2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Der Abbruch der Landesliga-Runde 2019/20 brachte den SV Granheim (hier Franziska Uhl, vorn, im Spiel gegen den TSV Sondelfingen) um die Chance, Meister zu werden und aufzusteigen. Das ist abgehakt, nun richtet sich der Blick auf 2020/21, in der Granheim wieder vorne mitspielen will. (SZ-Foto: no)
Der Abbruch der Landesliga-Runde 2019/20 brachte den SV Granheim (hier Franziska Uhl, vorn, im Spiel gegen den TSV Sondelfingen) um die Chance, Meister zu werden und aufzusteigen. Das ist abgehakt, nun richtet sich der Blick auf 2020/21, in der Granheim wieder vorne mitspielen will. (SZ-Foto: no)
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Granheim richtet den Blick nach vorn

Landesliga: Saison mit unglücklichem Ausgang ist abgehakt – Aufstieg kein Muss

Granheim -Wäre die Saison 2019/20 normal verlaufen, hätten die Landesliga-Fußballerinnen des SV Granheim am Ende womöglich die Meisterschaft und den Verbandsliga-Aufstieg gefeiert. Bei Abbruch der Punkterunde war der SVG auf dem ersten Platz, den das Team aufgrund eines mehr ausgetragenen Spiels und wegen des Verlusts von drei Punkten nach dem Rückzug von Lindau aber an Rottweil einbüßte. Die Enttäuschung darüber hat sich inzwischen gelegt und der Blick richtet sich auf die kommende Spielzeit, in der Granheim wieder oben mitmischen will.

„Wenn man Tabellenerster ist, will man das auch bleiben“, sagt SVG-Abteilungsleiter Reinhold Oßwald. „Aber durch Corona ist es anders gelaufen.“ Unglücklich aus Sicht von Granheim. Granheim hatte am letzten Spieltag vor der Winterpause erstmals die Tabellenführung übernommen und als im Januar der bisherige Spitzenreiter Lindau wegen Personalmangels sein Team zurückzog, fiel ein großer Konkurrent aus und schienen die Chancen des SVG auf die Meisterschaft zu steigen. Doch Lindaus Ausstieg geriet Granheim zum Nachteil – weil der SVG als einziges Spitzenteam gegen Lindau gewonnen hatte und dadurch mehr Punkte verlor als etwa Rottweil. Hinzu kam, dass der SVG am ersten (und schließlich letzten ausgetragenen) Spieltag nach der Winterpause 1:1 spielte in Sondelfingen – wäre diese Partie ausgefallen und hätte Granheim somit nicht 13, sondern wie Rottweil nur zwölf Spiele absolviert, wäre die Mannschaft nach der Quotientenregel auf Rang eins geblieben und nicht hinter Rottweil zurückgefallen. „Wären wir spielfrei gewesen, wären wir hoch“, so Oßwald.

Doch der verpassten Meisterschaft lange nachzutrauern, ist nicht Granheims Sache. Nicht aufgestiegen zu sein, „damit können wir leben“, sagt Reinhold Oßwald. Zumal der Aufstieg nicht das Ziel war des SVG, der in der Saison davor lange Zeit in den Abstiegskampf verwickelt war und sich erst durch eine starke Rückrunde seiner Sorgen entledigte. Die Vorgabe vor der Landesliga-Runde 2019/20 sei ein „guter Mittelfeldplatz“ gewesen, eine ruhigere Saison als im Jahr davor. Doch drohte zunächst ein Rückfall, trotz guter Vorbereitung und Erfolgen in Testspielen und im Verbandspokal ging das erste Punktspiel in Reinstetten 0:1 verloren – nach einer „schlechten Leistung“, so Oßwald.

Doch die Mannschaft bekam schnell die Kurve und gewann drei Spiele in Folge (mit insgesamt 16:4 Toren); in der Folge gab es nur eine Niederlage (am fünften Spieltag gegen Rottweil), aber viele und oft deutliche Siege – darunter ein 10:0 gegen Oberndorf. „Die Mannschaft hat die Erwartungen mehr als erfüllt“, sagt Reinhold Oßwald. Nur die Krönung blieb verwehrt, auch für Steffen Kemedinger, der nach zweieinhalb Jahren als SVG-Trainer aufhörte – der Verein hätte gern verlängert, doch nach Worten von Abteilungsleiter Oßwald hielt Kemdinger einen „frischen Wind“ für angebracht. Die Pandemie brachte nicht nur den Verein, sondern auch den Trainer um die mögliche Meisterschaft. „Schade, dass er so aufhören musste“, so Reinhold Oßwald.

Die Nachfolge für Kemedinger ist bereits geklärt, Reiner Hunger (zuletzt beim SV Sulmetingen) übernimmt den Landesligisten. Das Team bleibt weitgehend unverändert, aus der Jugend kommen Ina Brändle, Lea Grab, Bianca Häbe, Chiara Kiraly und Jutta Schaude hinzu, außerdem die Torhüterinnen Yasmina Saimler (SSV Ulm 1846) und Lisa Maria Scholle (SV Bronnen). Ob die Zugänge in der ersten Mannschaft oder in der Bezirksliga spielenden „Zweiten“ zum Einsatz kommen, wird sich zeigen. Abgänge verzeichnet der SVG nicht, allerdings wollen Alisa Griesinger, Tanja Kneer und Svenja Rapp kürzer treten.

Granheims Ziel in der Landesliga-Saison 2020/21 ist nicht, die 2019/20 mögliche und verpasste Meisterschaft nachzuholen. „Sicher nicht“, sagt Reinhold Oßwald. „Wir wollen im oberen Drittel mitspielen, aber nicht unbedingt und mit aller Gewalt hoch in die Verbandsliga. Wir schauen, was rauskommt.“ Zumal ein neuer Trainer da ist, der die Mannschaft erst einmal kennenlernen muss und dann auch seine Vorstellungen von Fußball umsetzen will. Co-Trainer und verantwortlich für die „Zweite“ bleibt Christian Jörg.

Die Saisonvorbereitung hat beim SV Granheim noch nicht begonnen, auf freiwilliger Basis und zumeist noch ohne Reiner Hunger treffen sich die Spielerinnen einmal wöchentlich zum lockeren Training. Ende Juli dann geht es richtig los. Am 8. August ist dann das erste Testspiel beim FFV Heidenheim vorgesehen, weitere Partien beim SV Lauteral (15. August), bei der SSG Ulm (19. August), bei einem Blitzturnier in Jungingen (23. August) und beim SV Mietingen (5. September) folgen.



Aufrufe: 017.7.2020, 08:06 Uhr
Andreas WagnerAutor