichnung als „Fußballer des Jahres“, die Kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh im GOP an den Musterprofi übergab, wäre unerreichbar geblieben.

Aufrufe: 021.11.2017, 18:30 Uhr
Redaktion AmbergAutor