2024-04-16T09:15:35.043Z

Allgemeines
F: Andreas Arens
F: Andreas Arens

Sechs Punkte sind für ihn das Optimum

Alfred Weyland setzt beim SV Hetzerath auch auf die Youngster im Team.

Es ist fast jedes Jahr das gleiche Dilemma: Der SV Hetzerath steckt ohne eine Vielzahl an Akteuren, die nicht zur Verfügung stehen, im Abstiegskampf. Doch der Trainer lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und hat einige Nachwuchsspieler ins kalte Wasser geworfen. Verheizen will Alfred Weyland die Talente aber nicht.

Das 0:5 am vergangenen Sonntag beim SV Monzelfeld hat das Problem ganz drastisch offen gelegt: Durch immenses Verletzungspech, studienbedingte oder arbeitsbedingte Abwesenheiten kommt die in den letzten Jahren oft gezeigte Homogenität nicht so zum Tragen, wie man es sich in Hetzerath gerne wünscht. Der Trainer macht aus der Not eine Tugend und wirft die jungen Spieler ins kalte Wasser. Zwei Nachverpflichtungen lassen zwar keine Wunderdinge erwarten, doch das Talent dieser Spieler lässt den Coach für die Zukunft hoffen: „Wir sind verletzungsbedingt sehr schwer reingekommen. So kamen die Klatschen gegen Veldenz und Zeltingen nicht von ungefähr. Gegen Klausen und Minderlittgen haben wir jeweils in der Nachspielzeit verloren. So was ärgert mich schon kolossal, weil es unnötige Niederlagen waren.“

Zuletzt nur eine Niederlage in fünf Spielen

Alfred Weyland klagt über heftiges Verletzungspech. „Das sind meist keine Muskelverletzungen, sondern Frakturen, die eine halbe Mannschaft auf Eis legen.“ Der SVH spielt bekanntermaßen einen körperbetonten Fußball, der oft seinen Tribut fordert. Der Hartplatz tut sein Übriges dazu. „Minimum drei Positionswechsel in jedem Spiel sorgen für Inkonstanz und kosten die Abstimmung“, sagt Weyland, der trotz der Probleme mit dem Kampf, der Leidenschaft und mit der Mentalität zufrieden ist. Auch spielerisch tat das Team einen Schritt nach vorn. Sieht man von der derben Klatsche gegen Monzelfeld ab, kassierte der SVH in den letzten fünf Spielen nur eine Niederlage - gegen den SV Niederemmel. Dieser scheint in dieser Saison aber sowieso in einer anderen Liga zu spielen. „Das 1:5 hört sich krass an, doch bis zur 75. Minute hielten wir ein 1:1 und verschossen zudem einen Elfmeter. Die Qualität von der Bank war entscheidend. Da hat Emmel mit Sebastian Schäfer eben einen, der den Unterschied macht. Die Tore sind in den letzten fünf Minuten gefallen“, so Weyland. In der nach wie vor sehr engen Abstiegszone will der Verein im Jahr des personellen Umbruchs den Abstiegskampf wieder erfolgreich bestreiten. „Die Mannschaft ist gefestigt und erfahren genug im Abstiegskampf. Gelingt uns ein weiteres Mal der Ligaverbleib, können wir ab dem Sommer aufatmen“, so Weyland. Denn dann kommen sechs talentierte A-Jugendspieler hoch in den Seniorenbereich. "Das sind alles Hetzerather Jungs, die momentan in der Bezirksliga im oberen Drittel spielen. Da mache ich mir keine Sorgen um die Zukunft des Vereins.“ Zwei sind schon jetzt sukzessive mit eingebunden: Nico Hettgen und Mark Neisius sind seit Wochen mit an Bord, sollen aber nicht verheizt werden. „Sie haben die Löcher gestopft und eine tolle Zukunft vor sich, wenn sie ihre Möglichkeiten nutzen“, sagt der Coach, der mit zwei Neuen für personellen Nachschub sorgte. Der erst 18-jährige Philipp Wollmann kam aus dem Südbadischen und spielt mit einem Zweitspielrecht in Hetzerath. „Philipp absolviert bei seinem Onkel in Schweich ein Praktikum und hat in seiner Heimat in der A-Jugend-Regionalliga gespielt. Er besitzt viel Spielpraxis bei seinem Heimatverein und bringt als zentraler Mittelfeldspieler viel Tempo rein. Zumindest bis Saisonende bleibt er bei uns.“ Und der polnische Spieler Przemyslaw Kudryk ist ein schneller Spieler, der im Mittelfeld, aber auch weiter vorne eingesetzt werden kann. „Kudryk ist schon 23 und hat mal unter mir in Bernkastel trainiert. Er bleibt längerfristig, braucht aber noch Spielpraxis.“

Quintett fehlt

Fünf Stammspieler fallen derweil weiter aus. Bei Tommy Toppmöller stehen die Abschlussprüfungen ins Haus und ist erst ab dem Frühjahr wieder verfügbar. Tom Follmann plagt eine hartnäckige Fußverletzung und Frank Reilich musste gegen Monzelfeld erneut nach 20 Minuten raus. Eine komplizierte Adduktorenreizung muss auskuriert werden. Auch Andreas Müller plagt sich seit Wochen mit Rückenproblemen herum und Maik Elsen, der etatmäßige Kapitän, legt ein Bandscheibenvorfall lahm. Hoffnung bereiten Weyland indes die Rückkehr von Marius Giwer, Jens Ballmann und Patrick Hahn. Für die drei letzten Spiele in diesem Jahr hat sich Weyland viel vorgenommen. Zunächst steht am Sonntag das Derby gegen die SG Salmbachtal an: „Holen wir gegen Klausen, Niederkail und Rot-Weiss Wittlich sechs Punkte, wäre das für mich eine optimale Ausbeute.“ (L.S.).

Aufrufe: 023.11.2017, 21:20 Uhr
Lutz SchinköthAutor