2024-04-23T13:35:06.289Z

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Biener Jubel um den Torschützen David Brink. Er erzielte das Tor des Tages gegen Spitzenreiter SV Bevern. Foto: Doris Leißing
Biener Jubel um den Torschützen David Brink. Er erzielte das Tor des Tages gegen Spitzenreiter SV Bevern. Foto: Doris Leißing

Brink lässt Biener Busch beben

Ein Sieg für das Jahrbuch: Erste Niederlage für Bevern

War das spannend! Nach 96 Minuten durfte der SV Holthausen/Biene endlich feiern: Der emsländische Landesligist setzte sich vor 265 Zuschauern im Spitzenspiel nicht unverdient mit 1:0 (1:0) gegen den SV Bevern durch. Ein Erfolg für das Fußball-Jahrbuch. Denn der Gast musste sich nach zehn Siegen in Serie erstmals in dieser Saison geschlagen geben.

Entsprechend ausgelassen feierten die Biener nach dem Schlusspfiff, während die Spieler des Klubs aus dem Oldenburger Münsterland achselzuckend in die Kabine gingen. „Jetzt ist Biene mit dem Hammer wieder da“, sang die Mannschaft so lautstark wie schräg. „Heute machen sie bestimmt ihr eigenes Oktoberfest“, schmunzelte Trainer Wolfgang Schütte stolz. „Einfach stark“, bekannten Steffen Schepers und Patrick Humbert. „Dafür arbeiten wir jede Woche hart, aber es macht Spaß.“ Und ihren Spaß hatten auch die Biener Anhänger. „Die Stimmung ist gut. Deshalb sind wir so heimstark“, erklärte Humbert.

Immerhin hielt die Biener Serie. Die Emsländer bleiben daheim ungeschlagen. Deshalb musste zwangsweise die Serie des Spitzenreiters reißen, der bis Samstag keinen einzigen Punkt abgegeben und in jedem Auswärtsspiel zuvor mindestens zweimal getroffen hatte. Top-Torjäger Dionissios Ipsilos konnte seinen 13 Treffern im elften Saisonspiel keinen weiteren hinzufügen.

Das Tor des Tages erzielte Bienes Goalgetter David Brink. Er traf in der 36. Minute mit einem wuchtigen Schuss aus 22 Metern. Der Ball prallte von der Unterkante der Latte hinter die Torlinie. Brinks siebtes Saisontor ließ den Biener Busch beben.

Trainer Wolfgang Schütte hatte sein Team im Vergleich zum Auswärtssieg in Bad Rothenfelde auf zwei Positionen verändert: Routinier André Hilling und Marco Lammers kamen für Eike Gongoll und Jan-Bernd Klaas. Die Zuschauer sahen eine interessante Partie, die in Sachen Disziplin, Einsatz und Taktik das Format eines Spitzenspiels erreichte. Erstaunlich, wie abgebrüht die junge Biener Mannschaft mitmischte gegen den souveränen Spitzenreiter.

Die Beverner traten so selbstbewusst auf, wie es sich für ein Team geziemt, der vor dem Spieltag bereits zehn Zähler Vorsprung aufweist. Die Mannschaft von Trainer Matthias Risse hätte zu Beginn in Führung gehen können. Beim ersten Angriff hebelte sie mit einem Pass in die Spitze die überraschte Abwehr der Gastgeber aus. Doch Torwart Florian Hillebrand klärte beim Schuss Ipsilos zur Ecke, die gleich wieder für Gefahr sorgte. Aber Marcus Kunisch schoss rechts am Tor vorbei.

Danach allerdings waren die Gastgeber gut sortiert. Sie machten die Räume mit hohem Laufaufwand ganz eng. „Das war sehr gut organisiert und strukturiert“, stellte Schütte fest. Auch Brink arbeitete entschlossen nach hinten mit. Die Emsländer waren dem Tabellenführer ebenbürtig. Sie spielten klare Pässe, redeten bei der Übergabe der Gegenspieler viel. Amin Rahmani leitete im Mittelfeld einige gute Offensivaktionen ein. Fabian Lindenschmidt kümmerte sich um SVB-Spielmacher Albi Dosti, der hinter den beiden Spitzen agierte.

Vor dem Seitenwechsel hatten Rahmani (13.), David Elfert (16.) und Schepers (25., 32.) weitere Möglichkeiten. Aber auch der Gast, der in der Anfangsphase einige gute Anspiele in die gefährliche Zone verzeichnete, hatte Chancen. Nach Dostis Schuss (40.) rissen die Bevern-Fans die Arme hoch, doch der Ball landete auf dem, aber nicht im Netz.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs lag das 2:0 in der Luft, aber die Biener nutzten ihre Konter nicht. Rahmani (47., 86.), Brink (53.) und Schepers (62., 75.) ließen die Gelegenheiten aus. Zunächst fand Bevern keine Mittel, kam nur schwer auf Touren. Aber dank drängte der Spitzenreiter die Emsländer, die immer mehr in der Defensive gefordert waren, zurück. Bevern erhöhte den Einsatz, hatte viele Standards, die an jedem anderen Tag vermutlich zu mehreren Toren gereicht hätten. Samstag wusste der Gast damit nichts anzufangen.

Im Zweifelsfall war Hillebrand zur Stelle. In den letzten Minuten stand der Torwart im Blickpunkt. „Er hat sensationell reagiert“, urteilte Schütte, der im Vorfeld schon mit einem Punkt zufrieden gewesen wäre. „Aber jedes Spiel muss gespielt werden“, grinste er. Und konnte sich natürlich bestens mit dem sensationellen Ergebnis anfreunden.

Aufrufe: 020.10.2018, 19:31 Uhr
Uli MentrupAutor