2024-03-18T14:48:53.228Z

Ligabericht
Eine Kulisse von gut 900 Zuschauern verfolgte das Duell Schwaig (r.) gegen Großmuß (l.), das erst in der Nachspielzeit mit dem 3:2-Siegtreffer der Großmußer seinen Gewinner fand. Foto: Reichmann
Eine Kulisse von gut 900 Zuschauern verfolgte das Duell Schwaig (r.) gegen Großmuß (l.), das erst in der Nachspielzeit mit dem 3:2-Siegtreffer der Großmußer seinen Gewinner fand. Foto: Reichmann

Großmuß hält mit Lucky Punch die Klasse

Abstiegsrelegant besiegt Schwaig vor 900 Fans mit 3:2. Verlierer darf noch mal gegen Sandelzhausen ran, das auch unterlag.

Der SV Großmuß hat sich mit seiner neuen Spezialität der späten Tore den Verbleib in der Fußball-Kreisklasse gesichert. Im Relegationsderby gegen den A-Klassen-Vizemeister SV Schwaig sorgte ein Kopfballtreffer in der Nachspielzeit von Thomas Rußwurm für den 3:2 (2:2)-Erfolg. Auch in der ersten Runde gegen SV Klähm fiel das 2:1 erst in der 89. Minute. Parallel unterlag im zweiten Duell am Donnerstagabend der TSV Sandelzhausen dem SV Kumhausen mit 0:1 (0:0). Schwaig und Sandelzhausen sehen sich am Pfingstmontag um 17 Uhr in Wildenberg – die beiden Vizemeister spielen den letzten freien Kreisklassen-Platz aus.

In Überzahl schlägt Großmuß zu

Abwehrspieler Rußwurm köpfte den SV Großmuß vor rund 900 Zuschauern in Bad Gögging zum Klassenerhalt. Und das, obwohl er nach einem fatalen Fehler, der das 2:2 des SV Schwaig zu Folge hatte, noch wie der Pechvogel des Spiels aussah. Die Partie begann mit forschen Großmußern, die erste Chance hatte aber Schwaig. In der 6. Minute hätte Stefan Brigl die Führung erzielen können, Torwart Christoph Krebler war schon geschlagen, der Abschluss aus 16 Metern geriet aber zu schwach.

Schwaig übernahm die Kontrolle. Der Kreisklassen-Drittletzte stand jedoch sicher, ließ wenig zu und setzte Nadelstiche. Damit war das Team von Coach Hans Bäumler zweimal erfolgreich. Zuerst erzielte Max Geiger aus spitzem Winkel die Führung (18.) und sieben Minuten später schloss Nico Fichte wuchtig aus 15 Metern zum 2:0 ab. Die Schwaiger Spieler und ihr Anhang waren geschockt. Ein Standard brachte das Team zurück ins Spiel. Spielertrainer Johann Schmidtner stieg nach einer Ecke am höchsten und ließ Krebler mit einem Kopfball-Kracher keine Chance (29.). So schnell die Zwei-Tore-Führung von Großmuß zustande kam, so schnell war sie auch wieder Geschichte. Denn in der 33. Minute bekam Stephan Döring am Fünfmeterraum einen Ball auf dem Silbertablett serviert, und zwar vom Großmußer Thomas Rußwurm. Döring ließ sich nicht zweimal bitten und machte das 2:2.

„Ich bin fertig, wir hatten keine Spieler mehr. Tom war unser dritter Kapitän in der Partie.“ Markus Amann

Nach der Pause wurden die Chancen seltener. Alexander Finger hätte nach Hereingabe von Florian Brunner für Großmuß auf 3:2 stellen können, er wurde jedoch weniger Meter vor dem Tor geblockt (74.). In der 83. Minute musste der Schwaiger Matthias Braun nach wiederholtem Foulspiel mit gelb-roter Karte vom Platz. Großmuß war zu diesem Zeitpunkt deutlich feldüberlegen. Dann kam der Auftritt von Rußwurm. Mit einem wuchtigen Kopfball machte er seinen Fehler aus der ersten Halbzeit vergessen und ließ sein Team jubeln. In den Siegestaumel hinein krächzte der Großmußer Vorsitzende Markus Amann: „Ich bin fertig. Tom war unser dritter Kapitän in dem Spiel, wir haben zwei Wagners mit Verletzung verloren und hatte keine Leute mehr.“ Der größere Wille hätte den Ausschlag gegeben. „Jetzt bleiben wir drin – das wird gefeiert.“ Bei Schwaig saß der Nackenschlag am Ende. „Wir holen ein 0:2 auf und dann verlierst du. Natürlich sind wir jetzt bitter enttäuscht“, sagte Abteilungsleiter Hubert Engelmann. „In Unterzahl ging uns die Kraft aus. Für Pfingstmontag werden wir aber wieder alles mobilisieren.“



Zaghafte Sandelzhausener werden bestraft

Auf der Oberglaimer Alm begann Sandelzhausen zurückhaltend. Die erste Großchance hatte Kumhausen durch Martin Petermaier (17.), der nach einem Solo an TSV-Keeper Patrick Prückelmaier scheiterte. Nach einer halben Stunde kamen auch die Hallertauer ins Spiel. Marco Wetzka (32.) zirkelte einen Ball aufs Kreuzeck, doch Torwart Robin Meier parierte. Zwei Kopfbälle nach Ecken beschworen weitere Gefahr herauf, vor allem der Versuch von Matthias Ostermeier (40.) strich nur knapp über die Latte.

Nach Wiederanpfiff blieb der Vorwärtsdrang beider Teams vor rund 350 Fans überschaubar. Nur Wetzka (58.) für den TSV und Anton Listl (61.) für den SV näherten sich mit Abschlüssen. Eine Freistoßflanke von Wetzka (75.) senkte sich gefährlich, aber Meier streckte sich rechtzeitig. Ein Kopfball von Ostermeier (76.) ging knapp vorbei. Es roch langsam nach Verlängerung – da schlug Kumhausen zu. Petermaier steckte auf Michael Thaler durch, der vollendete (81.). Ein letztes Aufbäumen der Sandelzhausener versandete, der TSV hat am Pfingstmontag die letzte Chance auf den Aufstieg.

Aufrufe: 02.6.2017, 11:30 Uhr
Alexander Reichmann und Martin RutrechtAutor