Mit Freude hat Wacker Ströbitz auf sein Los reagiert. Denn der Cottbuser Siebtligist bekommt es am 2. September mit Babelsberg 03 zu tun, seines Zeichens Regionalliga-Starter und mit acht Championaten auch Rekordsieger im Brandenburg-Pokal. "Das ist ein sehr attraktives Los und ein schönes Highlight für uns", freut sich Trainer Tino Kandlbinder auf den Vergleich. "Auch wenn es vermeintlich unser Ende im Turnier ist."
Schon in der vergangenen Saison waren die Potsdamer Endstation für einen Lausitzer Landesligisten. Mit 4:0 eliminierte Babelsberg den Kolkwitzer SV in Runde eins. Tino Kandlbinder ist sich im Klaren darüber, dass seine Elf ein ähnliches Schicksal ereilen könnte. "Wir wissen um unsere Stellung in diesem Spiel, aber wir werden versuchen, alles zu ermöglichen. Im Fußball sind immer Überraschungen möglich." Zumal er drei Akteure in seiner Kabine zu sitzen hat, die mit den Filmstädtern beinahe schon mal im falschen Film waren und sie kurz vor einer Blamage hatten. Im Viertelfinale 2011 fehlten André Thoms, Sven Kubis und Tobias Voigt mit Laubsdorf nur ein paar Minuten bis zum Elfmeterschießen gegen den damaligen Drittligisten. Erst in der Verlängerung mussten sie sich mit 0:3 geschlagen geben.
Und selbst wenn es am Ende nicht für die Sensation reicht, darf man in der Zahsower Straße aller Voraussicht nach zumindest mit einem hohen Zuschaueraufkommen rechnen. Kandlbinder: "Vielleicht können wir das Spiel auf einen Freitagabend legen, das könnte viele Leute interessieren. Wir hätten uns ein solches Kaliber wie Babelsberg zwar erst für die 3. Runde gewünscht, aber wir sind jetzt auch nicht traurig darüber."
Weniger Sektkorken knallten ein paar Kilometer weiter in Lübben. Der Sechstliga-Aufsteiger aus dem Spreewald empfängt den Fünftligisten Brandenburg Süd im Stadion der Völkerfreundschaft. "Wir haben ein Heimspiel, das ist schon mal gut", sagt Trainer Thomas Schmidt. Er macht aber auch keinen Hehl daraus, dass man sich "ein einfacheres Los" gewünscht hätte, um vielleicht mal ins Achtelfinale vorzustoßen und ein üppigeres Preisgeld mitzunehmen. Gegen den BSC, Finalteilnehmer aus dem Jahr 2010, kann der Landesliga-Meister zwar nicht von einem Weiterkommen ausgehen, gänzlich chancenlos ist er aber auch nicht.
Beim VfB Krieschow kann man derweil prima leben mit seinem Los. Der Oberliga-Neuling muss zum Achtligisten nach Wittenberge reisen. Eine Pflichtaufgabe, nachdem man zum Auftakt schon Siebtligist Kolkwitz die Grenzen aufgezeigt hat (7:1). "Wir haben vom Papier her eins der leichtesten Lose bekommen, darüber werden wir uns nicht beschweren", sagt VfB-Coach Toni Lempke. "Wenngleich Pokalspiele immer eine Eigendynamik entwickeln können." Wie vor einem Jahr, als der VfB die 2. Runde nicht überlebte, weil er bei einem unterklassigen Gegner stolperte. Ein Szenario, das sich nicht wiederholen soll. Lempke: "Denn wir träumen wie jedes Jahr von einem Spiel gegen Energie Cottbus."