2024-04-16T09:15:35.043Z

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Perfekte Schusstechnik: Lukas Riglewski. (Foto: Münchner Merkur)
Perfekte Schusstechnik: Lukas Riglewski. (Foto: Münchner Merkur)

Heimstettens Riglewski: Genetisch bedingte Präzision

Der Bayernliga-Stürmer im Profil

25 Meter, „vielleicht etwas weit für ihn“, dachte Christoph Schmitt. Da hat der Trainer des SV Heimstetten seinen Stürmer aber ein bisschen unterschätzt. Lukas Riglewski lief an, zirkelte den Ball über die Mauer exakt an den Innenpfosten des Dachauer Tores und von dort sprang er ins Netz. Schmitts Truppe gewann dank dieses Treffers 1:0 gegen Dachau 65, es war der dritte Sieg in Folge.

Und für Riglewski eine besondere Genugtuung. Im Dachauer Kasten stand mit Maximilian Mayer ein guter Freund, Riglewski hat zwei Jahre mit ihm für 1865 gespielt. Und sich noch mittags mit ihm zum Essen verabredet, nach dem Duell. Zu gerne wäre man dabei gewesen, was sich die beiden über vor allem über diese Szene kurz vor Schluss zu sagen hatten.

„Ich habe mich gut gefühlt“, so Riglewski über den Moment, als er sich den Ball zum Freistoß zurechtlegte. Und versuchte, die Gedanken seines Spezls zu ergründen: „Ich dachte, vielleicht glaubt er ja, dass ich aufs Torwarteck gehe.“ Das sollte er dann beim gemeinsamen Nachspiel erfahren haben.

Ob aber der Ball zu halten gewesen wäre? Präzision liegt bei den Riglewkis in der Familie, Vater Udo war zu Beckers Zeiten ein erfolgreicher Daviscupspieler, Jakob, der jüngere Sohn ist ein hoffnungsvolles Tennistalent, auch Lukas, der ältere, kann richtig gut mit dem Schläger umgehen. Statt aber Filzbälle möglichst unerreichbar für den Gegner genau auf die Linie zu platzieren, tritt er lieber gegen den Fußball, auch mit viel Gefühl. Lukas Riglewski ist Freistoß-Spezialist, aber nicht nur. Fünfmal hat er in dieser Saison schon für Heimstetten in der Bayernliga getroffen und damit gleich gezogen mit Torjäger Akkurt.

Fast hätte er ihn sogar noch überholt, nach einem Alleingang über den halben Platz hatte er nach der Führung auch noch das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber knapp. Er hätte auch abspielen können – auf Akkurt. Der wird es verkraften. Schließlich bringt auch ein 1:0 drei Punkte, mit denen Heimstetten wieder gut im Geschäft ist.

Aufrufe: 020.9.2017, 13:30 Uhr
Reinhard Hübner - Münchner Merkur Autor