2024-05-10T08:19:16.237Z

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Hat das Kommando beim Fußball-Kreisligisten SV Hohenlinden abgegeben: Robert Jovanovic. Foto: Stefan Rossmann
Hat das Kommando beim Fußball-Kreisligisten SV Hohenlinden abgegeben: Robert Jovanovic. Foto: Stefan Rossmann

Nach Jovanovic-Abgang: Offene Wunden, aber kein böses Blut

Hohenlinden präsentiert Nachfolger

Die Mission Klassenerhalt müssen die Kreisliga-Kicker des SV Hohenlinden seit vergangenem Donnerstagabend ohne das Trainerduo Robert Jovanovic/Michael Königsmark in Angriff nehmen. „Letzte Woche ist einfach zu viel passiert, und wir wollten nochmal eine Reaktion bei der Mannschaft hervorrufen“, setzte Jovanovic zu seiner Erklärung für den überraschenden Rücktritt an. „Mike und mich freut es sehr für die Jungs, dass es bei dem 2:0-Sieg anscheinend auch gefruchtet hat. Das war eine saubere Trennung, die wir auch im Sinne des Vereins getroffen haben.“

Der Vereinsvorsitzende Ludwig Attenberger, der bei der Rücktrittserklärung des Trainerteams anwesend war, hatte versucht, beide zum Weitermachen zu überreden: „Es wäre vernünftig gewesen, die letzten drei Spiele noch zu absolvieren, so wie es im Winter ausgemacht war. Glücklicherweise ist der neue Trainer sofort eingesprungen.“

Ralf Santelli (48) stand bereits seit Ostern als Nachfolger an der Seitenlinie fest und hat nun mit einem wichtigen 2:0-Heimsieg über den FC Aschheim vorzeitig die sportliche Leitung übernommen. Ein Posten, in dem sich Jovanovic nicht mehr wohl gefühlt hatte. „Ich will kein böses Blut, aber mit ausschlaggebend für meine Entscheidung war die Hochzeitsfeier sowie der Junggesellenabschied letzte Woche. Danach habe ich gedacht, dass ich nicht mehr an die Jungs ran komme“, so Jovanovic über die jüngsten Feierlichkeiten rund um die beiden letzten Spieltage (wir berichteten). „Du hängst mitten drin im Abstiegskampf und willst dann so mit aller Gewalt die letzten zwei Jahre kaputt machen? Da bin ich einfach zu sehr Fußballer in dieser Situation.“

Dass man bei Spitzenreiter Neuperlach nach 70 Minuten bereits 0:6 hinten lag, wollte Attenberger hingegen nicht allzu hoch hängen. „Ist doch klar, dass die Jungs zu der Hochzeit von einem unserer Trainer gehen. Meiner Meinung nach, haben sich die Jungs vernünftig verhalten. Außerdem musste ein Feldspieler bei uns ins Tor. Und bei dem Junggesellenabschied vor dem Aschheim-Spiel haben sie es ja anscheinend auch nicht übertrieben.“

Jovanovics Vorwurf, „das letzte halbe Jahr war sehr unglücklich, weil hier drei Leute probieren, etwas aufzubauen und 67 reden nur rein und dagegen“, wollte Attenberger relativieren. „Ich verstehe das nicht. Auf Vorstandsebene hat er unsere volle Unterstützung gehabt. Vielleicht macht sich da bei ihm die Enttäuschung breit. Aber wir hatten zwei sehr erfolgreiche Jahre mit ihm, in denen er sehr gute Arbeit geleistet hat. Dafür möchten wir uns bedanken.“

In diesem Punkt sind sich beide Parteien einig. „Mike und ich bedanken uns für fast drei erfolgreiche Jahre und wünschen dem Verein und der Mannschaft alles Gute.“

Überhaupt habe die Zusammenarbeit „innerhalb der Truppe super funktioniert. Aber mit der oberen Führungsetage, na ja . . .“

Wie geht es für Jovanovic und Königsmark weiter? „Mike hört womöglich komplett auf. Mein Ziel ist offen. Ich warte auf Anfragen, ansonsten mache ich ein Sabbatical. Das tut auch mal ganz gut.“

Attenberger sieht die Zukunft der Herliner in besten Händen. Ralf Santelli besitzt die Fußballehrer-Lizenz und hat als Torwart- und Co-Trainer bereits bei diversen Profiklubs gearbeitet. „Ralf soll nicht nur die Erste Mannschaft auf Vordermann bringen, wo wir ja schon auf einem guten Weg sind, sondern auch als eine Art Koordinator im Jugendbereich den eigenen Nachwuchs stärker mit aufbauen“, formuliert der SVH-Chef seine Erwartungen.

Ob sich alle Beteiligten bei einer Nichtabstiegsfeier des SVH wiedersehen, ließ Jovanovic offen: „Das muss ich aus dem Bauch heraus entscheiden. Aber die Lorbeeren dafür, lasse ich mir nur ungern nehmen.“

Aufrufe: 017.5.2017, 18:17 Uhr
Ebersberger Zeitung - Julian BetzlAutor