2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielvorbericht
Improvisationstalent: Gegen Holzkirchen läuft Daniel Steimel (r.) als Kapitän auf. Die Binde am linken Arm ist ihm aber zu groß und muss daher mit Tape befestigt werden. Foto: Mic
Improvisationstalent: Gegen Holzkirchen läuft Daniel Steimel (r.) als Kapitän auf. Die Binde am linken Arm ist ihm aber zu groß und muss daher mit Tape befestigt werden. Foto: Mic

Steimel führt SVH gegen Vilzing als Kapitän an

Heimstettens Aggressiv-Leader

SV Heimstetten - Am vorigen Freitag im Heimduell gegen Holzkirchen hat Daniel Steimel den SV Heimstetten zum zweiten Mal in dieser Bayernligasaison als Kapitän aufs Feld geführt – und der Mittelfeldspieler hatte damit so seine liebe Müh und Not.

Nicht, dass die Verantwortung zu schwer gelastet hätte auf dem 25-Jährigen, der seit 2012 für den SVH spielt: „Wenn man so lange dabei ist, dann ist es ganz normal, dass man auf dem Platz auch mal lauter wird und vor allem die jungen Spieler anweist – egal, ob man jetzt Kapitän ist oder nicht“, sagt Steimel, der den verletzten Dominik Schmitt aktuell als Spielführer vertritt.

Die Probleme gegen Holzkirchen bezogen sich vielmehr auf die Binde am Steimels Arm – wenn man das Stück Stoff, dass dort mithilfe eines Tapes baumelte, überhaupt so nennen mag. „Das war ein Materialfehler“, sagt Steimel und grinst. „Wir haben die richtige Binde nicht gefunden, und so hatte ich eine, die viel zu groß war.“ Mitte der ersten Hälfte reichte es ihm schließlich: Entnervt riss sich Daniel Steimel das Stoff-Tape-Geknäuel vom Arm und feuerte es ins Seitenaus, ehe er nach der Pause mit einer richtigen Binde zurückkam.

Diese sollte der Flügelflitzer auch am Samstag bereitlegen, wenn sein SVH um 15 Uhr bei der DJK Vilzing antritt, denn dort wird Steimel wohl erneut als Kapitän auflaufen – so wie schon beim 3:1-Pokalsieg am Mittwoch in Aindling. Dort hatte Trainer Christoph Schmitt dem Gros der Stammelf eine Pause gegönnt – abgesehen von „einigen Eckpfeilern“ wie dem Vizekapitän, auf die er nicht verzichten wollte. „Weil die uns Stabilität geben“, so der Coach. Bei Steimel schätze er vor allem „die Aggressivität, die er ins Spiel bringt“, betont Schmitt. „Die ist für uns sehr wichtig.“

Tatsächlich gibt es beim SVH kaum einen Kicker, der so nimmermüde rennt, rackert und sich in Zweikämpfe wirft – und sei es das Kopfballduell gegen einen zwei Köpfe größeren Verteidiger. Sogar beim Spaßkick gegen eine Jugend-Elf würde Steimel wohl noch Ball und Bein hinterhergrätschen – und danach angeregt mit dem Schiedsrichter über sein Einsteigen debattieren. Denn auch das ist Daniel Steimel: In den vergangenen drei Saisons hat der BWL-Student, der abseits des Feldes so ruhig und höflich ist, satte 32 Gelbe Karten gesehen. „Da muss ich noch an mir arbeiten“, räumt Steimel ein. „Ich habe auch mit den Trainern gesprochen und will diese Saison etwas mehr darauf achten, in bestimmten Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren.“

Für das neue Trainerteam ist der Vizekapitän derweil voll des Lobes. Dass er den Coach noch als Mitspieler kenne, sei kein Problem: „Christoph war schon als Spieler eine absolute Autoritätsperson“, betont Steimel. „Er und sein Trainerteam leisten hier eine super Arbeit.“ Zu was das in dieser Spielzeit führen wird? „Das erklärte Saisonziel ist das vordere Tabellendrittel“, sagt Steimel, ehe er sich etwas weiter aus der Deckung wagt: „Ich denke, dass wir von der Qualität her das Zeug haben, oben mitzuspielen.“

Voraussichtliche Aufstellung: Riedmüller, Wellmann, Beierkuhnlein, Hintermaier, Mömkes, Regal, Aladdinoglu, Steimel, Riglewski, Nappo, Akkurt.

Aufrufe: 012.8.2017, 09:44 Uhr
Münchner Merkur (Nord) - Patrik StäblerAutor