2024-04-24T13:20:38.835Z

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Dribbelt künftig in den USA und studiert dort: Simon Gartmann (r.).  Michalek
Dribbelt künftig in den USA und studiert dort: Simon Gartmann (r.).  Michalek

Vier Spielerabgänge, die den SV Heimstetten schmerzen

"Uns fehlen oft die finanziellen Mittel"

Noch ist völlig unklar, wann die derzeit wegen der Corona-Pandemie pausierte Regionalligasaison fortgesetzt wird. Sicher ist aber: Wenn es wieder losgeht, werden vier Fußballer aus dem bisherigen Kader des SV Heimstetten nicht mehr für den Klub auflaufen.

Heimstetten – So geht nicht nur Vizekapitän Tim Schels (wir berichteten), sondern auch Simon Gartmann im Sommer dank eines Stipendiums zum Studieren in die USA. Dazu wechselt Marco Raimondo-Metzger, der erst im Winter verpflichtet wurde, wie berichtet zum Tabellenführer Türkgücü München. Und auch Manuel Duhnke wird nicht mehr das SVH-Trikot tragen: Der Routinier hängt laut Trainer Christoph Schmitt seine Fußballschuhe an den Nagel.

Vor allem die Abgänge von Schels und Metzger schmerzen den Tabellen-14. „Spieler mit dieser Qualität werden wir kaum ersetzen können“, räumt der Coach ein. Der in Unterhaching ausgebildete Schels war nicht nur zentrale Schaltstelle im Mittelfeld, sondern Schmitt zufolge auch „unser Lautsprecher auf dem Feld“. Den 21-Jährigen zieht es wie berichtet im August an die University of North Carolina, weshalb er nicht mehr in den Ligabetrieb eingreifen wird, der bekanntlich bis mindestens 1. September ausgesetzt ist.

Erst ein einziges Punktspiel für Heimstetten absolviert hat Ex-Löwe Marco Raimondo-Metzger – und doch zeigte der 28-Jährige schon beim 2:1 über Schweinfurt wie wertvoll er für die SVH-Defensive sein kann. Dann aber erhielt er ein Angebot von Türkgücü München, bei dem er „verständlicherweise nur schwer Nein sagen konnte“, findet Schmitt, der sich nun also auf die Suche nach einer Verstärkung für seine zweitschwächste Abwehr der Regionalliga machen muss. Zeit dafür bleibt ihm theoretisch bis September, hat der Verband doch beschlossen, ein Wechselfenster zwischen 30. Juni und 31. August zu öffnen – zu den Modalitäten der Winter-Transferperiode. Bedeutet: Der abgebende Verein muss dem Spieler eine Freigabe erteilen.

Die Erfolgschancen, bis zur Fortsetzung des Ligabetriebs noch echte Verstärkungen zu finden, beziffert Schmitt indes gering. Schließlich habe sein SVH zuletzt vor allem junge Kicker geholt, die oft noch in der A-Jugend kickten. Doch das gestalte sich aktuell schwierig, „weil es ja keine Möglichkeit gibt, Spieler zu sichten“, sagt der Trainer. „Man kann also nur fertige Spieler dazunehmen, und da fehlen uns oft die finanziellen Möglichkeiten.“

Umso schmerzhafter sind für den SVH die weiteren Abschiede von Manuel Duhnke und Simon Gartmann. Letzterer war vor der Saison vom 1. FC Kaiserlautern II gekommen und 15 Mal auf Feld gestanden – meist als Einwechselspieler. Derweil kickt Duhnke schon seit 2015 in Heimstetten, nach Stationen beim TSV 1860, dem FC Bayern II und den Würzburger Kickers. 2018 hatte der Offensivmann eine halbjährige Pause eingelegt, ehe er sich zurückmeldete. Nun aber will Duhnke, der diese Saison auf 13 Einsätze kam, endgültig einen Schlussstrich unter seiner Karriere ziehen.

Aufrufe: 09.6.2020, 17:42 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Patrik StäblerAutor