2024-04-16T09:15:35.043Z

Allgemeines
– Foto: Engelbert Fell

Termin-Dilemma für Helpenstein

Der SV muss zwei Spiele in zwei Tagen bestreiten. Trainer André Lehnen ist verärgert. 

Ehrgeizige Ziele hatte und hat sich der SV Helpenstein für die aktuelle Spielzeit in der Bezirksliga, Staffel 4, gesetzt. „Ein Platz von eins bis sieben sollte am Saisonende schon dabei herausspringen“, sagt André Lehnen, Trainer des Dreidörferklubs aus Arsbeck, Dalheim und Wildenrath. Und mit zwei Siegen – 2:1 gegen Brand sowie 4:0 in Dremmen – gelang der Einstieg in die neue Spielzeit für seine Mannschaft auch optimal.

Am vergangenen Sonntag gab es im Derby gegen den 1. FC Heinsberg-Lieck mit einer 2:5-Niederlage jedoch einen erheblichen Dämpfer, trotz eigener 2:0-Führung. „Nach dem Anschlusstreffer der Heinsberger zum 2:1 hat meine junge Mannschaft die Orientierung verloren“, sagte Lehnen nach Spielschluss, fügte jedoch an: „Das wirft uns aber nicht um“.

Deutlich mehr wurmt den Trainer allerdings die Tatsache, dass seine Mannschaft in dieser Woche gleich doppelt ran muss: Zunächst am Donnerstagabend im Viertelfinale des Kreispokals erneut gegen Heinsberg-Lieck, diesmal aber im Seestadion in der Kreisstadt (Ergebnis lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor); am Freitag folgt in der Liga dann das Spiel in Oidtweiler. Der Grund: Helpenstein war schon vor Wochen der Bitte von Concordia Oidtweiler nachgekommen, die am Wochenende anstehende Partie des 5. Spieltages auf den Freitag vorzuverlegen. Somit steckt der SV nun in dem Dilemma, an zwei Tagen nacheinander antreten zu müssen.

Dabei hatte man nach dem Sieg im Pokal-Achtelfinale in Schwanenberg vor einigen Wochen bei Heinsberg-Lieck angefragt, ob das Viertelfinale nicht auf Mittwoch, oder gar Dienstag vorgezogen werden könne – der Gegner schien damals nicht abgeneigt von der Idee.

Das sollte sich nach Schluss des Punktspiels am Sonntag zur Enttäuschung der Helpensteiner aber ändern: FC-Vorsitzender, Trainer und Spieler Jürgen Heinrichs teilte seinem Gegenüber Lehnen an der Theke bei einem „Bierchen“ mit, dass eine Verlegung nicht möglich sei. Ihm würden ansonsten wichtige Spieler fehlen.

Für Lehnen eine Enttäuschung, über die er sich mächtig ärgerte. Kurzzeitig wollte er daraufhin sogar das Pokalspiel abschenken und nicht antreten, da ihm auch die Kreisverantwortlichen nicht helfen konnten. Denn die Verlegung eines angesetzten Pflichtspiels ist nur mit Zustimmung des Gegners möglich – und diese liegt nach der Absage von Heinrichs nicht mehr vor.

Den Sachverhalt klärte er jedoch mit seinen Spielern nach dem Dienstagtraining – und die Mehrheit zeigte sich anderer Meinung: Sie wollen sich der Doppelbelastung stellen und im Pokal sowie am Freitagabend in Oidtweiler in der Meisterschaft antreten.

Vor allem der Pokal scheint den Ehrgeiz in Helpenstein geweckt zu haben, winkt doch bei einem Sieg in Heinsberg am kommenden Mittwoch das Halbfinale gegen Landesligist Germania Teveren.

Große Sorgen macht sich SV-Trainer André Lehnen aber um die Gesundheit seiner Spieler. „Mir ist nicht bekannt, dass ein Profiklub an zwei Tagen in Folge in zwei Wettspielen antreten musste. Und meine Jungs tun das jetzt. Bin gespannt, wie sie das verkraften“.

Aufrufe: 02.10.2020, 20:00 Uhr
RP / Herbert GrassAutor