2024-05-08T14:46:11.570Z

Pokal
TuS Neuhausen (schwarz) haut sich rein, aber scheitert im Pokal am SV Horchheim. Archivbild: Wolff
TuS Neuhausen (schwarz) haut sich rein, aber scheitert im Pokal am SV Horchheim. Archivbild: Wolff

Neun Tore in Neuhausen

SV Horchheim muss trotz 5:0-Führung zittern, ehe die dritte Runde erreicht ist

Neuhausen. Vielleicht war es ein Fehler, den Elfer nicht wie üblich selbst geschossen zu haben. Das sagte Tobias Scheuermann, der Spielertrainer des Fußball-A-Klassisten TuS Neuhausen, unmittelbar nach dem dramatischen 3:6 im Verbandspokalspiel gegen den SV Horchheim. Aber gut: Hinterher ist man immer klüger.

Die Wahl des Elfmeterschützen fiel in der 82. Minute, als sich den Neuhausern nach 0:5-Rückstand die theoretisch hundertprozentige Möglichkeit zum 4:5 eröffnete. Marco Gießmann aber parierte den lasch geschossenen Strafstoß von Armando Gobbo. Und als Benjamin Baumann mit seinem vierten Treffer wenige Minuten später das 6:3 markierte, war klar, dass tatsächlich der Favorit in die dritte Runde einziehen würde.

Über 60 Minuten wirkte die Partie wie ein Trainingsspiel. Der SV Horchheim ließ das Bällchen laufen und nutzte die meisten seiner Chancen, um den 5:0-Vorsprung durch Marcel Mappes (18.), Marc Blaser (25.) und Benjamin Baumann (45./50./55.) herauszuarbeiten.

Im Gefühl des sicheren Sieges schlich sich aber der Schlendrian beim Landesligisten ein. Auf der anderen Seite passierte etwas, was Scheuermann folgendermaßen beschrieb: „Nach einem 0:5 spielt man freier auf. Da entledigt man sich der taktischen Zwänge“. Die Kombination beider Faktoren führte dazu, dass die eigentlich schon geschlagenen Neuhauser auferstanden.

Wurde das 1:5 von Scheuermann (60.) noch als netter Ehrentreffer abgetan, trug das 2:5 von Gobbo schon zur Verwunderung bei. Und als Pascale Knierim (75.) auch noch das 3:5 glückte, schien die unglaubliche Wende nicht mehr ausgeschlossen. TuS kombinierte minutenlang munter im Strafraum der Horchheimer, die den Ball zuweilen überhaupt nicht mehr aus der Gefahrenzone brachten. In dieser Drucksituation unterlief dann das Handspiel, für das es den Elfer gab.

Scheuermann räumte ein, der SV Horchheim habe das Spiel trotz des kuriosen Verlaufs verdient gewonnen. Auf der anderen Seite, beim Landesligisten, haderten sie hingegen. Christian Schäfer, der Spielertrainer, kommentierte: „Bis zum 5:0 war das eine klare Sache. Dann musst Du aber das 6:0 und das 7:0 machen“. Die Möglichkeiten dazu waren da.

Das frechste Tor erzielte Benjamin Baumann beim 2:0. Wegen der Rückpassregel durfte TuS-Keeper Ahmad Jibai den Ball nicht mit der Hand aufnehmen. Baumann eroberte ihn im Fünfmeter-Raum, rückte ein paar Meter weiter raus und hob das Leder über den Ersatztorhüter hinweg. Es landete schließlich über den Umweg Latten-Unterkante in der Kiste. Jabai machte seinen Fehler später mit mehreren Paraden mehr als wett.



Aufrufe: 018.8.2016, 07:00 Uhr
Claus RosenbergAutor