Die Ruebers: Ein Fußball-Leben für Hösel

Für Mark Rueber ist es bereits die 19. Saison in der ersten Mannschaft des Bezirksligisten SV Hösel. Der 37-Jährige hat am Neuhaus alles mitgemacht, was ein Fußballer erleben kann. Er wurde Meister, er erlebte und überlebte bisher siebenmal einen harten Abstiegskampf - und nun befindet sich Hösel zum achten Mal in Not. Nach dem zweiten Rückrunden-Spieltag und dem 1:3 in Rath war die Lage schon aussichtslos, denn das Team war Vorletzter und der Rückstand zum rettenden Platz elf betrug sieben Punkte. "Dennoch", sagt Rueber, "wir Spieler haben immer an den Klassenerhalt geglaubt. Wir standen selbst dann eng zusammen, als uns längst alle abgeschrieben hatten."

Der Routinier spielt derzeit erneut eine überragende Saison. In der Innenverteidigung hält er die Defensive zusammen - gemeinsam mit seinem Bruder Michael. Die Rollen sind dabei sehr klar verteilt. Mark ist für Kopfballabwehr und die Spiel-Eröffung zuständig, für das Grätschen und das Abräumen eher sein Bruder Michael - der sich ebenfalls in der Form seines Lebens befindet. Über diese Qualitäten haben die Höseler ihre vergangenen vier Spiele allesamt gewonnen und den Keller verlassen. Nun verfügen sie plötzlich über vier Zähler Vorsprung zum ersten Abstiegsplatz.

Am Sonntag (15 Uhr, Neuhaus) steht ein richtungsweisendes Nachbarschaftsduell an, denn es geht gegen den Zehnten DJK Agon 08 Düsseldorf, der wie der SV bei 28 Zählern steht und in der Hinrunde mit 5:1 gewann. Deshalb geht es jetzt für die Gastgeber auch um eine Revanche. "Das streben wir an. Ein Sieg wäre ein unglaublicher Schritt zum Klassenerhalt", findet Mark Rueber. Er trägt seit der F-Jugend das blau-weiße Trikot - wie Michael, der am Samstag Geburtstag hat und 24 Jahre alt wird: "Ein Sieg über Agon wäre ein tolles Geschenk."

Was hat die beiden in die so glänzende Form gebracht? Mark Rueber antwortet blitzschnell: "Das ist ganz klar die Arbeit unseres Trainers. Christoph Höfig macht ein überaus umfangreiches Training. Alle profitieren davon. Alle in der Mannschaft sind topfit." Auch Michael Rueber lobt den Coach: "Christoph verteilt unsere Rollen geschickt. Ich gehe kaum nach vorne, sichere lieber nach hinten ab, wenn Mark vorne rumturnt. Alles ist einstudiert. Uns kommt auch unsere Erfahrung entgegen. Wie spielen ja schon eine kleine Ewigkeit zusammen."

Höfig, der ebenfalls nie ein anderes Trikot als das des SV Hösel trug, gibt die Komplimente gerne zurück: "Sie sind tolle Menschen, die Rueber-Brüder - wie deren gesamte Familie. Alle profitieren davon." Es ist kein Geheimnis, dass sich der 44 Jahre alte Coach vor jedem Spiel vor allem mit Mark Rueber abspricht über den Gegner, über die eigene Mannschaft, über die Taktik oder über die Lage im Umfeld. Das werden sie vor dem Agon-Heimspiel wieder so halten. Rueber soll schließlich auch den achten Abstiegskampf erfolgreich bestehen.