2024-04-23T13:35:06.289Z

Spielbericht
Trainer Jan Mutschler und Torschütze Paul Bechmann jubeln gemeinsam über den Treffer.
Trainer Jan Mutschler und Torschütze Paul Bechmann jubeln gemeinsam über den Treffer. – Foto: Frank Schömann

1. FC Frankfurt siegt bei Trainer-Abschied

MIT GALERIE: Spitze gegen Grün-Weiß Lübben verteidigt.

Brandenburgligist 1. FC Frankfurt gewinnt mit einer kämpferisch und läuferisch starken Leistung gegen Grün-Weiß Lübben. Emotionale Verabschiedung von Jan Mutschler nach dem Spiel.


Der knappe Sieg in einem intensiven, aber durchaus fairen Vergleich auf Kunstrasen war anhand der Chancen verdient. Vor fünf Wochen hatten die Frankfurter den selben Gegner in der 3. Runde des Landespokals glatt mit 5:0 eliminiert, weil sie wesentlich effektiver beim Abschluss zu Werke gegangen waren. Diesmal ging es wesentlich enger zu, weil die Spreewälder stärker die Zweikämpfe suchten und die Oderstädter wie zuletzt wieder einige Möglichkeiten liegen ließen.

Anfangs sah es nicht gut aus für die Gastgeber. Bei schnellen Angriffen über die Flügel mit Flanken und Querpässen geriet die wieder umformierte Abwehr öfter in Schwierigkeiten. Triebkräfte für die grün-weiße Offensive waren Romano Lindner und Florian Schmidt. So kam ihre Führung nicht überraschend. Nachdem Marvin Benno Lähne einen Schuss von Schmidt großartig zur Ecke abgewehrt hatte (12.), war er bei Lindners Treffer machtlos. Der Torjäger hatte eine gute Kombination über Benjamin Borchert und Eduard Gutar eingeleitet und abgeschlossen (15.).Wenig später hatte Lähne wieder gute Szenen gegen Schmidt und Borchert. Auf der anderen Seite traf John-Lukas Sauer mit Freistoß nur das Lattenkreuz (23.). "Wir sind schwer reingekommen ins Spiel, haben uns aber nicht verrückt machen lassen, fanden mit viel Willen und Einsatz später auch zu Lösungen", urteilte der scheidende FCF-Coach Jan Mutschler.

Eine Lösung als Solist demonstrierte Robin Grothe nach einer halben Stunde: "Grothi", ansonsten der Freistoß- und Eckenspezialist, tanzte halbrechts zwei Verteidiger aus und hämmerte das Ding unter den Giebel. Technisch eine Augenweide. Danach allerdings schluderten Paul Bechmann und der frisch gewordene Vater Marcel Georgi mit ihren Abschlüssen direkt in die Arme des Torwarts.

Der lange Schlaks Bechmann, von allen nur "Pommes" genannt, machte es nach der Pause besser. Erst nach Georgi-Ablage und dann nach Zuspiel von Paul Karaszewski markierte er seinen Doppelpack zum 3:1. Noch aber gaben sich die Lübbener nicht geschlagen. Zweimal wurde Lähne geprüft, ehe Lindner der Anschluss zum 2:3 gelang, mehr aber nicht in den umkämpften Schlussminuten. Der Schiri-Pfiff erlöste geradezu die Frankfurter

"Spitzenreiter, Spitzenreiter, hej, hej, hej", sangen und tanzten die Frankfurter im Kreis. Mutschler umarmte nach seinem letzten Spiel jeden einzeln und musste dann auch noch eine blaue Spraydusche über seinen Kopf hinnehmen. Der nun blau gefärbte Rotschopf hatte vor der 7. Runde als zusätzliche Motivation eine provozierende Wette angeboten: "Wir bleiben in meinem letzten Spiel nicht ungeschlagen, wenn doch, dann macht was ihr wollt." Gesagt, getan, "Siggi" Sauer übernahm den Sprayakt.

Die Pressekonferenz war diesmal ganz anders. Alle Spieler kamen in den Versammlungsraum. Mutschler fiel der Abschied nach zweieinhalb Jahren sichtlich schwer. "So eine eingeschworene Truppe verlässt man nur ungern." Kapitän Karaszewski: "Wir wollten ihm heute den Sieg schenken, er soll uns doch in guter Erinnerung behalten. Den Erfolg hat auch er sich verdient." Der wackere Lähne: "Wir haben heute für uns und den Trainer gespielt, denn wir haben Bock auf den Aufstieg. Den Willen zum Sieg hatte heute jeder."

Alle Daten und Fakten zum Match, die Wahl zum Mann des Tages sowie den Liveticker zum Nachlesen: Spielbericht

Aufrufe: 019.10.2020, 06:23 Uhr
Hans EberhardAutor