2024-04-25T14:35:39.956Z

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Eine Hürde, die es zu überwinden gilt: 60 Stufen trennen in Hohenfurch die Sportplätze von den Kabinen. Herold
Eine Hürde, die es zu überwinden gilt: 60 Stufen trennen in Hohenfurch die Sportplätze von den Kabinen. Herold

Der SV Hohenfurch hat sein ganz eigenes Hindernis

Unsere Sportplätze

Wegen des Coronavirus sind die Sportplätze derzeit verwaist. In der Serie „Unsere Sportplätze“ bekommen sie nun doch die verdiente Aufmerksamkeit - heute: Hohenfurch.

Hohenfurch – Genau 60 Stufen trennen am Hohenfurcher Sportplatz die Umkleidekabinen von den Fußballplätzen. Diese 60 Stufen können einem verdammt lang vorkommen, wenn man zur Pause zurückliegt und sich auf den Platz schleppt. Sie können aber auch kaum ein Hindernis darstellen, wenn man beschwingt und mit einem Hochgefühl aufläuft. In jedem Fall sind diese 60 Stufen eine Besonderheit und „wohl einzigartig im Landkreis“, mutmaßt Matthias Zeidlmaier. Fußball-Abteilungsleiter beim SV Hohenfurch. Ob sich ein Anhänger der Münchner Löwen beim Bau der Treppe einen Spaß erlaubt hat, weiß Zeidlmaier nicht genau. Möglich aber wäre es, gibt es in Hohenfurch doch einige Fans des TSV 1860 – zum Beispiel den Abteilungsleiter selbst, der daher den Spitznamen „Löwe“ verpasst bekam.

Den Hauptplatz, der circa 105 Meter lang und 65 Meter breit ist, gibt es seit 1969 – er liegt von Schongau kommend am Ortseingang Hohenfurchs. Zuvor war er am unteren Teil des Hügels neben dem Eisstadion. Dort grasen heute Schafe. Der Trainingsplatz kam 1995 dazu. Die Umkleiden aber blieben unten und die Treppe wurde mehr und mehr genutzt. Für manchen Trainer bot sie in der Vergangenheit auch ein ideales Trainingsmittel, das die Spieler zum Schwitzen brachte.

Seit 33 Jahren mäht Heinz Gorlig den Rasen

An Spieltagen stellt die Treppe die gegnerischen Mannschaften vor die Frage: Gehen wir nach dem Aufwärmen vor dem

Verantwortlich, dass alles sauber aussieht: Heinz Gorlig (links) mäht seit 1987 ehrenamtlich den Rasen. Matthias Zeidlmaier ist Abteilungsleiter.

Spiel noch einmal runter? „Die meisten schon“, verrät Zeidlmaier. Die Hohenfurcher aber bleiben gleich auf dem Platz. Die Heimbilanz spricht für den SVH. 14 der 20 Saisonpunkte holte der Kreisklassen-Aufsteiger (derzeit Sechster) auf dem heimischen Rasen.

Dass der nicht zu hoch wächst, ist Aufgabe von Heinz Gorlig. Seit 1987 mäht der Hohenfurcher ehrenamtlich den Rasen am Sportplatz. Ein Team um Johannes Linder kümmert sich um die zusätzliche Pflege. Vor allem das Bewässern im Sommer sorgte für so manche Schwierigkeit. „Mit Feuerwehrschläuchen haben wir Mordskonstruktionen errichtet“, erzählt Zeidlmaier. In Zukunft soll das anders laufen. Die Hohenfurcher Fußballer planen, in einer Zisterne Regenwasser aufzufangen, um damit geregelt zu wässern.

Neues Flutlicht für besseres Licht und weniger Verbrauch

Neu ist bereits das Flutlicht auf dem Trainingsplatz. Im März wurden die Strahler auf LED umgestellt. Teile der Kosten werden vom BLSV und dem Staat übernommen. Zeidlmaier ist glücklich. „Das Licht ist jetzt viel besser und wir sparen zwei Drittel der Energie im Vergleich zur alten Anlage“, sagt er.

Glücklich sind die Hohenfurcher Fußballer außerdem mit ihrem Sportlerheim. Das befindet sich in den Kellerräumen unter den Umkleidekabinen. Von 2010 bis 2012 wurde es immer mal wieder ausgebaut, vorher war dort ein wenig genutzter Fitnessraum. Zunächst bewirtete der 2019 verstorbene Erich Prinzing die Gäste. Seit 2014 kümmert sich die Hohenfurcher Familie Leibnitz um die Verpflegung. „Wir können uns keine bessere Wirtsfamilie vorstellen“, sagt Zeidlmaier. Das Sportheim laufe super. Samstags wird zusammen Bundesliga geschaut, und nach eigenen Spielen kehren die Fußballer noch gemeinsam ein. Aber erst, wenn sie die 60 Stufen hinter sich gebracht haben.

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Aufrufe: 01.7.2020, 14:00 Uhr
Schongauer Nachrichten / Phillip PleschAutor