"Aufstieg war in der Kabine ein Thema"

FuPa: Erst einmal Glückwunsch zum Aufstieg in die A-Liga! Bis wann habt Ihr gestern noch so gefeiert?

Josip Zeravica: Wir waren früh zu Hause, also früh morgens (lacht). Unsere Saisonabschlussfeier steht aber noch bevor. Da werden wir unseren Aufstieg noch einmal richtig mit Livemusik und allem Drum und Dran feiern. Halt typisch kroatisch.

Ihr seid durch die bessere Tordifferenz aufgestiegen, da sich Meso-Nassau II nach eurem Spiel zurückgezogen hat. Könnt Ihr den Unmut von Amöneburg/Kostheim II nachvollziehen?

Natürlich. Bei uns wäre der Aufschrei mindestens genauso groß gewesen. Da wir im letzten Jahr auch wegen ein paar Ungereimtheiten den Aufstieg verpasst haben, aber wir standen auch gegen Meso II unter Druck. Dort haben wir 90 Minuten alles rausgehauen. Aber dafür können wir ja nichts, dass Meso II uns einen Vorteil verschafft hat, indem sie sich vor dem Match gegen Amöneburg/Kostheim II zurückgezogen haben.

War der Aufstieg eigentlich schon vor der Saison in Euren Köpfen verankert?

In der Öffentlickeit haben wir es zwar nie so genau formuliert, aber in der Kabine war die Meisterschaft, beziehungsweise der Aufstieg immer ein Thema. Nach der letztjährigen Relegations-Niederlage wollten die Jungs in jedem Spiel alles geben und bis zum Schluss kämpfen. Schwarz-Weiß Wiesbaden war jedoch in dieser Spielzeit einfach zu stark für uns. Ich würde gerne anmerken, dass uns Schwarz-Weiß und Polonia in den Relegationsspielen untersützt haben. Dafür bedanke ich mich im Namen des Vereins, das war eine tolle Geste.

Wie lautet Ihr persönliches Saisonziel? Klassenerhalt sichern?

Ich würde lügen, wenn ich 2019/20 "nur" den Klassenerhalt sichern möchte. Dafür bin ich einfach zu ambitioniert. Die Aufsteiger spielen in der Regel immer eine gute Rolle und das möchte ich mit meinem Team auch spielen. Die Gegner sollen sich vorher Gedanken machen müssen, wenn sie unseren Namen hören und gegen uns spielen.

Wenn wir jetzt noch einmal auf die ganze Liga-Saison zurückblicken, haben Ivan Boras und Dimitar Garchev insgesamt 38 Tore geschossen. Wie wichtig sind die beiden Stürmer für Hajduk?

Sehr wichtig. Dimitar ist eine Galionsfigur für unseren Verein, dazu noch der Kapitän. Er weiß mit allen umzugehen, seien es Mitspieler, Gegenspieler oder auch Schiedsrichter. Solch einen Typen wünscht sich jeder Club in den eigenen Reihen. Und als wir Ivan aus Amöneburg geholt haben, wussten wir sofort, dass sehr viel Potenzial in ihm steckt. Sein Torriecher ist imens wichtig für uns. Die drei Tore gegen Meso II und das gestrige 1:0 gegen Amöneburg II sprechen für sich. Das weckt natürlich auch Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen.

Werden beide auch in der nächsten Saison für Hajduk auflaufen und gibt es schon Zu- und Abgänge?

Ja, davon gehe ich aus. Das haben sie uns zumindest so kommunziert. Drei bis vier Spieler werden uns leider verlassen, dafür befinden wir uns schon mit ein paar Akteuren in Gesprächen. Vorwiegend kroatische und junge Spieler haben wir im Visier, die sich mit dem Verein identifizieren können.

Eine etwas andere Frage zum Schluss: Welchen Spieler aus der Region würden Sie verpflichten, wenn Sie die Wahl hätten?

(Überlegt). Da würde ich mich für Marcel Pasalic entscheiden. Marcel war in der vergangenen Saison mein verlängerter Arm und schaut immer noch ab und zu bei uns vorbei. Er ist ein guter Kerl, der einfach zu viele Verletzungen erleiden musste. Wenn ich könnte, würde ich ihn wieder reaktivieren. Fußballerisch und charakterlich gehört er zu den besten Spielern, die Hajduk je erlebt hat, zumindest seit meiner Amtszeit.