Für Weißenberg, in der Liga dem Spitzenreiter am Ende doch noch mit 1:4 unterlegen, ist der Pokal dagegen der Saisonhöhepunkt. "Wir sind stolz darauf, dass wir es zum vierten Mal in Folge ins Endspiel geschafft haben", sagt Trainer Guido Brenner. Den Pott holte die SVG allerdings nur 2014 durch einen 2:1-Sieg über Rosellen. In den beiden Folgejahren setzte es dagegen Niederlagen gegen den SVR, der im laufenden Wettbewerb im Halbfinale an Hemmerden gescheitert war. Der Coach sieht seine junge Truppe natürlich als klaren Außenseiter, fügt aber mit Blick auf die 1:3-Niederlage am Sonntag in der Liga gegen Steele schmunzelnd hinzu: "Die Generalprobe ging daneben, aber einer verpatzten Generalprobe folgt ja bekanntlich eine gelungene Premiere ..."
Ausgesprochen schade findet er freilich, dass ihm in Doro Heber (Kreuzbandriss), Asena Karabulut (Wadenbeinbruch) und Hannah Gilliam (Muskelfaserriss) wertvolles Stammpersonal fehlt. "Trotzdem wollen wir versuchen, das Spielerische in den Vordergrund zu stellen und unsere Außenseiterchance zu nutzen." Darüber hinaus freut er sich schon jetzt aufs nächste Jahr, in dem er seiner jungen Mannschaft, "gegen Steele hatten wir ein Durchschnittsalter von um die 20" einiges zutraut: "Wenn alle Mädels dableiben, können wir vielleicht sogar weiter oben angreifen." Im Gegensatz zu Guido Brenner, der seinen Vertrag in Weißenberg verlängert hat, macht sein in Hemmerden an vielen Fronten tätiger Kollege nach der Saison als Trainer Schluss. Auf ihn folgt ein Trainerduo, "das auch schon zu 99 Prozent feststeht, sich aber noch bei seinem aktuellen Verein erklären muss", sagt Compes.
In Steffi Hodißen und Torfrau Melanie Neukirchen, die sich im Halbfinale einen Außenbandriss im Sprunggelenk zugezogen hatte, verliert der Meister in spe voraussichtlich nur zwei Akteurinnen. Compes: "Außer diesen beiden, die ihre Karriere beenden werden, haben für die neue Saison bereits alle zugesagt. Spielerinnen würden die Mannschaft darum nur studien- oder berufsbedingt verlassen."