2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Antonia Pereira de Brito Junior erzielte den entscheidenden Treffer für Lübben. Foto: Bock
Antonia Pereira de Brito Junior erzielte den entscheidenden Treffer für Lübben. Foto: Bock

Lübben bleibt weiter in der Erfolgsspur

MIT VIDEOS + GALERIE: Brandenburgliga-Aufsteiger gewinnt gegen den SV Falkensee-Finkenkrug knapp und ist noch immer ungeschlagen

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Die Erfolgsserie des Brandenburgliga-Aufsteigers Grün-Weiß Lübben hält weiter an: Am Samstag gewannen die Spreewälder knapp mit 1:0 gegen den SV Falkensee-Finkenkrug und bleiben auch nach vier Liga-Partien noch ungeschlagen.

Die Grün-Weißen zeigten vor den 123 Zuschauern im Stadion der Völkerfreundschaft keinerlei Respekt vor dem Brandenburgliga-Urgestein. Denn der SV Falkensee-Finkenkrug spielt inzwischen seine 25. Saison in der höchsten Spielklasse des Landes. Während die Havelländer in den vergangenen Jahren zumeist weiter oben in der Liga angesiedelt waren, sieht es dieses Jahr noch nicht so rosig aus. Dank einer starken Rückrunde im Vorjahr noch aus dem Tabellenkeller geklettert, findet sich die Elf vom im Sommer verpflichteten neuen Trainer Jörg Heinrich mit bislang einem Erfolg erneut im unteren Drittel der Brandenburgliga wieder.

In Lübben dagegen scheint nach dem Brandenburgliga-Aufstieg die Euphorie das Team weiter zu tragen. Rund um Abwehrchef René Trehkopf, Kapitän Michael Leschnik, Mittelfeldstaubsauger Markus Müller und Torjäger Romano Lindner wurde eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt, die keinerlei Anpassungsprobleme eine Liga höher zeigt. Auch gegen Falkensee präsentierten sich die Spreewälder griffig in den Zweikämpfen und gefährlich vor allem bei den weiten Diagonalbällen von Trehkopf aus der eigenen Abwehr heraus. In der Spitze stellte zudem Lindner die Gästeabwehr immer wieder vor erhebliche Probleme. Kaum vom Ball zu trennen, blieb der Toptorjäger aber nach 90 Minuten trotz des knappen 1:0-Erfolges so etwas wie der tragische Held der Partie: Im Spielverlauf traf er alleine drei Mal Aluminium und maß mit zwei Pfosten- und einem Lattenschuss praktisch das gesamte Gehäuse genau aus.

Mit Antonia Pereira de Brito Junior hat Lindner diese Saison aber einen fast ebenso treffsicheren brasilianischen Ballkünstler an seiner Seite. Auch der Südamerikaner behauptete offensiv viele Bälle gegen Falkensee und spielte zudem sehr mannschaftsdienlich. Und das er weiß, wo das Tor steht, bewies er kurz nach der Halbzeitpause. In der 54. Minute wurde Pereira de Brito Junior von Lindner auf der rechten Seite geschickt. Im Strafraum tanzte er mit einer Körpertäuschung auch noch den ehemaligen Regionalliga-Kicker André Leimbach aus und traf aus spitzem Winkel ins lange Eck zur Führung der Spreewälder. Für den Brasilianer war es auch schon der fünfte Treffer im vierten Spiel im Trikot der Grün-Weißen.

Danach lockerte Falkensee mehr und mehr die Abwehr und erhöhte den Druck auf das Lübbener Tor. Doch wirklich hundertprozentige Chancen gab es nur wenige. In der 63. Minute lenkte Grün-Weiß-Keeper Fabian Kopsch einen tückischen 20-Meter-Aufsetzer von Moris Fikic mit einer Hand um den Pfosten. Fikic bereitete auch in der 84. Minute noch die dickste Gelegenheit der Gäste vor, als er sich auf der linken Aussenbahn bis zur Grundlinie durchsetzte und vor dem Tor querlegte, aber der eingewechselte Sukhrob Dzhalilov aus kurzer Distanz im Zweikampf mit Philip Herms nicht zum Abschluss kam.

Zu dem Zeitpunkt hätten die Hausherren bei konsequenterer Verwertung der eigenen Konterchancen schon den Sack zumachen müssen. So musste der Aufsteiger aber in der hektischen und zerfahrenen Schlussphase bis zum Abpfiff noch um den Dreier zittern. Falkensee hätte sich letztendlich aufgrund der kämpferischen Leistung den einen Zähler auch verdient gehabt, scheiterte aber an der eigenen Treffsicherheit. So sah es SVFF-Kapitän Sanel Begzadic: "Es war ein umkämpftes Spiel. Lübben hatte insgesamt mehr Chancen. Aber nach dem Rückstand mussten wir auch hinten aufmachen, da ergeben sich automatisch Möglichkeiten. Deswegen wäre im Großen und Ganzen ein Unentschieden gerecht gewesen. Wir haben unsere Gelegenheiten, aber machen die Dinger im Moment einfach nicht rein. Uns fehlt zurzeit das Glück. Daran müssen wir im Training weiter arbeiten."

Trotz des Sieges war auch Lübbens Trainer Thomas Schmidt mit dem Spiel nicht zufrieden: "Eigentlich hatten wir sieben oder acht klare Chancen. Aber das Spiel an sich war zu zerfahren, es war viel zu wenig Ordnung drin. Alles war viel zu offensiv und es fehlte die Struktur. Eigentlich war es die bislang schlechteste Leistung, die wir abgeliefert haben, obwohl wir noch unsere Chancen hatten. Aber wenn man nach einem 7:0 jetzt 1:0 gewinnt, ist das völlig in Ordnung."

Aufrufe: 016.9.2017, 21:14 Uhr
Sven BockAutor